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Was hilft bei trockenen Augen? Schnelle Linderung jetzt

Ein brennendes, juckendes oder einfach nur müdes Gefühl in den Augen ist mehr als nur lästig. Oft ist es ein deutliches Signal unseres Körpers, dass etwas nicht stimmt. Viele Betroffene in Rottweil und Umgebung stellen sich dann die Frage: Was hilft bei trockenen Augen? Die gute Nachricht: Es gibt eine ganze Reihe von wirksamen Wegen, von schnell umsetzbaren Hausmitteln bis hin zu gezielten medizinischen Behandlungen.

Trockene Augen: Was dahintersteckt und wie man die Symptome richtig deutet

Nahaufnahme eines grünen Auges mit einer Träne, daneben ein roter Balken mit der Aufschrift 'SYMPTOME ERKENNEN'.

Falls Sie mit trockenen Augen zu kämpfen haben, sind Sie damit keineswegs allein. In Deutschland geht man von 14 bis 15 Millionen Betroffenen aus, wobei Frauen merklich öfter betroffen sind als Männer. Das kratzt nicht nur an der Lebensqualität, sondern kann auch die Konzentration bei der Arbeit spürbar beeinträchtigen.

Um den Beschwerden aber wirklich an den Kragen zu gehen, müssen wir erst einmal verstehen, was da eigentlich in unseren Augen passiert.

Der Tränenfilm – Ihr unsichtbarer Schutzschild

Man kann sich den Tränenfilm wie einen hauchdünnen, aber extrem robusten Schutzschild vorstellen. Er hält die Augenoberfläche feucht und geschmeidig, spült kleine Störenfriede wie Staubkörner einfach weg und wehrt Infektionen ab. Dieser geniale Schutzmechanismus besteht aus drei Schichten, die perfekt zusammenspielen müssen:

  • Die Schleimschicht (Muzinschicht): Sie haftet direkt auf der Hornhaut und sorgt dafür, dass die wässrige Schicht überhaupt Halt findet und nicht einfach abperlt.
  • Die wässrige Schicht: Das ist der Hauptteil. Sie versorgt das Auge mit Feuchtigkeit und wichtigen Nährstoffen.
  • Die Fettschicht (Lipidschicht): Diese ölige Außenschicht ist der Deckel auf dem Topf. Sie verhindert, dass die wässrige Schicht zu schnell verdunstet.

Gerät dieses fein abgestimmte System aus dem Gleichgewicht – sei es, weil zu wenig Tränenflüssigkeit produziert wird oder die Fettschicht Lücken hat –, kommt es zu den typischen Symptomen trockener Augen. Wer tiefer in die Materie eintauchen möchte, findet hier einen guten Überblick über die grundlegende Anatomie der Augen.

Typische Anzeichen erkennen und richtig einordnen

Die Symptome trockener Augen können sich ganz unterschiedlich anfühlen und sind oft sogar widersprüchlich. Doch sie alle deuten auf ein und dasselbe Problem hin: Der Tränenfilm ist gestört.

Paradox, aber wahr: Manchmal ist gerade übermäßiges Tränen ein Symptom für trockene Augen. Wenn die schützende Fettschicht fehlt, versucht das Auge verzweifelt, die Trockenheit mit mehr wässrigen Tränen auszugleichen. Das Problem: Diese Tränen können nicht auf der Augenoberfläche halten und laufen einfach über die Wangen.

Achten Sie auf diese Alarmsignale, die Ihr Körper Ihnen sendet:

  • Brennen oder Juckreiz: ein klares Zeichen für eine gereizte, unterversorgte Augenoberfläche.
  • Fremdkörpergefühl: Es fühlt sich an, als wäre ein Sandkorn oder eine Wimper im Auge.
  • Rote Augen: eine sichtbare Folge der ständigen Reizung der Bindehaut.
  • Müde oder schwere Augen: Tritt oft nach langer Bildschirmarbeit oder gegen Abend auf.
  • Lichtempfindlichkeit: Ein lückenhafter Tränenfilm bricht das Licht unregelmäßig, was schnell zu Blendung führt.
  • Verschwommenes Sehen: Die Sicht wird unscharf, bessert sich aber oft kurzzeitig durch Blinzeln.

