Der schwarze König wird in Rottweil an der Krippe auch künftig nicht fehlen

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ROTTWEIL – Unter der Überschrift „Im Ulmer Münster fehlen künftig die Heiligen Drei Könige“ berichtete der Schwarzwälder Bote vom Beschluss des evangelischen Kirchengemeinderats der Ulmer Münstergemeinde, die als „rassistische Stereotype“ bezeichneten Figuren nicht mehr aufzustellen. „Sie verströmten den Ungeist der Nach-Kolonialzeit“, heißt es. Dies hat auch in Rottweil zu zahlreichen Äußerungen und Diskussionen geführt.

Bei Matthäus 2, 1-2 steht geschrieben: „Als Jesus zur Zeit des Königs Herodes in Betlehem in Judäa geboren worden war, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, um ihm zu huldigen.“ Die in der Bibel genannten „Magier aus dem Osten“ waren offensichtlich Angehörige einer Priesterkaste in Babylonien, die sich besonders mit Astronomie beschäftigte.


König in der Krippe im Heilig-Kreuz-Münster Rottweil (Wilhelm Klink, 1952)

Da die Bibel die Anzahl der Magier nicht nennt, sind zunächst verschiedene Zahlen in Umlauf gekommen. Schließlich schloss man aus der Anzahl der Geschenke darauf, dass es drei gewesen sein könnten; diese Annahme hat sich bis heute erhalten. Die Sterndeuter wurden zu Königen, wohl weil es beim Propheten Jesaja (60,3) heißt: „ …Völker wandern zu deinem Licht und Könige zu deinem strahlenden Glanz.“ Auf einem Mosaik in San Apollinare Nuovo in Ravenna bekamen sie ihre Namen Kaspar, Melchior und Balthasar. Die Drei gelten als Vertreter der drei damals bekannten Erdteile Asien, Afrika und Europa. Gold, Weihrauch und Myrrhe sind durchweg teure und somit königliche Geschenke. Dass ein schwarzer König an der Krippe steht, kann auch als eine Ehrerbietung an den schwarzen Kontinent gesehen werden, ebenbürtig mit Asien und Europa.

Das ist das Gegenteil von Diskriminierung. Das will auch sagen, dass Gott sich im Christuskind als Heiland, als Erlöser für alle Menschen, egal welcher Hautfarbe, Nation oder Herkunft, geoffenbart hat. Der Gesichtsausdruck unserer Figuren, der staunend-ehrfürchtige Blick zum königlichen Kind in der Krippe und ihre überaus prächtigen Gewänder sind alles andere als degradierende Darstellungen aus dem Ungeist der Nach-Kolonialzeit. Übrigens sind die Figuren in der Kapellenkirche schon vor fast 300 Jahren entstanden, die im Museum vor 500 Jahren. Die Menschen in Afrika sind nun einmal von dunkler Hautfarbe und der schwarze König steht jeweils gleichwertig neben den beiden weißen Königen.


König im Dominikaner-Museum Rottweil (Neckarschwäbische Werkstatt um 1480)

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Beate Kalmbach
4 Jahre her

In Ulm, heißt es, hätten die Figuren eindeutig abwertende Züge getragen. Kann ich nicht beurteilen, ich habe sie nicht gesehen, aber ich habe von ´blöd´und ´verzerrt´gelesen. Die hier abgebildeten sind ja doch sehr hübsch und ganz und gar nicht abwertend. Es ist mit diesen Figuren wohl wie mit den Worten, es kommt auf Ton und Kontext an. Diskriminierend ist nicht eine Farbe und nicht unbedingt das Wort, sondern das, was wir daraus machen.

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König in der Krippe im Heilig-Kreuz-Münster Rottweil (Wilhelm Klink, 1952)

Da die Bibel die Anzahl der Magier nicht nennt, sind zunächst verschiedene Zahlen in Umlauf gekommen. Schließlich schloss man aus der Anzahl der Geschenke darauf, dass es drei gewesen sein könnten; diese Annahme hat sich bis heute erhalten. Die Sterndeuter wurden zu Königen, wohl weil es beim Propheten Jesaja (60,3) heißt: „ …Völker wandern zu deinem Licht und Könige zu deinem strahlenden Glanz.“ Auf einem Mosaik in San Apollinare Nuovo in Ravenna bekamen sie ihre Namen Kaspar, Melchior und Balthasar. Die Drei gelten als Vertreter der drei damals bekannten Erdteile Asien, Afrika und Europa. Gold, Weihrauch und Myrrhe sind durchweg teure und somit königliche Geschenke. Dass ein schwarzer König an der Krippe steht, kann auch als eine Ehrerbietung an den schwarzen Kontinent gesehen werden, ebenbürtig mit Asien und Europa.

Das ist das Gegenteil von Diskriminierung. Das will auch sagen, dass Gott sich im Christuskind als Heiland, als Erlöser für alle Menschen, egal welcher Hautfarbe, Nation oder Herkunft, geoffenbart hat. Der Gesichtsausdruck unserer Figuren, der staunend-ehrfürchtige Blick zum königlichen Kind in der Krippe und ihre überaus prächtigen Gewänder sind alles andere als degradierende Darstellungen aus dem Ungeist der Nach-Kolonialzeit. Übrigens sind die Figuren in der Kapellenkirche schon vor fast 300 Jahren entstanden, die im Museum vor 500 Jahren. Die Menschen in Afrika sind nun einmal von dunkler Hautfarbe und der schwarze König steht jeweils gleichwertig neben den beiden weißen Königen.


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