
E-SUV fährt auf Gebäude in Rottweil: Fußgänger schwerst verletzt
Ein Wagen ist am frühen Donnerstagmittag in ein Ärztehaus und Dienstleistungsgebäude in Rottweil gefahren. Der Fahrer des SUVs wurde dabei leicht verletzt. Allerdings erlitt durch den Unfall eine Person schwerste Verletzungen. Ein Fußgänger.
Großeinsatz für die Rettungskräfte an diesem frühen Donnerstagmittag an der Römer-Apotheke in Rottweil. Ein SUV fuhr offenbar mit größerer Geschwindigkeit auf einen Pfeiler des Gebäudes, als Paracelsushaus bekannt, auf. Der Fahrer des Wagens wurde verletzt und sofort von angerückten Rettungskräften des Roten Kreuzes versorgt. Der Wagen wurde stark beschädigt.
Durch den Unfall ist aber zudem ein Mann schwerst verletzt worden. Hier kümmerte sich der Rettungsdienst ebenfalls intensiv um den Patienten. Ob das Auto direkt den Fußgänger erfasste oder ob ein offenbar vom Wagen zur Seite geschleuderter Stein, ist noch unklar.



Die Polizei sperrte den Bereich um die Einsatzstelle ab. Es handelt sich um eine der Apotheken an der Königstraße, um die Römer-Apotheke. Betreiber Eckart Sailer hält sie geöffnet. „Wir müssen die Menschen versorgen“, sagt er. Den Unfall selbst hat er nach eigenen Angaben nicht beobachtet. Aber er habe wahrgenommen, dass die Rettungskräfte äußerst schnell vor Ort gewesen seien. Nun bleibe nur zu hoffen, dass der betroffene Fußgänger überlebe. Das sei das Wichtigste.
Nach ersten Informationen vor Ort wollte der Fahrer des E-SUVs wohl auf der Königstraße abbiegen oder wenden – dann gab der Wagen aus bislang unbekanntem Grund Gas. Er streifte einen Baum im angrenzenden Parkgelände und fuhr über einen Fuß- und Radweg hinweg auf den Pfeiler am Gebäude auf.
Beamte des Verkehrsunfalldiensts haben die Ermittlungen aufgenommen. Nachdem die Verletzten versorgt waren, der SUV-Fahrer selbst sogar vor Ort verbleiben konnte, sicherten Polizeibeamte die Spuren.
Einsatzkräfte der Feuerwehr zeigten sich erschrocken über den Vorfall. Es sei großes Glück, dass der Wagen nicht etwa in die nahe Bushaltestelle gefahren sei, sagte der betroffen wirkende Einsatzleiter, Stadtbrandmeister Frank Müller. Er habe sich auf der Anfahrt große Sorgen gemacht, habe an die vielen Menschen gedacht, die üblicherweise an der belebten Stelle vorbeikommen oder sich aufhalten. Schon Apotheker Sailer hatte erklärt: „Seien wir froh, dass der Kelch an uns vorübergegangen ist“. Das sahen auch Einsatzkräfte so.
Der schwerstverletzte Fußgänger kam in eine Klinik. Über seinen Zustand ist aktuell nichts bekannt.
Unter Tränen schilderten Augenzeugen das Geschehen etwa gegenüber den ermittelnden Beamtinnen und Beamten.
Kreisbrandmeister Philipp Glunz eilte an die Unfallstelle. Gemeldet worden war der Einsatz als schwerer Verkehrsunfall mit einer möglicherweise eingeklemmten Person. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr bauten einen Sichtschutz auf, um den Fußgänger vor Blicken zu schützen, während der Rettungsdienst ihn versorgte. Zudem kümmerten sich die Feuerwehrleute darum, das noch laufende E-SUV abzuschalten. Dazu holte sich Einsatzleiter Müller eine detaillierte und umfangreich bebilderte Beschreibung des Modells, eines Audis, auf sein Tablet.