Diese Symptome sind nicht nur unangenehm. Sie sind ein deutlicher Hinweis darauf, dass der natürliche Schutz Ihrer Augen geschwächt ist. Diese Zeichen zu erkennen und richtig zu deuten, ist der wichtigste erste Schritt, um endlich die passende Hilfe zu finden und für nachhaltige Linderung zu sorgen.

Den Ursachen Ihrer trockenen Augen auf den Grund gehen

Wenn Sie sich fragen, was hilft bei trockenen Augen, müssen wir zuerst einen kleinen Schritt zurücktreten. Die beste Lösung findet sich nämlich erst, wenn man das eigentliche Problem versteht. Die Ursachensuche ist ein bisschen wie Detektivarbeit: Man muss verschiedene Spuren verfolgen, um den wahren Auslöser zu entlarven.

Ganz grundsätzlich lässt sich das Problem auf zwei Kernmechanismen herunterbrechen: Entweder Ihre Tränendrüsen stellen nicht genug Flüssigkeit her oder der Tränenfilm verdunstet einfach viel zu schnell von der Augenoberfläche.

Besonders die zweite Variante, die Fachleute hyperevaporative Form nennen, ist ein weit verbreitetes Phänomen. Hier liegt die Krux nicht bei der Menge der Tränen, sondern bei der Qualität der schützenden Fettschicht, die den Tränenfilm stabilisiert.

Die Meibom-Drüsen als Hauptverdächtige

In den Rändern Ihrer Augenlider, sowohl oben als auch unten, sitzen unzählige winzige Drüsen – die Meibom-Drüsen. Ihre Aufgabe ist es, mit jedem Lidschlag eine hauchdünne Ölschicht freizusetzen, die sich über den Tränenfilm legt. Diese Schicht ist der heimliche Held für gesunde Augen, denn sie verhindert, dass die wässrige Tränenschicht darunter im Nu an der Luft verdunstet.

Wenn diese kleinen Drüsen aber verstopft sind oder nicht richtig mitspielen, fehlt dem Tränenfilm sein schützender „Deckel“. Die Folge: Das Auge trocknet aus, obwohl eigentlich genug Tränenflüssigkeit da wäre. Genau diesen Zustand nennt man Meibom-Drüsen-Dysfunktion (MDD), und sie ist eine der häufigsten Ursachen überhaupt.

Leider gibt es eine ganze Reihe von Faktoren, die die Funktion dieser wichtigen Drüsen aus dem Takt bringen können. Oft sind es unsere modernen Lebensgewohnheiten, die diesen empfindlichen Mechanismus stören.

Um Ihnen einen schnellen Überblick zu geben, welche Faktoren in Ihrem Fall eine Rolle spielen könnten, haben wir die häufigsten Risiken in dieser Tabelle zusammengefasst.

Übersicht der Risikofaktoren für trockene Augen

KategorieSpezifische RisikofaktorenKurzbeschreibung der Auswirkung
Äußere EinflüsseBildschirmarbeit, trockene Raumluft, Klimaanlagen, WindFühren zu seltenerem Blinzeln und schnellerer Verdunstung des Tränenfilms.
Gesundheit & AlterZunehmendes Alter (> 50 Jahre), hormonelle UmstellungenDie natürliche Tränenproduktion und Drüsenfunktion lassen nach.
LebensstilRauchen, bestimmte Ernährungsmängel (z. B. Omega 3)Beeinträchtigen die Qualität des Tränenfilms und die Augengesundheit.
MedikamenteBetablocker, Antihistaminika, Antidepressiva, PilleKönnen als Nebenwirkung die Tränenproduktion reduzieren.
GrunderkrankungenDiabetes, Rheuma, Schilddrüsenerkrankungen, Sjögren-SyndromKönnen systemisch die Funktion der Tränendrüsen beeinträchtigen.

Diese Übersicht zeigt, wie vielfältig die Auslöser sein können. Oft ist es eine Kombination aus mehreren Faktoren, die das Fass zum Überlaufen bringt.

