Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Ausschuss vertagt Entscheidung zu Wasserschutzzonen in Sulgen

Rart will die detaillierten Pläne vorher sehen

Von der Tagesordnung gestrichen hatte in der jüngsten Gemeinderatsitzung Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr den Tagesordnungspunkt Wasserschutzgebiet Sulgen. Der Grund: Im Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) waren die Ausschussmitglieder der Meinung, die Verwaltung müsse noch genauer darlegen, welche Konsequenzen die Pläne für das geplante Neubaugebiet Hausteile in Heiligenbronn haben würde.

Schramberg. Wie berichtet, möchte die Stadt die Wasserschutzgebiete nach neuesten Erkenntnissen ändern. Das würde den seit Jahrzehnten geplanten „Innnovationspark Schramberg“ im Bereich Schießacker in Sulgen ermöglichen. Andererseits würde eine andere Schutzzone in Heiligenbronn die Möglichkeiten im Bereich Hausteile einschränken.

hausteile heiligenbronn rundflug junghans schramberg dunningen 260915 (107)
Auf den Ackerflächen im Gebiet Hausteile soll ein neues Wohngebiet entstehen. Archiv-Foto: him

Der Abteilungsleiter Tiefbau Konrad Ginter hatte in der Sitzung des AUT erläutert, dass seit der ersten Festlegung der Wasserschutzgebiete im Raum Heiligenbronn – Brambach – Sulgen es „viele neue Regelungen“ gegeben habe. Außerdem verzichteten die Stadtwerke auf den Tiefbrunnen Vierhäuser. Auch habe die Wissenschaft neue Erkenntnisse zu den unterirdischen Wasserströmen gewonnen. Demnach könnte man die Wasserschutzzonen anpassen.

Das bisherige Schutzgebiet würde insgesamt kleiner. Foto: him

Hausteile ist der Knackpunkt

„Knackpunkt“ wäre eine Ausdehnung der Schutzzone 2 bei Heiligenbronn. „Was dort künftig erlaubt wäre, ist offen.“ Das lege das Landratsamt fest.

SPD-Buntspecht-Stadträtin Tanja Witkowski, die die Sitzung in Vertretung der erkrankten Oberbürgermeisterin leitete, erkundigte sich nach den Konsequenzen für das geplante Neubaugebiet Hausteile. Stadtplaner Joschka Joos betonte, „die große Planung kann so nicht umgesetzt werden“.

Verwaltungsintern habe man sich schon Gedanken gemacht. Aus den 40 plus-Eigenheimen werde man wohl auf 20 verkleinern müssen. Die Erweiterungsmöglichkeiten der Stiftung St. Franziskus sollen aber bleiben. „Auch die Entlastungsstraße für die Lichtenaustraße kommt“, versicherte Joos.

Bei Heiligenbronn entstünde eine größere Schutzzone 2. Foto: him

Zu früh gekauft?

Jürgen Kaupp (CDU) bedauerte, dass die Stadt nun schon Grundstücke gekauft habe, aber etwa zwei Drittel des Gebiets nicht mehr bebaut werden könnten. „Wir haben jahrzehntelang darum gerungen, jetzt kommt der nächste Prügel in den Weg.“

Ginter entgegnete, die Gutachten lägen beim Landratsamt. Dort werde man diese für die Stellungnahme für den Bebauungsplan verwenden. Man sei im Gespräch mit dem Landratsamt, um zu erreichen, dass noch so viel wie möglich umsetzbar sein wird.

Konrad Ginter im Ausschuss. Foto: him

Kaupp plädierte dafür, eine Entscheidung zu den Wasserschutzzonen so lange zu verschieben, bis in Sachen Hausteile mehr Klarheit bestehe. Ein Bebauungsplan und ein städtebaulicher Entwurf läge bereits vor, ganz ohne die Wasserschutzzone 2, so Joos.

Jürgen Reuter (Aktiver Bürger) mahnte das eigene Trinkwasser zu schützen. Er beklagte, dass die Stadt das Schießackergelände gekauft und einen Architekten zur Entwicklung des Gebiets eingestellt habe, obwohl es in einer Wasserschutzzone lag. „Jetzt wird es vielleicht nichts. Optimal gelaufen ist das nicht.“

Ralf Rückert (Freie/Neue Liste) fragte, ob auch die Straßen im Gebiet Hausteile komplett neu geplant werden müssten. Das bestätigte Joos. Die neue Zufahrt werde im Ort sein. Sie werde aber in jedem Fall die Lichtenaustraße entlasten.

Einstimmig votierte der Ausschuss für den Vorschlag von Kaupp, eine Entscheidung so lange zu vertagen, bis man die neue Planung gesehen habe.

Der neue Plan

Am kommenden Donnerstag stehen die neuen Pläne dann auf der Tagesordnung des AUT.

So groß war das Gebiet im Bebauungsplan 2008 einmal vorgesehen….
.. und so könnte es werden. Grafiken: Stadt Schramberg.




Martin Himmelheber (him)

... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

Schreiben Sie einen Kommentar

Back to top button
Close

Adblocker gefunden.

Vielen Dank für Ihren Besuch auf NRWZ.de. Unser System hat erkannt, dass Sie einen Adblocker installiert haben, der die Auslieferung von Anzeigen blockiert. NRWZ.de finanziert sich aber zu einem hohen Grad über Anzeigen, weshalb wir Sie bitten, den Adblocker für unsere Website zu deaktivieren. Vielen Dank für Ihr Verständnis!