Die Wählervereinigung Unabhängige Bürger Lauterbach (UBL) besucht die Plastium GmbH in Lauterbach

Große Herausforderungen mit kleiner Baustelle

Die Wählervereinigung Unabhängige Bürger Lauterbach (UBL) besucht die Plastium GmbH in Lauterbach

Große Herausforderungen mit kleiner Baustelle

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Die guten Kontakte der Wählervereinigung Unabhängige Bürger Lauterbach – UBL zu den Gewerbebetrieben vor Ort ermöglichte der UBL-Delegation bei einer gut dreistündigen Betriebsführung wertvolle Einblicke in die Tätigkeitsbereiche der Firma Plastium. Das inhabergeführte Unternehmen in Lauterbach sei „ein Paradebeispiel für die Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit Mittelständiger Betriebe in der Region“, heißt es in der Pressemitteilung der UBL. 

Lauterbach. Siegfried Eichinger und Frank Heinzelmann, die geschäftsführenden Eigentümer der Plastium GmbH, begrüßten die UBL Gemeinderatskandidatinnen und -kandidaten im „Show-Room“ der Unternehmenszentrale in Lauterbach. In einer Präsentation wurde zuerst das Leistungsspektrum des Unternehmens vorgestellt.

„Unser Tätigkeitsbereich umfasst die Entwicklung und Herstellung von hochwertigen Kunststoffteilen, Baugruppen und Thermoplast-Bauteilen aller Art“, erläuterten die beiden Unternehmer. Zum Portfolio gehören auch sogenannte Bio-Verfahren, etwa Spritzguss mit Papier oder Kunststoffen auf Pflanzenfaserbasis. Werkstücke aus diesen neuen Materialien konnten die UBL Kandidatinnen und Kandidaten selbst in die Hand nehmen und begutachten.

Am 1. Januar 2021 erwarben die beiden bis dahin in Schiltach ansässigen Unternehmer die insolvente Firma Bock und verlagerten nach und nach Produktion und Verwaltung nach Lauterbach. Derzeit gehören der Plastium GmbH etwa 70 Mitarbeiter an, die überwiegend in Lauterbach tätig sind. Diese Arbeitsplätze in der Region zu erhalten, sei eine Haupttriebfeder für den Erwerb des insolventen Unternehmens gewesen, wie Geschäftsführer Siegfried Eichinger erläuterte.

Schwieriger Übergang

Leider verlief die damalige Übernahme schwieriger als es notwendig gewesen wäre. Eine bereits geklärte Finanzierung sei plötzlich von der Bank aufgekündigt worden. Dieser Stachel säße noch immer tief. Von einer eigentlich der Region verpflichteten Bank, hätte man so ein Verhalten nicht unbedingt erwartet.

Die Übernahme, so Geschäftsführer Siegfried Eichinger, sei letztlich doch noch gelungen und die richtige Entscheidung gewesen. Ihre Erwartungen und Zielsetzungen hätten sich erfüllt.

Das Marktumfeld ist seit der Firmenübernahme nicht einfacher geworden: hohe Energie- und Strompreise, steigende Rohstoffpreise und die zunehmende Monopolisierung stellten Herausforderungen für Plastium dar. Weil man aber gut aufgestellt sei, könne man am Markt zuverlässig, schnell und ziemlich flexibel agieren.

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Im Show-Room der Firma Plastium (von links): Ansgar Fehrenbacher, Sibylle Zerr, Sonja Rajsp-Lauer, Martin King, Siegfried Eichinger, Frank Heinzelmann, Martin Feldweg, Nicole Weißer und Tobias Fehrenbacher Foto: Volker Wierzba

Rasante Entwicklung

Fünf neue Spritzgussmaschinen wurden angeschafft, mit denen deutlich günstiger gefertigt werden kann, da sie bis zu 40 Prozent weniger Energie benötigen, als die bisherigen Maschinen. „Die Branche entwickelt sich rasant weiter“, so die Geschäftsführer. Künstliche Intelligenz, 3D-Druck, Robotik und die Digitalisierung sind Entwicklungen, die für das Unternehmen von großer Bedeutung sein werden. Einen 3D-Scanner konnte man als jüngste Erwerbung vorzeigen.

In Sachen Digitalisierung spielt Plastium in ihrer Sparte schon jetzt ganz vorne mit. Alle Produktionsabläufe sind in eine Digitalplattform integriert und können so zentral überwacht werden. Neue Geschäftsfelder werden zunehmend wichtig, etwa Produkte aus der Orthopädie. „Ein absoluter Zukunftsmarkt“, sind sich die Geschäftsführer sicher. Ein „Exoskelett“ hat Plastium bereits mitentwickelt. Diese Hilfsmittel reduzieren die Hebelasten beispielsweise im Pflegebereich und überall, wo schwer gehoben werden muss. In Lauterbach werden bereits die Kunststoffteile für diese Lastenskelette produziert.

Probleme am Bach

Beim Rundgang durch den Betrieb konnten sich die UBL-Kandidatinnen und Kandidaten ein Bild von der Leistungsfähigkeit des Betriebs machen und sich von der Innovationsfreude von Unternehmensleitung und Mitarbeitern überzeugen.

Am Ende der Tour stand noch die Besichtigung einer kleineren Baustelle vor Ort an: Im Bachbereich ist ein Teil der Mauer eingestürzt. Jetzt muss mit den Behörden geklärt werden, wie der Schaden behoben werden kann, so die Geschäftsführer – sicherlich eine Hausaufgabe für zukünftige Gemeinderatsmitglieder.

Es seien aufgrund der Topographie und der Nähe zum Bach ohnehin Erweiterungspläne nur mit größerem Aufwand zu bewältigen. Dabei hoffe man natürlich auf das Wohlwollen von Seiten der Gemeinde.

Im abschließenden Gespräch bedankte sich UBL-Vorsitzender Ansgar Fehrenbacher bei den beiden Betriebsinhabern für die interessanten Einblicke in ihr Unternehmen. “Wir sind froh, dass wir Sie und ihre Firma Plastium bei uns in Lauterbach haben. Wichtiger als die Gewerbesteuer sind die Arbeitsplätze, die ihr Unternehmen mit der Übernahme 2021 in Lauterbach erhalten hat“, resümierte der Vorsitzende abschließend den gut dreistündigen Vororttermin.

 

Pressemitteilung (pm)
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