Externe Faktoren im Alltag

Unsere direkte Umgebung und unsere täglichen Routinen haben einen riesigen Einfluss auf unsere Augengesundheit. Meist sind es genau diese Dinge, die wir mit kleinen Anpassungen direkt beeinflussen können.

  • Bildschirmarbeit: Stundenlanges Starren auf den Monitor, oft als „Office-Eye-Syndrom“ bezeichnet, hat einen simplen, aber gravierenden Effekt: Wir vergessen zu blinzeln. Unsere Lidschlagfrequenz kann dabei um mehr als 50 % sinken! Das stört die natürliche Verteilung des Tränenfilms massiv.
  • Raumklima: Klimaanlagen im Sommer, trockene Heizungsluft im Winter – beides entzieht der Luft Feuchtigkeit. Das beschleunigt die Verdunstung direkt auf der Augenoberfläche.
  • Umwelteinflüsse: Ob Zigarettenrauch, Feinstaub in der Stadt oder einfach nur ein kräftiger Wind – all das reizt die Augen und kann den empfindlichen Tränenfilm destabilisieren.

Gerade im Homeoffice laufen oft mehrere dieser Faktoren zusammen. Eine gut durchdachte Arbeitsumgebung kann hier schon einen großen Unterschied machen. In unseren Tipps für die optimale Homeoffice-Ausstattung finden Sie wertvolle Anregungen, wie Sie Ihren Arbeitsplatz augenfreundlicher gestalten.

Interne und gesundheitliche Auslöser

Manchmal liegt die Ursache aber auch tiefer und hat mit unserem Körper selbst zu tun. Diese internen Auslöser sind oft etwas komplexer und brauchen eine genauere Betrachtung.

Wichtige interne Risikofaktoren sind:

  • Alter: Mit den Jahren lässt die Tränenproduktion ganz natürlich nach, und auch die Meibom-Drüsen arbeiten nicht mehr ganz so zuverlässig wie früher.
  • Hormonelle Veränderungen: Besonders Frauen sind anfälliger. Ob in den Wechseljahren, während einer Schwangerschaft oder durch die Einnahme der Anti-Baby-Pille – Hormonschwankungen haben direkten Einfluss.
  • Medikamente: Eine ganze Reihe von Wirkstoffen, zum Beispiel in Antihistaminika, Betablockern oder Antidepressiva, kann als Nebenwirkung die Tränenproduktion drosseln.
  • Grunderkrankungen: Krankheiten wie Diabetes, Rheuma, Schilddrüsenprobleme oder Autoimmunerkrankungen wie das Sjögren-Syndrom sind dafür bekannt, trockene Augen zu verursachen.
  • Ernährung: Manchmal steckt auch ein Nährstoffmangel dahinter. So kann beispielsweise ein Mangel an Omega-3-Fettsäuren die Zusammensetzung des Tränenfilms negativ beeinflussen und die Symptome verstärken.

Ihre persönlichen Auslöser zu identifizieren, ist der entscheidende erste Schritt. Denn nur wenn Sie die Wurzel des Problems kennen, können Sie gezielt gegensteuern – und nicht nur Symptome bekämpfen, sondern langfristig für Linderung sorgen.

Soforthilfe: Was bei trockenen Augen sofort hilft – ganz ohne Tropfen

Wenn die Augen brennen, jucken und einfach nur müde sind, muss der erste Griff nicht zwangsläufig zur Apotheke gehen. Die Frage, was hilft bei trockenen Augen, lässt sich oft schon mit kleinen Kniffen im Alltag beantworten. Denn die wirksamsten Helfer haben Sie meist schon zu Hause – man muss nur wissen, wie man sie einsetzt.

Diese einfachen Maßnahmen sind wie eine Art Erste Hilfe für gestresste Augen: schnell zur Hand, unkompliziert und oft verblüffend wirksam. Sie setzen genau da an, wo das Problem entsteht, beruhigen die Augenoberfläche und bringen den Tränenfilm wieder ins Gleichgewicht.

