Nach Megapanne: Gut 1000 Lehrerstellen besetzt

In der Kultusverwaltung des Landes Baden-Württemberg wurden 1440 Stellen für Lehrerinnen und Lehrer fälschlicherweise als belegt ausgewiesen, obwohl sie frei waren. Das teilte das Kultusministerium im Juli mit. Die Aufräumarbeiten liefen daraufhin an. Entsprechende Bewerberinnen und Bewerber sowie die Schulleitungen konnten hoffen, dass die tatsächlich freien Stellen jetzt rasch besetzt werden können. Jetzt, vier Monate später, sind laut Ministerium tatsächlich mehr als 1000 Stellen wieder besetzt.
Grund für die Megapanne seien unter anderem mutmaßliche Fehler im Personal- und Stellenprogramm der Kultusverwaltung, die bis auf das Jahr 2005 zurückgehen, so das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport mit Sitz in Stuttgart im Juli. Diese Fehler blieben demnach lange unbemerkt. „Über die Zeit wuchs die Zahl als belegt ausgewiesener Stellen stetig an, obwohl diese Stellen tatsächlich frei waren“, teilte das Ministerium mit.
Nachdem es in Einzelfällen zu Unstimmigkeiten gekommen war, hätten Kultusverwaltung und das Landesamt für Besoldung die tatsächliche Ist-Besetzung der Stellen erstmals komplett neu ermittelt. „Hierzu wurde im Juni 2025 dafür eigens ein neu entwickeltes Programm eingesetzt. Die Neuberechnung ergab 1440 freie Stellen, die bis dato unbesetzt waren“, heißt es in der Mitteilung. „Diese kann das Kultusministerium nun besetzen.“
Die gute Nachricht folgte nun am 7. November: „Durch die zusätzlichen 1440 im Juli durch einen Softwarefehler noch in die Lehrereinstellung gekommenen Stellen haben sich über die Schularten hinweg weitere Einstellungsmöglichkeiten aufgetan, die zu einer Entspannung an den Schulen und zu einer Entlastung der Unterrichtsversorgung beitragen“, teilte das Kultusministerium jetzt mit. Insgesamt seien 5468 Stellen landesweit besetzt und damit gut 1000 Stellen mehr als im Vorjahr (damals: 4405). Der Ausbau der Studienkapazitäten, des Direkteinstiegs und die Sondermaßnahmen beim Bestandspersonal würden zunehmend Früchte tragen. „Einziger Wehrmutstropfen bleiben die zu einem großen Teil offen gebliebenen gymnasialen Abordnungsstellen an andere Schularten der Sekundarstufe 1. Lediglich 107 von 300 Stellen sind hier inzwischen besetzt“, so das Kultusministerium.
Kultusministerin Theresa Schopper dazu: „Die Kultusverwaltung hat die letzten Monate mit Hochdruck und viel Engagement daran gearbeitet, die vielen zusätzlichen Einstellungsverfahren zu bewältigen. Das war eine tolle Leistung! Gleichzeitig möchte ich nochmals an alle angehenden Gymnasiallehrkräfte appellieren, die in den nächsten Jahren zur Verfügung stehenden Abordnungsstellen an die Schularten der Sekundarstufe 1, die mit einem Rückkehranspruch in die gymnasiale Laufbahn verbunden sind, als Chance wahrzunehmen, auch in dieser schwierigen Übergangsphase von G8 zu G9 eine dauerhafte Anstellung im baden-württembergischen Schuldienst zu erhalten. Die Stellen im Gymnasium werden noch die nächsten Jahre knapp bleiben. Aber wir brauchen Sie dennoch – jetzt an den weiterführenden Schulen und in Zukunft im Gymnasialbereich!“
Nächstes Ausschreibungsverfahren bereits in zwei Wochen
Die 600 noch offenen Stellen sollen übergangslos in die Lehrereinstellung 2026 übertragen werden, die bereits in zwei Wochen, am 26.11.2025, wieder mit einer ersten Ausschreibungsrunde startet. „Da die Stellen in der Lehrereinstellung 2026 diesmal von Beginn an zur Verfügung stehen, besteht Anlass für Optimismus, die Einstellungskontingente vollständig umsetzen zu können“, teilt das Ministerium mit.
