Unter den Sammlungen des Stadtmuseums Schramberg ist die Sammlung zeitgenössischer Kunst eine Besonderheit. Sie wurde im Jahr 1982 aus bürgerschaftlicher Initiative begründet und wird im Rahmen des von Stadtverwaltung und Kommunalpolitik bereit gestellten Budgets bis heute in bürgerschaftlichem Engagement weiter ausgebaut.
Schramberg. Im Jahr 2025 haben sich die elf Mitglieder der Kunstauswahlkommission für den Ankauf des Gemäldes “Landschaft im Fluss” der Künstlerin Marianne Hopf aus Lahr und Berlin entschieden, das bis zum 4. Januar in der Mitgliederausstellung von Podium Kunst zu sehen ist und danach in die städtische Kunstsammlung aufgenommen wird.
Damit wächst die von der Firma Trumpf-Laser geförderte Kunstsammlung auf mittlerweile 72 Objekte an. Schramberg besitzt dadurch eine der größten derartigen Sammlungen in der Region mit dem perspektivischen Potenzial einer eigenen Galerie.
Professionalität und Qualität als Kriterien
Ihr Ziel ist von ihrer Gründung an, eine “künstlerische Dokumentation des Zeitgeistes” auf der Grundlage der Auswahlkriterien “Modernität”, “Professionalität” und “Qualität” mit Objekten, die “künstlerische Impulse setzen und später im Gesamtzusammenhang als zeitgenössische Sammlung, die den heutigen Zeitgeist widerspiegelt, präsentiert werden können” (Werner Siepmann).
Dazu hat die Kunstauswahlkommission ihrem satzungsgemäßen Auftrag entsprechend in Schramberg stattfindende Ausstellungen professioneller Künstlerinnen und Künstler besucht, jeweils Vorauswahlen getroffen und zuletzt in der Endauswahl über den Jahresankauf entschieden.
Landschaft als Thema
Das Thema “Landschaft” – über Jahrhunderte ein zentrales Motiv in der Kunst – war in der städtischen Kunstsammlung bisher kaum vertreten. In der Gegenwart wird das alte Thema von einigen Künstlerinnen und Künstlern auch vor dem Hintergrund der Gefahren des “Klimawandels” neu entdeckt. Für die 1959 in Freiburg im Bresigau geborene Künstlerin Marianne Hopf ist es heute das zentrale Thema ihrer Arbeit, geschöpft aus dem persönlichen Erleben der Natur, insbesondere von Himmels- und Wasserstimmungen.
Das Bild “Landschaft im Fluss” stammt aus einer Gruppe von insgesamt neun Gemälden von Marianne Hopf, die im Jahr 2024 auf Einladung der “Cordts-Art Foundation” bei einem Residenzstipendium in Damnatz an der Elbe entstanden sind. Eine große, ebene Flusslandschaft dieser Art kannte die Künstlerin bisher nicht. Seit einigen Jahren arbeitet sie als “Artist in residence” immer wieder in Island, um sich von den dortigen Landschaften inspirieren zu lassen und deren Kraft in sich aufzunehmen.
In Damnatz an der Elbe beobachtete sie den stets gleichen Ausschnitt des Flusses zu verschiedenen Tageszeiten und Wetterbedingungen und hielt die Metamorphosen in Gemälden und Zeichnungen fest – tief davon beeindruckt, “wie viel Leben an einem Fluss ist.”
Bilder im öffentlichen Raum
Die städtische Kunstsammlung wird vom Stadtmuseum organisatorisch und konservatorisch betreut. Einige der Kunstwerke sind in städtischen Räumen zu sehen – das Gemälde “Diskussion am runden Tisch” und ein Teil der Figurengruppe “Gesellschaft” von Sjer Jacobs neuerdings im “Großen Ratssaal” des Rathauses.
Von Zeit zu Zeit werden Gesamtpräsentationen oder Sonderausstellungen gezeigt. Zur letzten Gesamtpräsentation erschien in der Schriftenreihe des Stadtarchivs und Stadtmuseums auch ein Bestandskatalog, der die Kunstsammlung auf dem Stand des Jahres 2024 zeigt und im Stadtmuseum erhältlich ist.