Wärme für die Augenlider: die Meibom-Drüsen reaktivieren

Eine der effektivsten Sofortmaßnahmen ist Wärme. In unseren Augenlidern sitzen winzige Meibom-Drüsen, die ein öliges Sekret abgeben. Dieses Öl ist entscheidend, denn es legt sich wie ein Schutzfilm über die Tränenflüssigkeit und verhindert, dass sie zu schnell verdunstet. Bei vielen Menschen mit trockenen Augen ist dieses Sekret aber zäh geworden und verstopft die Drüsen – stellen Sie es sich wie fest gewordenes Kokosfett vor.

Wärme macht dieses Sekret wieder flüssig. So kann es sich bei jedem Lidschlag wieder schön gleichmäßig auf dem Auge verteilen. Eine warme Kompresse ist dafür das Mittel der Wahl.

  • Und so geht’s: Einen sauberen Waschlappen in warmes Wasser tauchen (es sollte angenehm sein, nicht heiß!). Legen Sie ihn dann für fünf bis zehn Minuten auf Ihre geschlossenen Augen. Die feuchte Wärme ist nicht nur unglaublich entspannend, sie öffnet auch die Poren der Drüsen.

Wenn Sie das regelmäßig morgens und abends machen, bringen Sie die Ölproduktion Ihrer Augen wieder richtig in Schwung. Es ist quasi ein Neustart für den natürlichen Schutzfilm und ein Grundpfeiler jeder guten Lidrandpflege.

Nach der Wärmebehandlung können Sie nachhelfen, indem Sie die Lider sanft massieren. Streichen Sie einfach mit einer sauberen Fingerkuppe ganz vorsichtig am Oberlid nach unten und am Unterlid nach oben, immer in Richtung der Wimpern. Damit „melken“ Sie das verflüssigte Sekret quasi aus den Drüsen.

Bewusstes Blinzeln und die berühmte 20-20-20-Regel

Wir starren stundenlang auf Bildschirme – und das ist Gift für unsere Augen. Wenn wir konzentriert arbeiten, vergessen wir schlichtweg, zu blinzeln. Unsere Blinzel-Frequenz sinkt dann oft um mehr als die Hälfte. Dabei ist jeder Lidschlag wie ein Scheibenwischer, der den Tränenfilm frisch verteilt und das Auge sauber hält.

Zum Glück gibt es einen einfachen Trick, um dem entgegenzuwirken.

Die 20-20-20-Regel

Diese Formel ist kinderleicht zu merken und unheimlich effektiv, um die Augen zu entspannen und das Blinzeln wieder anzukurbeln:

  1. Schauen Sie alle 20 Minuten kurz vom Bildschirm auf.
  2. Fixieren Sie 20 Sekunden lang ein Objekt, das etwa 20 Fuß (ca. 6 Meter) entfernt ist.
  3. Nutzen Sie diese kurze Pause, um ein paar Mal ganz bewusst und kräftig zu blinzeln.

Allein diese kleinen, regelmäßigen Auszeiten gönnen Ihren Augen die dringend nötige Erholung und halten sie feucht. Ein Wecker auf dem Handy kann am Anfang eine gute Erinnerung sein.

Raumklima und Trinken: die Basis für gesunde Augen

Auch Ihre Umgebung hat einen riesigen Einfluss darauf, wie sich Ihre Augen fühlen. Trockene Heizungsluft im Winter oder eine voll aufgedrehte Klimaanlage im Sommer wirken wie ein Föhn für den Tränenfilm – er verdunstet im Nu.

Hier sind ein paar Tipps, die Sie sofort umsetzen können:

  • Mehr Luftfeuchtigkeit: Eine Schale Wasser auf der Heizung oder ein kleiner Luftbefeuchter können schon Wunder wirken. Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 % und 60 %.
  • Öfter mal lüften: Stoßlüften tauscht die verbrauchte, trockene Raumluft schnell gegen frische Luft von draußen aus.
  • Viel trinken: Klingt banal, ist aber essenziell. Nur wenn der Körper genug Flüssigkeit hat, kann er auch ausreichend Tränenflüssigkeit produzieren. Versuchen Sie, über den Tag verteilt mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken.

