Überraschend dichter Nebel am Schwarzwald-Baar-Klinikum in Villingen-Schwenningen in der Nacht auf den vergangenen Freitag – ein Problem für den Rettungshubschrauber Christoph 11. Denn der Helikopter konnte bei seiner Rückkehr dort nicht landen. Da bot die Autobahnpolizei Zimmern ein Ausweichquartier.
Sein Suchscheinwerfer kündigte den Hubschrauber am späten Freitagabend an: Christoph 11 suchte am Rande der Gemeinde Zimmern ob Rottweil, im Gewerbegebiet Steinhäuslebühl, seinen Ausweichparkplatz. „Gegen 23.30 Uhr wich die Besatzung von Christoph 11 aufgrund dichten Nebels am SBK-Klinikum auf den alternativen Landeplatz bei der Autobahnpolizei in Zimmern aus“, bestätigt ein Sprecher der Station Villingen-Schwenningen der Deutschen Luftrettung, die an der Villingen-Schwenninger Klinik beheimatet ist. Der Nebel sei laut Vorhersagemodell „in diesem Ausmaß nicht zu erwarten gewesen und hatte sich auch genau an der Station ausgebreitet“, erklärt der DRF-Sprecher weiter. Solche Situationen würden sehr selten auftreten, da sie in der Regel durch die von den Piloten genutzte Wetterberatung gut vorauszusehen seien, ergänzt der Luftretter.
Zum Zeitpunkt der Landung befand sich Christoph 11 demzufolge auf dem Rückflug von einem abgeschlossenen Einsatz, nachdem zuvor ein Patient an einer Klinik in Tübingen übergeben worden war. Insofern fiel kein Rettungseinsatz aus, war kein Weitertransport eines Patienten mittels eines sogenannten bodengebundenen Rettungsmittels – etwa eines Rettungswagens – nötig. Und: „Nach dem Durchzug der Wetterfront war die Besatzung ab etwa 4.45 Uhr wieder einsatzbereit“, so der DRF-Sprecher. Um 5.13 Uhr wurde der Helikopter wieder von Zimmern an seinen Standort am Schwarzwald-Baar-Klinikum verlegt, der Flug dauerte gerade mal fünf Minuten.
Der Sprecher der VS-Station der Flugrettung schließt nach dieser besonderen Freitagnacht: „Die Besatzung von Christoph 11 dankt dem Team der Polizei ausdrücklich für die freundliche Aufnahme und die tatkräftige Unterstützung!“
Übrigens: Seit rund einem halben Jahrhundert ist Christoph 11 in Villingen-Schwenningen ein unverzichtbarer Bestandteil der Notfallversorgung im Schwarzwald-Baar-Kreis und weit darüber hinaus. Mit einem eindrucksvollen Jubiläumstag feierte der DRK Rettungsdienst Schwarzwald Baar als Betreiber der Luftrettungsstation zusammen mit der DRF Luftrettung, die als Kooperationspartner seit 1996 den Flugbetrieb sicherstellt, im vergangenen Juli dieses Jubiläum. Da war die „Blaulichtfamilie“ – darunter Feuerwehr, Bergwacht und Rettungshundestaffel – mit von der Partie.
Staatssekretär Thomas Blenke feierte das Ereignis seinzeit mit den Worten: „50 Jahre Christoph 11, die Luftrettungsstation in Villingen-Schwenningen. Ein halbes Jahrhundert, in dem sich die Luftrettung rasant entwickelte und heute einen unverzichtbaren Beitrag zur schnellen und effizienten Notfallversorgung in Baden-Württemberg leistet.“ Das Team von Christoph 11 stehe dabei vor der zusätzlichen Herausforderung, dass es der einzige Rettungshubschrauber in Baden-Württemberg ist, der auch nachts fliegen darf. „Das Team meistert diese Aufgaben mit Bravour und zeigt damit eindrucksvoll, wie groß das Können und Engagement der Einsatzkräfte von DRF Luftrettung und DRK am Standort Villingen-Schwenningen sind“, so der Staatssekretär.
Insgesamt flog Christoph 11 im vergangenen Jahr 2024 1526 Einsätze von der Station am SBK-Kliniklum aus. Die Zahl nannte die DFR Luftrettung. Notfallorte im Umkreis von 60 Kilometern kann der Villinger-Schwenninger Hubschrauber der DRF Luftrettung in maximal 15 Flugminuten erreichen. Die Aufgabe der Maschine und ihres Teams: Notfalleinsätze in den Landkreisen Schwarzwald-Baar, Tuttlingen, Ortenau, Waldshut, Freiburg, Freudenstadt, Zollernalb, Rottweil, Sigmaringen, Konstanz, Reutlingen und Lörrach abzuarbeiten und Intensivtransporte bei Bedarf im süddeutschen Raum. Das Personal besteht aus Piloten der DRF Luftrettung, Notärzten des Schwarzwald-Baar-Klinikums Villingen-Schwenningen und Notfallsanitätern der DRK Rettungsdienst Schwarzwald-Baar gGmbH.