Höchstens zwei Vollgeschosse im Baugebiet Bergacker IV

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Schramberg-Tennenbronn. Klimawandel, Umweltschutz und sparsamer Ressourcenverbrauch sind mittlerweile für die meisten Menschen sehr wichtige Ziele. Doch wenn es vor Ort konkret wird, spielen auch weitere Interessen eine gewichtige Rolle.

Um möglichst wenig Fläche zu verbrauchen, wenn neuer Wohnraum geschaffen wird, beschloss der Gemeinderat der Stadt Schramberg am 16. Mai dieses Jahres, im neuen Baugebiet Bergacker IV in Tennenbronn für die neuen Häuser bis zu drei Vollgeschosse zu ermöglichen. Dies hätte eine Gebäudehöhe von bis zu zwölf Metern bedeutet. Da dies bereits damals einem Teil des Gemeinderats zu groß war, fiel die Abstimmung auch denkbar knapp aus. Aufgrund des Südhangs erscheinen dreigeschossige Gebäude dort, wie andernorts vier- bis fünfgeschossige Gebäude, wie es in der aktuellen Verwaltungsvorlage heißt.

Während der Offenlage der Unterlagen habe sich zwei Bürger gemeldet, die der Planung wiedersprachen. Sie sehen eine „inakzeptable Veränderung des Orts- und Landschaftsbildes durch städtische Hochbauweise“ und eine „stark ansteigende Anwohnerzahl auf engem Raum, dadurch unverhältnismäßig hohes Verkehrsaufkommen“, wie es einer der Bürger formuliert.

Die „Project GmbH Planungsgesellschaft“, empfiehlt nun auf zwei Vollgeschosse mit bis zu drei Wohnungen und einer Gebäudehöhe von höchstens neun Metern zurückzugehen. Eine Rolle spielte auch, dass Stadtbrandmeister Werner Storz darauf aufmerksam gemacht hat, dass tragbare Leitern bei drei Vollgeschossen dort zur Menschenrettung nicht mehr ausreichen. Hier muss dann ein zweiter Rettungsweg baulich sichergestellt werden.

Martin Himmelheber (SPD/Buntspecht) erinnerte daran, dass seiner Fraktion das Thema Flächenverbrauch wichtig war und ist. „Mit dem Kompromissangebot drei Wohnungen kann ich da gut mitgehen.“ Deutlicher formulierte es sein Fraktionskollege Edgar Reutter: „Ich bin froh, dass es sich so entwickelt hat. Am Schluss siegt die Weisheit doch.“

Oskar Rapp (Freie Liste) drängte darauf, das Baufeld rechtzeitig freizumachen, damit man nicht wegen Brutzeiten warten müsse.

Bent Liebrich, Leiter der Abteilung Stadtplanung, versicherte, dass die Verwaltung alles notwendigen Schritte unternehmen wird, um das Verfahren zu beschleunigen.
Der stellvertretende Ortsvorsteher Manfred Moosmann erinnerte daran, dass der Ortschaftsrat Tennenbronn, der nun vorgelegten Planung bei einer Enthaltung einstimmig zugestimmt hat. Er appellierte, alles zu tun, damit das Baugebiet im Frühjahr erschlossen werden kann. „Ich wäre dankbar, wenn es kommt.“

Der Ausschuss für Umwelt und Technik empfahl dann auch einstimmig die neue Planung. Nun entscheidet der Gemeinderat, bevor die nächste Offenlage erfolgt. Ebenfalls einstimmig beschlossen wurde die technische Planung.

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Schramberg-Tennenbronn. Klimawandel, Umweltschutz und sparsamer Ressourcenverbrauch sind mittlerweile für die meisten Menschen sehr wichtige Ziele. Doch wenn es vor Ort konkret wird, spielen auch weitere Interessen eine gewichtige Rolle.

Um möglichst wenig Fläche zu verbrauchen, wenn neuer Wohnraum geschaffen wird, beschloss der Gemeinderat der Stadt Schramberg am 16. Mai dieses Jahres, im neuen Baugebiet Bergacker IV in Tennenbronn für die neuen Häuser bis zu drei Vollgeschosse zu ermöglichen. Dies hätte eine Gebäudehöhe von bis zu zwölf Metern bedeutet. Da dies bereits damals einem Teil des Gemeinderats zu groß war, fiel die Abstimmung auch denkbar knapp aus. Aufgrund des Südhangs erscheinen dreigeschossige Gebäude dort, wie andernorts vier- bis fünfgeschossige Gebäude, wie es in der aktuellen Verwaltungsvorlage heißt.

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Die „Project GmbH Planungsgesellschaft“, empfiehlt nun auf zwei Vollgeschosse mit bis zu drei Wohnungen und einer Gebäudehöhe von höchstens neun Metern zurückzugehen. Eine Rolle spielte auch, dass Stadtbrandmeister Werner Storz darauf aufmerksam gemacht hat, dass tragbare Leitern bei drei Vollgeschossen dort zur Menschenrettung nicht mehr ausreichen. Hier muss dann ein zweiter Rettungsweg baulich sichergestellt werden.

Martin Himmelheber (SPD/Buntspecht) erinnerte daran, dass seiner Fraktion das Thema Flächenverbrauch wichtig war und ist. „Mit dem Kompromissangebot drei Wohnungen kann ich da gut mitgehen.“ Deutlicher formulierte es sein Fraktionskollege Edgar Reutter: „Ich bin froh, dass es sich so entwickelt hat. Am Schluss siegt die Weisheit doch.“

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