Diese Maßnahmen sind das Fundament im Kampf gegen trockene Augen. Sie lindern nicht nur akute Beschwerden, sondern helfen auch dabei, die Augengesundheit langfristig zu erhalten und neuen Problemen vorzubeugen.

Die richtigen Augentropfen für Ihre Bedürfnisse finden

Wer schon einmal ratlos vor dem Apothekenregal stand, kennt das Gefühl. Unzählige Fläschchen, die alle schnelle Linderung bei trockenen Augen versprechen. Doch was hilft bei trockenen Augen wirklich und welches ist das eine, passende Produkt für Sie? Die Antwort ist nicht immer einfach, denn Augentropfen sind nicht gleich Augentropfen. Es hängt alles von der Art und Schwere Ihrer Beschwerden ab.

Man kann sich das ein bisschen wie Regen vorstellen. Ein feiner Sprühnebel bringt eine kurze, willkommene Erfrischung. Ein sanfter, stundenlanger Landregen hingegen durchfeuchtet den Boden tief und nachhaltig. Genauso gibt es dünnflüssige Tropfen für das leichte Zwicken zwischendurch und dickflüssigere Gele, die sich wie ein schützender Verband über die Nacht auf das Auge legen.

Bevor Sie zugreifen, lohnt es sich, die wichtigsten Unterschiede zu kennen. Ein wenig Grundwissen über die Inhaltsstoffe hilft ungemein, um gemeinsam mit dem Fachpersonal in der Apotheke die beste Wahl zu treffen. Gerade eine kompetente Beratung vor Ort, wie sie zum Beispiel eine neue Apotheke für Villingendorf bieten wird, ist durch nichts zu ersetzen.

Konservierungsmittel: Ja oder nein?

Einer der wichtigsten Punkte zuerst: Achten Sie darauf, ob Konservierungsmittel enthalten sind. Viele klassische Augentropfen nutzen Stoffe wie Benzalkoniumchlorid, um die Flüssigkeit im Fläschchen keimfrei zu halten. Klingt gut, hat aber einen Haken. Bei häufiger Anwendung können genau diese Zusätze die empfindliche Augenoberfläche zusätzlich reizen oder auf Dauer sogar schädigen.

Wer seine Augen mehrmals täglich befeuchten muss, sollte unbedingt zu Produkten ohne Konservierungsmittel greifen. Diese sind meist in praktischen Einzeldosis-Ampullen oder in Fläschchen mit cleveren Pumpsystemen verpackt, die auch ohne Chemie keine Keime eindringen lassen.

Sicher, diese konservierungsmittelfreien Präparate sind oft ein wenig teurer. Aber diese Investition in die Gesundheit Ihrer Augen zahlt sich aus. Sie sind einfach viel besser verträglich und das Risiko für zusätzliche Reizungen sinkt auf ein Minimum.

Die wichtigsten Wirkstoffe und ihre Funktion

Die eigentliche Arbeit gegen die Trockenheit erledigen natürlich die Wirkstoffe. Jeder hat dabei seine eigene Spezialaufgabe und eignet sich für unterschiedliche Ursachen.

  • Hyaluronsäure: Dieser Stoff ist ein wahrer Feuchtigkeits-Champion. Hyaluronsäure bindet extrem viel Wasser und bildet einen stabilen, langanhaltenden Feuchtigkeitsfilm auf dem Auge, ohne dabei die Sicht zu verschleiern. Sie ist der absolute Allrounder und in den meisten modernen Tränenersatzmitteln der Hauptakteur.
  • Lipide (Fette): Wenn Ihre Augen nicht nur zu trocken sind, sondern die Tränen auch blitzschnell zu verdunsten scheinen, sind lipidhaltige Tropfen die Lösung. Das ist oft ein Zeichen für eine Meibom-Drüsen-Dysfunktion. Die Lipide füllen gezielt die fehlende ölige Schicht des Tränenfilms wieder auf und wirken wie ein schützender Deckel, der die Feuchtigkeit im Auge hält.
  • Weitere Befeuchter: Inhaltsstoffe wie Povidon, Hypromellose oder Carbomere machen die Tropfen zähflüssiger, erhöhen also die Viskosität. Dadurch haftet die Flüssigkeit einfach länger auf der Augenoberfläche. Solche Produkte eignen sich hervorragend als Gele für die Anwendung über Nacht.