Am Anfang aber stand die Megapanne. Um einen solchen Fehler künftig zu vermeiden, hatten Kultusministerium und Finanzministerium eine Arbeitsgruppe gebildet, die auch den Rechnungshof einbeziehen wird. Sie sollte die Ursachen des Problems identifizieren und beseitigen.
Die Kultusverwaltung nutzt nach eigenen Angaben für die Personalverwaltung der Lehrkräfte das IT-Verfahren „DIPSY-Lehrer“ (Dialogisiertes Integriertes Personalverwaltungssystem). Hier werden im Zusammenspiel von Kultusverwaltung und dem Landesamt für Besoldung (LBV) sowohl die individuellen Personaldaten der Lehrer gepflegt als auch die Stellenverwaltung abgewickelt.
Seit 2005 wird DIPSY eingesetzt. Zuvor hatte die Kultusverwaltung ein anderes Programm genutzt. 2005 wurden deshalb die Daten des alten Programms auf DIPSY übertragen. Zusätzlich wurden 2006 noch tarifliche Umstellungen integriert. Denn damals wurde der Bundesangestelltentarifvertrag in den Tarifvertrag der Länder (TV-L) überführt. Die Ist-Stellen in DIPSY wurden seit 2005 stets fortgeschrieben, jedoch nie neu ermittelt.
„Derzeit ist davon auszugehen, dass bereits bei der Datenübertragung 2005 ein Fehler passiert sein muss“, hieß es im Juli seitens des Ministeriums. Weitere Faktoren, wie die Umstellung auf den Tarifvertrag der Länder, die Einführung der Entgeltordnung für Lehrkräfte sowie manuelle Nachbearbeitungen durch die Kultusverwaltung, hätten „mutmaßlich“ zu einem Anwachsen der fehlerhaften Ist-Zahlen geführt. Seitdem wurden Jahr für Jahr Stellen als besetzt im Programm geführt, obwohl sie frei waren.
Aha, mit diesem abendteuerlichen Argumentations- und Rechenexempel, versuchen mich jetzt abermals Jene, die sich komplett haben für dumm verkaufen lassen, für komplett dumm zu verkaufen. Vielleicht sollten wir folgende Äußerung zukünftig in den Strafkatalog für Beleidigungen aufnehmen: „Sie, sie, sie sind ja komplett kultusministerial!“
Über zwanzig Jahre haben sich die Lehrkräfte gequält, Personalnot immer wieder angemahnt, um Hilfe gerufen, ja gebettelt. Wieviele hat diese Überlastung geschafft und ins Aufgeben getrieben, Wieviele sind ausgebrannt auf der Strecke geblieben? Wieviele Stunden wurden nicht gegeben, wieviele Zeugnisse hätten besser sein können? Schnell war man seitens Kultus und Politik mit Schuldzuweisungen bei der Hand. Lehrer faul und es fehlt an Weiterbildung. Kleinere Klassen braucht es nicht, das tut es so. Eltern unterstützen nicht genug und jeder meint sein Kind wäre hochintelligent. Kinder dumm, faul, nur am Handy, nicht so brav, bieder, fleißig wie die Altvorderen einst. Den Vogel schoss der Landesvater ab, indem er rausrotzte, er habe keinen Geldscheisser.
Mit solch Ministerialen und der sie stets beschützenden Politik, braucht man wirklich keine Feinde mehr, 20 Jahre alle Klagen ignorierend und abwertend, mehr Überheblichkeit und Geringschätzung kann man seiner Bevölkerung und den Arbeitskräften im Bildungsmoloch wirklich nicht mehr entgegenbringen.