Daniel Karrais möchte für weitere fünf Jahre in den Landtag einziehen. Und seine Parteifreunde machten mit: Einstimmig wählten sie ihn zum FDP-Kandidaten für die Landtagswahl im kommenden Frühjahr.
„Vor einem Jahr und acht Monaten bin ich in große Fußstapfen getreten“, sagte Karrais in seiner Wahlrede – damals war er als Ersatzkandidat für den zurückgetretenen Abgeordneten Dr. Gerhard Aden nachgerückt. In dieser Zeit habe er 130 Termine wahrgenommen, die von ihm selbst initiiert worden waren. Dazu kamen um die hundert Einladungen zu verschiedenen Terminen. „Das habe ich gern gemacht“, sagte Karrais – „ich wollte mit den Menschen reden, wollte wissen, was los ist im Wahlkreis und was die Menschen bewegt“, sagte er. Das sei sein Verständnis von der repräsentativen Demokratie. „Es ist wichtig, dass ich das ganze Jahr über unterwegs bin und nicht nur vor den Wahlen. Es gibt ja das ganze Jahr über etwas zu entscheiden.“ Seine Schwerpunkte waren die Stärkung des Tourismus im Kreis („wir haben extrem hohes Potenzial“), der Bürokratie-Abbau, Stärkung der Innovationskraft der Region sowie Ausbau von Breitband- und Mobilfunkversorgung.
Ungewöhnlich dann der Ersatzkandidat: Der 62-jährige Polizeibeamte Dieter Rinker ist nicht Mitglied in der FDP. Er ist Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Oberndorfer Gemeinderat und erster Stellvertreter des Bürgermeisters dort. „Freie Wähler und FDP haben viele Berührungspunkte“, hat er festgestellt, und in der FW-Fraktion in Oberndorf seien immer FDP-Mitglieder, derzeit Gerhard Melber. Seine Themen waren Innere Sicherheit und Bildungspolitik. Auf Frage von Gerhard Aden stellte er klar, dass er Mitglied der Freien Wähler Oberndorf sei, eines Vereins, der nichts mit der Partei namens Freie Wähler zu tun habe. Auch Rinker wurde einstimmig gewählt, bei einer Enthaltung.
„Jetzt gilt’s, und ich freue mich drauf, mit Ihnen zusammen einen tollen Wahlkampf zu machen“, rief Karrais seinen Parteifreunden und dem Ersatzkandidaten zu.