Tipps für eine natürlich schöne Weihnachtszeit
Wie man Ressourcen schont und auch der Natur etwas Gutes tut
Bei Lichterglanz und Tannenduft gemütlich zuhause die Advents- und Weihnachtszeit genießen – das geht auch mit Rücksicht auf Natur und Umwelt. „Zusammen eine besinnliche Zeit zu verbringen, sich mit kleinen Geschenken eine Freude zu machen und zusammen etwas Schönes erleben – das steht für viele Menschen an Weihnachten im Mittelpunkt“ – die wichtigsten Tipps rund um Weihnachtsbaum, Deko und Geschenke hat Claudia Wild vom NABU Baden-Württemberg zusammengestellt, für eine schöne und nachhaltige Bescherung.
Tipp 1: Echter Tannenbaum, Zweige oder Bäumchen mit Ballen
Beim Christbaum steht für den NABU fest: Am besten schneidet ein Naturbaum aus der Region ab, idealerweise mit FSC-, Naturland- oder Bioland-Siegel, oder ein Baum aus Durchforstung vom lokalen Forstbetrieb. Sie werden allesamt nicht mit Pestiziden behandelt. Leider stammt aktuell nur die Hälfte der rund 2,5 Millionen im Südwesten verkauften Weihnachtsbäume aus Baden-Württemberg. Plastiktannen würden sich aufgrund von Transportweg und Herstellung nur lohnen, wenn sie mindestens 17 Jahre lang verwendet würden. Oftmals gehen sie davor kaputt. Zudem kann das enthaltene PVC Schadstoffe ausdünsten. In Pappbäumen stecken Holz, Energie und Chemie – wie gut sie sind, hängt von Recyclinganteil und Nutzungsdauer ab. Ein Baum im Topf kann ganzjährig draußen stehen, wiegt aber einiges, muss gegossen werden und sollte sich langsam an die warme Stube gewöhnen können. Eine ressourcenschonende Alternative sind Tannenzweige in der Vase oder in einem schlichten Holzgestell, das jedes Jahr neu geschmückt wird.
Tipp 2: Festlich und naturverträglich dekorieren
Auch beim Adventsschmuck kann man Geldbeutel und Umwelt schonen. Schöne Weihnachtsdeko Secondhand? Warum denn nicht. Ob im Sozialkaufhaus erstanden, aus Omas Keller oder auf der Tauschparty im Freundeskreis gefunden – der Weihnachtsschmuck muss nicht neu und teuer sein. Altes und Gebrauchtes hat oft sogar mehr Charme. Stimmungsvoll lässt sich auch mit Naturmaterialien wie Nüssen, Obst und Figuren aus Papier, Holz oder Stroh dekorieren. Aus bunten Stoffen in festlichen Farben lassen sich Schleifen für den Christbaum binden. Auch Basteleien mit Tannenzweigen, Zapfen, Misteln und Efeu bieten sich an. Leere Einmachgläser und Flaschen werden zu Windlichtern und Kerzenständern. „Wenn schon Lichterkette, dann eine mit Stecker oder aufladbaren Akkus“, so Wild. Kerzen aus Bienenwachs sind umweltfreundlich und lassen sich auch selbst gießen. Im Freien sollte man sparsam mit Beleuchtung umgehen, denn allzu grelles Licht kann Vögel und andere Wildtiere in unserem Umfeld stören.
Tipp 3: Nachhaltig schenken und verpacken
Eine Alternative zu gekauften Geschenken sind selbst gemachte Gaben, wie Marmeladen oder Öle, Gestricktes und Genähtes. Individuell verpackt mit Bast, Stoffen oder Papier sind alle Geschenke ein Hingucker. Aus Bienenwachs lassen sich Kerzen ziehen oder Wachstücher herstellen. Aus Reststoffen kann man individuelle Taschen und Kissenhüllen nähen. Wer die Gaben vorsichtig auspackt, kann Geschenkpapier mehrmals nutzen. Beim Kauf sollte man auf Recyclingpapier achten und auf umweltschädliches alubeschichtetes Schmuckpapier ganz verzichten.
Pro Jahr werden laut Statista fast 30 Millionen Weihnachtsbäume in Deutschland verkauft. Daneben gibt es einen Trend zum künstlichen Baum: 2020 entschieden sich laut einer Statista-Umfrage rund 22 Prozent der Befragten dafür, 2024 waren es schon 28 Prozent.