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Aus medizinischen Gründen: E-SUV fährt auf Gebäude, verletzt Fußgänger in Rottweil schwer

Ein Audi Q5 ist am frühen Donnerstagmittag in ein Ärztehaus und Dienstleistungsgebäude in Rottweil gefahren. Der 81-jährige Fahrer des SUVs verletzte sich dabei leicht. Allerdings erlitt durch den Unfall eine Person schwerste Verletzungen. Ein 28-jähriger Fußgänger. Der Schaden durch den Unfall: etwa 35.000 Euro. Die Ursache: eine medizinische, sagt die Polizei.

Großeinsatz für die Rettungskräfte an diesem frühen Donnerstagmittag an der Römer-Apotheke in Rottweil. Ein SUV fuhr offenbar mit größerer Geschwindigkeit auf einen Pfeiler des Gebäudes, als Paracelsushaus bekannt, auf. Der Fahrer des Wagens verletzte sich, die angerückten Rettungskräfte des Roten Kreuzes versorgten ihn sofort. Der Wagen wurde stark beschädigt.

Durch den Unfall ist aber zudem ein Mann schwerst verletzt worden. Hier kümmerte sich der Rettungsdienst ebenfalls intensiv um den Patienten. Ob das Auto direkt den Fußgänger erfasste oder ob ein vom Wagen zur Seite geschleuderter Stein, ist noch unklar. Die Polizei klärt dies. Der schwere Zierstein war über eine Strecke von drei Metern hinweg verschoben worden.

Die Einsatzstelle. Foto: Peter Arnegger

Der Audi war nach den Ermittlungen der Polizei aus einer Grundstückszufahrt gegenüber gekommen, vom Gelände einer Physiotherapiepraxis. Wegen eines gesundheitlichen Problems habe der 81-jährige Fahrer ungewollt Gas gegeben, der Wagen beschleunigte stark. Er schanzte auf der gegenüberliegenden Straßenseite über einen Bordstein einer Bushaltestelle, wobei das linke Vorderrad abriss. Dann streifte das Auto einen links gelegenen Baum. Weiter geradeaus donnerte der schwere Wagen in den Zierstein. Dieser wurde mitgerissen. An einer Stütze des Paracelsushauses kam der Audi schließlich stark beschädigt zum Stehen. Bei dem Wagen soll es sich um ein Hybrid-Fahrzeug handeln.

Fotos: Peter Arnegger

Die Feuerwehr sperrte den Bereich um die Einsatzstelle ab. Es handelt sich um eine der Apotheken an der Königstraße, um die Römer-Apotheke. Betreiber Eckart Sailer hielt sie geöffnet. „Wir müssen die Menschen versorgen“, sagte er. Den Unfall selbst hatte er nach eigenen Angaben nicht beobachtet. Aber er habe wahrgenommen, dass die Rettungskräfte äußerst schnell vor Ort gewesen seien. Nun bleibe nur zu hoffen, dass der betroffene Fußgänger überlebe. Das sei das Wichtigste. Laut Polizei hat der Mann schwere, laut Rettungsdienst schwerste Verletzungen erlitten. Lebensgefahr bestand nach aktuellen Informationen aber glücklicherweise nicht.

Beamte des Verkehrsunfalldiensts haben bald die Ermittlungen aufgenommen. Nachdem die Verletzten versorgt waren, der SUV-Fahrer selbst sogar vor Ort verbleiben konnte, sicherten Polizeibeamte die Spuren.

Einsatzkräfte der Feuerwehr zeigten sich erschrocken über den Vorfall. Es sei großes Glück, dass der Wagen nicht etwa in die nahe Bushaltestelle gefahren sei, sagte der betroffen wirkende Einsatzleiter, Stadtbrandmeister Frank Müller. Er habe sich auf der Anfahrt große Sorgen gemacht, habe an die vielen Menschen gedacht, die üblicherweise an der belebten Stelle vorbeikommen oder sich aufhalten. Schon Apotheker Sailer hatte erklärt: „Seien wir froh, dass der Kelch an uns vorübergegangen ist“. Das sahen auch Einsatzkräfte so.

Der schwerstverletzte Fußgänger kam in eine Klinik. Ersthelfer vor Ort kümmerten sich zunächst um den Mann.

Unter Tränen schilderten Augenzeugen das Geschehen etwa gegenüber den ermittelnden Beamtinnen und Beamten.

Kreisbrandmeister Philipp Glunz eilte an die Unfallstelle. Gemeldet worden war der Einsatz als schwerer Verkehrsunfall mit einer möglicherweise eingeklemmten Person. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr bauten einen Sichtschutz auf, um den Fußgänger vor Blicken zu schützen, während der Rettungsdienst ihn versorgte. Zudem kümmerten sich die Feuerwehrleute darum, das noch laufende E-SUV abzuschalten. Dazu holte sich Einsatzleiter Müller eine detaillierte und umfangreich bebilderte Beschreibung des Modells, eines Audis, auf sein Tablet.

Der Gesamtschaden wird auf rund 35.000 Euro geschätzt.




Peter Arnegger (gg)

… ist seit gut 25 Jahren Journalist. Seine Anfänge hatte er bei der Redaktion der “Schwäbischen Zeitung” in Rottweil, beim Schwäbischen Verlag in Leutkirch volontierte er. Nach einem Engagement bei der zu diesem Verlag gehörenden Aalener Volkszeitung wechselte Arnegger zur PC Welt nach München, einem auf Computer-Hard- und -Software spezialisierten Magazin. Es folgten Tätigkeiten in PR und Webentwicklung.2004, wieder in seiner Heimat angekommen, half Arnegger mit, die NRWZ aus der Taufe zu heben. Zunächst war er deren Chefredakteur, und ist zwischenzeitlich Geschäftsführer der NRWZ Verwaltungs GmbH – und als solcher der verantwortliche Journalist der NRWZ.Peter Arnegger ist 1968 in Oberndorf / Neckar geboren worden.
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