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Baden-Württemberg: Fast ein Drittel macht Fehler beim Verlassen des Kreisverkehrs

  • Bei 31 Prozent von über 11.000 beobachteten Verkehrsteilnehmer wurden Blinkfehler festgestellt
  • Fast 74 Prozent der Radfahrerinnen und Radfahrer vergaßen das Handzeichen
  • Geringste Fehlverhalten-Quote bei Motorrädern und Mofas, aber mit 29,2 Prozent immer noch hoch

Mit dem Motto „Sicher durch Blinken!“ rückt der ACE Auto Club Europa in Baden-Württemberg nach eigenen Angaben „einen oft unterschätzten, aber entscheidenden Faktor für Sicherheit im Straßenverkehr“ in den Mittelpunkt. „Das richtige Blinken kann Sachschäden, aber auch Personenschäden verhindern – und doch wird es im Alltag häufig vernachlässigt“, sagt Uwe Witfer, Regionalvorsitzender des ACE in Baden-Württemberg.

Um auf diese Gefahr aufmerksam zu machen, haben die Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen des ACE in den vergangenen Monaten mehr als 11.000 Verkehrsteilnehmende im Kreisverkehr erfasst. Das Ergebnis zeigt: Viele Fahrerinnen und Fahrer verzichten nach wie vor auf das korrekte Setzen des Blinkers oder das Verwenden des Handzeichens – mit teils riskanten Folgen für den Verkehrsfluss und die Sicherheit. Mit der landesweiten Aktion will der ACE das Bewusstsein für korrektes Verhalten im Straßenverkehr schärfen und so dazu beitragen, die Zahl der Verkehrsunfälle und -toten in Baden-Württemberg zu senken.

Größte Blinkmuffel auf dem Rad unterwegs

Insgesamt 11.289 Verkehrsteilnehmende – darunter Autofahrerinnen und Autofahrer, Radfahrende, Motorrad- sowie Bus- und Lkw-Fahrer – wurden beim Herausfahren aus dem Kreisverkehr beobachtet. Das Ergebnis sei alarmierend, so der Autoclub: Fast ein Drittel (30,9 Prozent) machte Fehler beim Blinken oder Handzeichen geben. Aus Sicht des ACE ein deutliches Warnsignal. Besonders ins Auge fällt das Verhalten der Radfahrenden: 73,6 Prozent verzichteten auf ein Handzeichen. Das ist mit großem Abstand der schlechteste Wert aller Verkehrsteilnehmenden.

An zweiter Stelle folgen Autofahrerinnen und Autofahrer: 30,5 Prozent von ihnen unterließen das richtige Blinken. Etwas besser, so der Autoclub, aber keineswegs vorbildlich, schnitt die Gruppe der Busse, Lkw und Sprinter ab. Vor allem Sprinter-Lenkerinnen und -Lenker fielen hier negativ auf. 29,9 Prozent gaben auch in dieser Kategorie kein Blinkzeichen. Am besten zeigten sich Motorräder und Mofas: Dennoch war auch hier bei 29,2 Prozent ein Fehlverhalten zu beobachten.

Blinken als grundlegende Kommunikationsform im Straßenverkehr

„Im dichten Geflecht der Verkehrsregeln ist Blinken weit mehr als eine Formalität: Es ist die grundlegende und zugleich effektivste Methode, um Missverständnisse und Unfälle zu vermeiden“, teilt der ACE mit. Der Blinker oder das Handzeichen machen Richtungs- oder Spurwechsel für andere klar erkennbar – ob im Auto, im Bus, auf dem Motorrad oder auf dem Fahrrad. „Blinken ist nicht nur im Kreisverkehr wichtig. Es gehört zu den grundlegenden Formen der Kommunikation im Straßenverkehr und trägt maßgeblich zur Sicherheit aller bei“, betont ACE-Mann Witfer. Mit der landesweiten Aktion habe der Club gezeigt, welche zentrale Bedeutung richtiges Blinken für die Verkehrssicherheit hat.

Pflicht beim Ausfahren – bei Einfahrt verboten!

Beim Einfahren in den Kreisverkehr ist das Blinken tabu – denn hier findet weder ein Richtungs- noch ein Spurwechsel statt. Ganz anders beim Verlassen des Kreisverkehrs: Hier ist das Blinken zwingend erforderlich. Es liefert entscheidende Informationen für den nachfolgenden Verkehr. Und zwar für jene, die in den Kreisverkehr einfahren möchten, und nicht zuletzt für Fußgängerinnen und Fußgänger, die die Straße queren. Auch wenn falsches oder unterlassenes Blinken nicht zwangsläufig zu einem Unfall führt, kann es geahndet werden: Ein Verwarngeld von 10 Euro ist fällig. Hochgerechnet auf die diesjährige ACE-Erhebung entspräche das einer Gesamtsumme von rund 39.940 Euro.

Blinken auch abseits vom Kreisverkehr wichtig

Mit Blick auf die Vision Zero, die das Ziel hat, die Zahl der Verkehrstoten langfristig auf null zu senken, erinnert der ACE daran, dass das Blinken nicht nur im Kreisverkehr, sondern in allen Verkehrssituationen unverzichtbar sei. Es sei eine der wichtigsten Kommunikationsformen zwischen Verkehrsteilnehmenden und trägt maßgeblich zur Sicherheit auf den Straßen bei. „Egal ob beim Abbiegen, beim Spurwechsel oder beim Überholen – das Blinken zeigt die Absicht des Fahrers oder der Fahrerin an und ermöglicht es anderen Verkehrsteilnehmenden, angemessen zu reagieren“, betont Stefan Gehring, ACE-Kreisvorsitzender Südlicher Oberrhein (Lahr/ Offenburg).




Pressemitteilung (pm)

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