Bunte Themenvielfalt aus der Heimatgeschichte
D'Kräz 45 erschienen

Die „Beiträge zur Geschichte der Stadt und Raumschaft Schramberg“ sind wieder „wohlgestaltet und rechtzeitig“ zum ersten Advent erschienen. Das betonte der zweite Vorsitzende des Museums- und Geschichtsvereins Schramberg Arkas Förstner bei der traditionellen Vorstellung am Freitag.
Schramberg. Die Zeitschrift D’Kräz gehöre zum „eindrucksvollen Output“ des Museums und Geschichtsvereins Schramberg neben Ausstellungen, Vorträgen und Führungen. Er dankte den Autorinnen und Autoren der aktuellen Ausgabe und insbesondere dem Redakteur Ewald Graf.
Mit 140 Seiten sei es das bisher umfangreichste Heft, nach der Jubiläumsausgabe 25, so Graf. Ab Samstag steht das Heft zum Verkauf. Mitglieder des Vereins erhalten die Ausgabe per Post.
Breites Spektrum
Das aktuelle Heft enthalte „wieder ein breites Themenspektrum“ lobte Förstner, D’ Kräz-Redakteur Graf meinte, er hätte das Heft „noch dicker machen können“, so viele weitere Angebote habe er gehabt. Das Heft stecke „voller spannender neuer Erkenntnisse“.
So habe Dieter Kohlmann die Erinnerungen von Anna Braitsch an ihre Kindheit im Gasthaus Hammerhäusle im Höfle weitergeführt. Im zweiten Teil gehe es beispielsweise um das Postwesen und die gräfliche Statthalterei in Venedig, berichtet Graf.
Der Burgenforscher Moritz Seeburger erzählt die kuriosen Geschichten zu vier Lesefunden im Zusammenhang mi den Schramberger Burgen. Sie erzählen über das leben auf den Burgen und ihre Belagerungen. Jürgen Hils hat neue Erkenntnisse über die Aichhalder Kirchengeschichte gewonnen. Er entdeckte einen bisher unbekannten Kirchenbau aus dem 18. Jahrhundert.
David Kuhner ist in der neuen Ausgabe der Kräz mit einer Auswanderergeschichte vertreten. Er berichtet vom Schreiner und Musiker Bernhard Wolafka, der als 1848er Revolutionär nach Amerika auswanderte und dort als „der alte Schramberger“ bekannt war. Zum Abschied aus Schramberg sang Wolawka auf dem Mohrenplatz mit anderen Auswanderern ein bekanntes Auswandererlied.
Ewald Graf hat sich der Geschichte des Klostergründers David Fuchs und dessen schwierigem Erbe angenommen.
150 Jahre H.A.U.
Mit Katharina Ehrentraut habe die Kräz eine junge Autorin gewonnen, so Graf. Während ihres freiwilligen kulturellen Jahres im Stadtarchiv beschäftigte sie sich mit der Geschichte von Eisenstorz.
Die frühere Leiterin des Schrambergern Stadtmuseums Gisela Lixfeld widmet sich in einem Beitrag der Schramberger Uhrenfabrik H.A.U., die dieses Jahr 150 Jahre alt geworden wäre. Sie beschreibt die Familien- und Firmengeschichte, berichtet aber auch, was aus dem Gelände an der Oberndorfer Straße bis heute geworden ist.
Hansjörg Ragg erzählt die Geschichte des Trachtenvereins Schramberg, der heuer 100 Jahre alt geworden ist. Dabei schildert er auch den zeitgeschichtlichen Hintergrund der Trachten.
Günter Buchholz hat das Schicksal des polnischen Zwangsarbeiters Wladyslaw Repetowski aufgegriffen. Diesen hatten die NS-Schergen wegen eines Liebesverhältnisses zu einem jungen Mädchen in Tennenbronn am 5. Juni 1942 erhängt.
Abgerundet wird das Heft durch eine Erinnerung an den Mitbegründer des Tennenbronner Heimathauses Edwin Klausmann der im vergangenen Jahr verstorbenen ist.
Schramberg Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr liefert einen “kommunalpolitischen Rückblick“ und zeigt die Vielfältigkeit der Schramberger Stadtgesellschaft. Am Ende des Heftes findet sich die ausführliche Jahreschronik für das Jahr 2024, Hinweise auf neue lokalgeschichtliche Literatur und ein Überblick auf die Veranstaltungen des Vereins im vergangenen Jahr.
Die ersten 39 Hefte sind digitalisiert
Bis auf die letzten fünf Hefte habe die Universitätsbibliothek Freiburg alle Ausgaben der Kräz digitalisiert, Sie seien online abrufbar, so Förstner. Über einen QR-Code im Heft auf Seite 138 oder hier gelange man auf die Seite. Über Suchfunktionen finde man die gewünschten Informationen. „So ist eine große Chronik entstanden.“ Die jüngsten Ausgaben seien noch nicht digital abrufbar, „die wollen wir noch verkaufen“. Sie sollen aber nach und nach ebenfalls digitalisiert werden, so Graf.
Info: Die neue Ausgabe der Kräz hat eine Schwenninger Druckerei hergestellt, sie kostet zehn Euro und ist erhältlich im Stadtmuseum, in der Buchlese, beim Brantnerbäck im Parktorweg und in Sulgen, in der Ortsverwaltung in Tennenbronn, der Kurapotheke in Lauterbach, bei Toto-Lotto-Quelle in Aichhalden, im Wallfahrtsladen Heiligenbronn, im „Franz“-Laden in Waldmössingen und in der Apotheke Rath in Schiltach.