Die Wahl des richtigen Wirkstoffs ist wirklich entscheidend. Wenn Sie ungefähr wissen, woher Ihre Beschwerden kommen – ob einfach zu wenig Tränenflüssigkeit da ist oder die Fettschicht gestört ist –, können Sie viel gezielter nach dem passenden Produkt fragen.

Vergleich verschiedener Arten von Augentropfen

Um Ihnen die Auswahl etwas leichter zu machen, haben wir die gängigsten Tropfen-Typen in einer kleinen Übersicht zusammengestellt. Das kann als erste Orientierung dienen, wenn Sie in der Apotheke stehen.

Tropfen-TypHauptwirkstoffIdeal für …Vor- und Nachteile
Dünnflüssige TropfenHyaluronsäure (niedrig dosiert), PovidonLeichte, gelegentliche Beschwerden, z. B. bei Bildschirmarbeit oder in klimatisierten Räumen.Vorteil: Beeinträchtigen die Sicht nicht. Nachteil: Wirkung hält nicht so lange an, müssen öfter angewendet werden.
Dickflüssige TropfenHyaluronsäure (hoch dosiert), HypromelloseMittelschwere bis schwere Symptome, bei denen eine längere Befeuchtung nötig ist.Vorteil: langanhaltende Linderung. Nachteil: Können kurzzeitig zu verschwommenem Sehen führen.
Lipidhaltige TropfenLipide, TriglycerideProbleme mit der Fettschicht (Meibom-Drüsen-Dysfunktion), wenn der Tränenfilm zu schnell verdunstet.Vorteil: Stabilisieren den Tränenfilm nachhaltig. Nachteil: Können ebenfalls kurz die Sicht trüben.
Gele und SalbenCarbomer, ParaffineSehr schwere Fälle und zur intensiven Befeuchtung über Nacht.Vorteil: Bieten den längsten Schutz. Nachteil: Führen zu stark verschwommenem Sehen, daher nur zur Nacht geeignet.

Wenn Sie die Eigenschaften der verschiedenen Produkte verstehen, fällt die Entscheidung leichter. So finden Sie genau das Präparat, das zu Ihren individuellen Bedürfnissen passt und Ihnen endlich die ersehnte Linderung verschafft.

Wann Sie einen Augenarzt aufsuchen sollten

Hausmittel und rezeptfreie Tropfen sind oft wertvolle Ersthelfer, keine Frage. Aber sie haben auch ihre Grenzen. Manchmal sind trockene Augen eben mehr als nur ein lästiges Übel – sie können ein Warnsignal für ein tieferliegendes Problem sein. Deshalb ist es entscheidend, zu wissen, wann man den Punkt erreicht, an dem die Selbsthilfe nicht mehr ausreicht und professioneller Rat gefragt ist.

Der Gang zum Augenarzt ist dabei kein Zeichen des Scheiterns. Ganz im Gegenteil: Es ist ein kluger und wichtiger Schritt, um die Gesundheit Ihrer Augen langfristig zu schützen und ernsthafte Schäden an der Hornhaut zu verhindern.

Klare Alarmsignale, die Sie nicht ignorieren sollten

Bestimmte Symptome sollten Sie als direkte Aufforderung verstehen, zum Telefon zu greifen und einen Termin zu vereinbaren. Wenn Sie eines der folgenden Anzeichen bei sich bemerken, zögern Sie bitte nicht.

