Auf Einladung des Geschäftsführers der AWO in Rottweil, Thomas Roth, traf sich Stefan Teufel MdL, Landtagsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion mit verschiedenen Vertretern der LIGA, der AWO, des Vinzenz von Paul Hospitals sowie verschiedener Verantwortlichen von Pflegediensten und Pflegeheimen aus dem Landkreis Rottweil.
Die Sicherung der pflegerischen Versorgung im ländlichen Raum stand im Mittelpunkt der Expertenrunde. Deutlich wurde: Die Herausforderungen in der Pflege sind vielfältig – und sie dulden keinen Aufschub.
Die Situation der Pflegeausbildung muss im Blick behalten werden. Sollten Pflegeschulen im Landkreis Rottweil wegfallen, wären bestehende Ausbildungsplätze massiv gefährdet. „Ohne wohnortnahe Ausbildung verlieren wir junge Menschen für die Pflege. Das können und dürfen wir uns nicht leisten“, so Teufel. Ausbildung müsse im ländlichen Raum genauso selbstverständlich möglich sein wie in den Ballungszentren.
Ein weiteres zentrales Thema war die Mobilität. Immer mehr Auszubildende und Beschäftigte verfügen nicht mehr über einen Führerschein. „Pflege funktioniert nicht ohne Mobilität. Gerade im ländlichen Raum brauchen wir praxistaugliche Lösungen – von besseren Taktungen im ÖPNV bis hin zu flexiblen Angeboten“, betonte Thomas Roth von der AWO.
Kritisch diskutiert wurden die Vorgaben der Landesheimbauverordnung. Starre Anforderungen wie die verpflichtende Ausgestaltung ausschließlich mit Einbettzimmern oder die Vorgabe einer Küche je Wohnbereich gingen an der Realität vieler Einrichtungen vorbei. „Der Markt und die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner müssen stärker berücksichtigt werden. Vorschriften, die kaum genutzt werden, verteuern am Ende die Pflegeplätze“, so Teufel, der diese Themen aktuell in Stuttgart diskutiert und hier auch schon Verbesserungen melden konnte.
Auch beim Thema Bürokratieabbau sprach sich Teufel für ein vereinfachtes, transparenteres Verfahren aus: „Wir brauchen weniger Bürokratie und mehr Augenmaß – im Interesse der Träger und letztlich der Pflegebedürftigen“ und verwies auf anstehende aktuelle Reduzierung von Kontrollen.
Angesichts der sich wandelnden Krankenhauslandschaft und der bevorstehenden Ruhestandswelle bei Hausärzten wurde die Stärkung des Berufsbildes der Pflegefachfrau und des Pflegefachmanns als entscheidend benannt. „Pflegekräfte brauchen mehr Entscheidungskompetenzen – etwa bei Verordnungen oder Folgerezepten. Das entlastet Ärzte und wertet den Pflegeberuf deutlich auf“, so Teufel.
Auch die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse sei weiterhin zu langsam und zu kompliziert. „Wer hier arbeiten will, darf nicht monatelang auf Verfahren warten. Integration gelingt nur, wenn Arbeit schnell möglich ist“, stellte Teufel klar, der berichtete, dass bereits mehr Personal an den zuständigen Anerkennungsstellen geschaffen wurden.
„Pflege ist eine tragende Säule unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts – gerade im ländlichen Raum. Ich danke allen, die sich täglich in der Pflege einsetzen.“, so Stefan Teufel abschließend.


