Die Weihnachtszeit birgt Gefahren für Kinder

Groß und Klein sind in vorweihnachtlicher Stimmung. Neben Plätzchenduft und Kerzenschein lauern aber besonders für Kinder in dieser Zeit zahlreiche Gefahren. Jedes Jahr müssen zahlreiche Kinder mit Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich versorgt werden. Manche sind so schwer verletzt, dass sie in Kliniken stationär behandelt werden müssen.
Besonders betroffen sind dabei Kinder bis zu fünf Jahren. Auf diese Altersgruppe entfielen 79 Prozent der Krankenhauseinweisungen. „So schön die Adventszeit mit Kerzenlicht und Plätzchenbacken ist, birgt sie auch Gefahren. Vor allem kleine Kinder sind betroffen. Die meisten Unfälle können jedoch verhindert werden, wenn bestimmte Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden“, warnt AOK-Vorstandschef Tom Ackermann.
Echte Kerzen an Adventsgestecken und Weihnachtsbäumen, Glühwein oder die heiße Tür des Backofens: die kindliche Neugier ist schnell geweckt. Allerdings gehen die meisten Eltern davon aus, dass ihr Kind in der eigenen Wohnung sicher ist und sehen oftmals die Gefahren nicht. Betroffen sind Jungen und Mädchen gleichermaßen. Auf die Jungen entfielen in 2024 rund 54 Prozent der Behandlungsfälle wegen Verbrennungen im Krankenhaus.
Der Adventskranz mit seinen brennenden Kerzen oder offene Flammen im Kamin sind für Kinder oft besonders faszinierend. Verbrennungen entstehen aber nicht nur durch offene Flammen. Viele Verbrennungen gehen auf heiße Gegenstände wie Bügeleisen, Pfannen und Wärmeflaschen zurück.
Unfallort in der Vorweihnachtszeit ist daher größtenteils die Küche. Herd, Backofen, heiße Plätzchenbleche, all das sind Gegenstände, an denen sich Kinder verbrennen können. Gefährlich sind auch elektrische Geräte mit herunterhängenden Kabeln oder Decken auf dem Tisch, die unabsichtlich heruntergezogen werden.
Erste-Hilfe-Tipps bei Verbrennungen
Wenn sich Kinder verbrennen oder verbrühen, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und das Kind zu beruhigen. Zuerst sollte in Brand geratene Kleidung mit Wasser gelöscht oder die Flammen mit einer Decke erstickt werden. Bei Verbrühungen muss die mit heißer Flüssigkeit durchtränkte Kleidung rasch, aber vorsichtig ausgezogen werden.
Kleinflächige Verbrennungen, zum Beispiel am Finger, werden am besten mit handwarmem Wasser (mindestens 15 Grad Celsius) für zehn bis 15 Minuten gekühlt. Bei großflächigen Verbrennungen wird nicht gekühlt, da dies zu einer gefährlichen Unterkühlung führen kann. Besser ist es, betroffene Körperteile mit einem keimfreien Verbandstuch abzudecken. „Bei größeren Verbrennungen sollten Eltern schnell den Notruf 112 wählen“, so Ackermann.
Brandsalben, Brandbinden oder Öl dürfen nicht auf die Wunde aufgetragen werden, weil sie die Hitze im Gewebe halten und so verhindern, dass die Haut mit Luft versorgt wird. Auch sogenannte Hausmittel wie Mehl, Puder oder Öl sind tabu. Eis und Eiswasser lindern zwar erst einmal den Schmerz, können aber das Gewebe zusätzlich schädigen.
Unfallquellen beseitigen
Mit geeigneten Vorsichtsmaßnahmen können viele Unfälle vermieden werden. Dazu gehören Streichhölzer und Feuerzeuge immer konsequent wegzuschließen, statt echter Kerzen in der Adventszeit LED-Kerzen zu verwenden, Adventskränze nie unbeaufsichtigt zu lassen und Tassen oder Kannen mit heißen Getränken immer weit entfernt vom Tischrand zu stellen.
Weitere Informationen zur Kindersicherheit bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e.V. (BAG) unter www.kindersicherheit.de.
Quelle: AOK Schleswig-Holstein