  • Starke oder stechende Schmerzen: Ein leichtes Brennen ist eine Sache, aber echte Schmerzen sind ein klares Alarmsignal.
  • Plötzliche Sehverschlechterung: Wenn Ihre Sicht auf einmal spürbar nachlässt, muss die Ursache schnell gefunden werden.
  • Extreme Lichtempfindlichkeit: Werden Sie plötzlich extrem blendempfindlich, kann das auf eine Entzündung hindeuten.
  • Keine Besserung trotz Behandlung: Wenn sich Ihre Beschwerden nach ein bis zwei Wochen konsequenter Anwendung von Tropfen und Hausmitteln nicht bessern oder sogar schlimmer werden.
  • Eitriger Ausfluss oder verklebte Lider: Das deutet oft auf eine bakterielle Infektion hin, die gezielt behandelt werden muss.

Ein Augenarztbesuch dient nicht nur der Behandlung der Symptome, sondern vor allem der Ursachenforschung. Nur ein Arzt kann feststellen, ob hinter Ihren trockenen Augen vielleicht eine unentdeckte Grunderkrankung wie Rheuma, eine Schilddrüsenfehlfunktion oder das Sjögren-Syndrom steckt.

Gerade in einer Region mit guter medizinischer Versorgung, wie sie beispielsweise durch die Orthokliniken in Rottweil und Schramberg gewährleistet wird, sollte man nicht zögern, bei gesundheitlichen Fragen frühzeitig professionelle Hilfe zu suchen.

Was Sie in der Augenarztpraxis erwartet

Die Vorstellung eines Arztbesuchs ist für viele unangenehm, aber die Untersuchungen bei trockenen Augen sind in der Regel schnell und schmerzfrei. Der Arzt möchte im Grunde zwei zentrale Fragen klären: Produzieren Ihre Augen genug Tränenflüssigkeit und wie stabil ist der Tränenfilm?

Dafür stehen ihm verschiedene einfache Tests zur Verfügung:

  • Der Schirmer-Test: Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Ein kleiner Löschpapierstreifen wird für ein paar Minuten in den unteren Bindehautsack gehängt. Anhand der Befeuchtung des Streifens kann der Arzt exakt messen, wie es um Ihre Tränenproduktion bestellt ist.
  • Messung der Tränenfilm-Aufreißzeit (BUT): Hier wird ein spezieller Farbstoff in den Tränenfilm gegeben. Unter dem Mikroskop beobachtet der Arzt dann, wie lange es nach einem Lidschlag dauert, bis die ersten trockenen Stellen auf der Hornhaut entstehen. Eine Zeit unter zehn Sekunden ist bereits ein Hinweis auf einen instabilen Tränenfilm.

Diese Diagnostik ist die Basis für alles Weitere, denn die Behandlung muss zur Ursache passen.

Weiterführende ärztliche Therapien

Wenn die rezeptfreien Mittel einfach nicht mehr ausreichen, hat der Augenarzt weitere wirksame Optionen im Köcher. Diese verschreibungspflichtigen Therapien zielen darauf ab, die Ursachen gezielter anzugehen.

Dazu gehören unter anderem:

  • Entzündungshemmende Augentropfen: Oft steckt eine chronische Entzündung an der Augenoberfläche hinter den Beschwerden. Wirkstoffe wie Ciclosporin können diesen Teufelskreis durchbrechen und der Tränenproduktion wieder auf die Sprünge helfen.
  • Punctum-Plugs: Das sind winzige Stöpsel aus Silikon, die in die kleinen Tränenkanälchen am inneren Lidrand eingesetzt werden. Sie funktionieren wie ein Stöpsel im Waschbecken: Der Abfluss der Tränenflüssigkeit wird verlangsamt, sodass sie länger auf dem Auge bleibt und es feucht hält.
  • Spezielle Salben oder Gels: Besonders für die Nacht kann der Arzt hochwirksame Präparate verschreiben, die das Auge über viele Stunden intensiv befeuchten und schützen.

Sie sehen also: Auch bei hartnäckigen Fällen gibt es gute Lösungen. Der entscheidende Schritt ist, rechtzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Ihre Fragen, unsere Antworten rund ums trockene Auge

Zum Abschluss haben wir noch ein paar Fragen gesammelt, die uns in der Praxis immer wieder begegnen. Betrachten Sie es als kleinen Spickzettel, um schnell die passende Antwort auf Ihre dringendsten Anliegen zu finden.

