Spektakulärer Kirchentausch am Ostersonntag in Schramberg +++aktualisiert

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Im Zeichen der Ökumene, aber insbesondere der Sakralmusik haben Pfarrer Rüdiger Kocholl und Pfarrer Michael Jonas eine außergewöhnliche Entscheidung getroffen. Am heutigen Ostersonntag werden die katholischen Christen in der evangelischen Stadtkirche und die Protestanten in der St. Mariakirche die Ostergottesdienste feiern.

Diese außergewöhnliche Entscheidung hat in aller erster Linie mit der Musik zu tun, die in den Gottesdiensten erklingen soll: „Als ich die Proben für die Piccolomini-Messe in C-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart hörte“, so erzählt Pfarrer Kocholl der NRWZ exklusiv, „da hatte ich ein merkwürdiges Gefühl. Nach den ersten Teilen dachte ich, die Walcker Orgel passt nicht wirklich zu diesem Mozart.“

Kocholl diskutierte mit dem Organisten und Kirchenmusikdirektor Rudi Schäfer. Nach anfänglichem Zögern musste aber auch Schäfer zugeben, dass die Registrierung eigentlich für Mozart nicht so geeignet sei. Kurz entschlossen gingen die beiden in die evangelischen Stadtkirche, in der Judith Kilsbach mit Meinrad Löffler Johann Sebastian Bachs Kantate „Jauchzet Gott in allen Landen“ probten.

„Ich bin überzeugt, dass die Orgel in der Stadtkirche besser zu Mozart passt und der Bach auf der Walcker Orgel schöner klingt“, so Schäfer zu den Kollegen, die gleich zustimmten. „Nun müssen wir nur noch Pfarrer Jonas rumkriegen“, meinte Pfarrer Kocholl, „und ich weiß auch schon wie.“ Er  holte eine Kerze aus seinem Studierzimmer und überreichte sie dem inzwischen herbeigeeilten Jonas.

Der versprach, die Kerze mit nach Rom zu nehmen und sich für den Kirchentausch im Kirchengemeinderat stark zu machen. Dort gab es große Zustimmung, und so werden sich am Ostersonntag, 1. April, um 10 Uhr alle evangelischen Christen in der St. Maria-Kirche und alle Katholiken in der evangelischen Stadtkirche einfinden, um den Ostergottesdiensten beizuwohnen und außergewöhnlich schöner Musik zu lauschen.

*** Aufmerksame Leserinnen und Leser haben es spätestens im letzten Absatz gemerkt: Wir haben uns einen Aprilscherz erlaubt – zumal die Katholiken am Ostersonntag in der Heilig-Geist-Kirche Gottesdienst gefeiert haben.

Das interessiert diese Woche



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Im Zeichen der Ökumene, aber insbesondere der Sakralmusik haben Pfarrer Rüdiger Kocholl und Pfarrer Michael Jonas eine außergewöhnliche Entscheidung getroffen. Am heutigen Ostersonntag werden die katholischen Christen in der evangelischen Stadtkirche und die Protestanten in der St. Mariakirche die Ostergottesdienste feiern.

Diese außergewöhnliche Entscheidung hat in aller erster Linie mit der Musik zu tun, die in den Gottesdiensten erklingen soll: „Als ich die Proben für die Piccolomini-Messe in C-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart hörte“, so erzählt Pfarrer Kocholl der NRWZ exklusiv, „da hatte ich ein merkwürdiges Gefühl. Nach den ersten Teilen dachte ich, die Walcker Orgel passt nicht wirklich zu diesem Mozart.“

Kocholl diskutierte mit dem Organisten und Kirchenmusikdirektor Rudi Schäfer. Nach anfänglichem Zögern musste aber auch Schäfer zugeben, dass die Registrierung eigentlich für Mozart nicht so geeignet sei. Kurz entschlossen gingen die beiden in die evangelischen Stadtkirche, in der Judith Kilsbach mit Meinrad Löffler Johann Sebastian Bachs Kantate „Jauchzet Gott in allen Landen“ probten.

„Ich bin überzeugt, dass die Orgel in der Stadtkirche besser zu Mozart passt und der Bach auf der Walcker Orgel schöner klingt“, so Schäfer zu den Kollegen, die gleich zustimmten. „Nun müssen wir nur noch Pfarrer Jonas rumkriegen“, meinte Pfarrer Kocholl, „und ich weiß auch schon wie.“ Er  holte eine Kerze aus seinem Studierzimmer und überreichte sie dem inzwischen herbeigeeilten Jonas.

Der versprach, die Kerze mit nach Rom zu nehmen und sich für den Kirchentausch im Kirchengemeinderat stark zu machen. Dort gab es große Zustimmung, und so werden sich am Ostersonntag, 1. April, um 10 Uhr alle evangelischen Christen in der St. Maria-Kirche und alle Katholiken in der evangelischen Stadtkirche einfinden, um den Ostergottesdiensten beizuwohnen und außergewöhnlich schöner Musik zu lauschen.

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.