Kann ich mit der richtigen Ernährung etwas für meine Augen tun?

Ja, auf jeden Fall! Was Sie essen, hat einen direkten Einfluss darauf, wie sich Ihre Augen anfühlen. Der Star unter den Nährstoffen sind hier die Omega-3-Fettsäuren. Man findet sie reichlich in fettem Fisch, Leinsamen oder Walnüssen. Diese guten Fette helfen den kleinen Meibom-Drüsen am Lidrand, ein hochwertiges Öl zu produzieren. Das stabilisiert den Tränenfilm und sorgt dafür, dass die Feuchtigkeit nicht so schnell verpufft.

Genauso wichtig ist es aber auch, schlicht und ergreifend genug zu trinken. Nur wenn der Körper ausreichend mit Flüssigkeit versorgt ist, kann er überhaupt genügend Tränenflüssigkeit herstellen. Vitamine spielen ebenfalls eine Rolle, allen voran Vitamin A (in Karotten oder Süßkartoffeln), das die Augenoberfläche fit hält.

Machen Kontaktlinsen trockene Augen noch schlimmer?

Das kann passieren, muss aber nicht. Klassische weiche Linsen können sich manchmal wie ein kleiner Schwamm verhalten und dem Auge Feuchtigkeit entziehen, was die Beschwerden natürlich verstärkt. Aber die gute Nachricht ist: Die Linsentechnologie hat riesige Fortschritte gemacht. Heute gibt es fantastische Materialien, die extra für empfindliche Augen entwickelt wurden.

Darauf sollten Sie achten:

  • Silikon-Hydrogel-Linsen: Diese modernen Linsen lassen extrem viel Sauerstoff ans Auge und neigen viel weniger zum Austrocknen.
  • Tageslinsen: oft die beste Wahl. Sie sind hygienisch und frisch, da sich keine reizenden Ablagerungen bilden können, die das Problem verschärfen.
  • Spezielle Nachbenetzungstropfen: Es gibt Augentropfen ohne Konservierungsstoffe, die man direkt auf die Kontaktlinsen tropfen darf.

Der entscheidende Schritt ist aber immer das Gespräch mit Ihrem Augenarzt oder Optiker hier in der Region. Gemeinsam finden Sie die Linsen, die wirklich zu Ihnen und Ihren Augen passen.

Unser Tipp aus der Praxis: Eine professionelle Anpassung ist bei trockenen Augen das A und O. Eine unpassende Linse kann die Probleme massiv verschlimmern und ist auf Dauer auch nicht gut für die Augengesundheit.

Wie kann ich meinen Arbeitsplatz augenfreundlicher machen?

Oft sind es die kleinen Dinge, die den größten Unterschied machen. Schauen Sie mal auf Ihren Bildschirm: Die Oberkante sollte knapp unter Ihrer Augenhöhe sein. So blicken Sie leicht nach unten, die Lider bedecken einen größeren Teil des Auges und die Tränen verdunsten langsamer.

Achten Sie auch darauf, dass Ihnen keine Klimaanlage oder ein Ventilator direkt ins Gesicht bläst – das ist Gift für den Tränenfilm. Ein einfacher Luftbefeuchter kann im Winter bei trockener Heizungsluft schon Wunder wirken. Die wichtigste Regel ist aber die 20-20-20-Regel: Schauen Sie alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf etwas, das etwa 6 Meter entfernt ist. Und ganz wichtig: Dabei bewusst ein paar Mal blinzeln!

Ist das Sicca-Syndrom eigentlich dasselbe wie trockene Augen?

Genau das ist es. „Sicca-Syndrom“ ist einfach der medizinische Fachbegriff für das, was wir umgangssprachlich als „trockene Augen“ bezeichnen. Es beschreibt exakt denselben Zustand: eine Störung der Augenoberfläche, weil entweder zu wenig Tränen da sind oder ihre Zusammensetzung nicht stimmt und sie zu schnell verdunsten. Wenn Ihr Arzt also von einem Sicca-Syndrom oder einer Keratoconjunctivitis sicca spricht, meint er genau das Problem, über das wir hier die ganze Zeit reden.




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