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Unfall gesucht

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HARDT. Zu einem schweren Unfall zwischen zwei Fahrzeugen sind Feuerwehr und Rettungsdienst am späten Samstagvormittag nach Hardt ausgerückt. Doch dort war kein Unfall. Der war einige Kilometer entfernt, im Schwarzwald-Baar-Kreis, passiert. Mutmaßlicher Auslöser der Panne: laut einem Feuerwehrsprecher ein Notrufsystem, das die falschen Koordinaten übermittelte.

Der Unfall hatte sich tatsächlich bei Mönchweiler ereignet. Zwei Fahrzeuge stießen aus unbekannter Ursache auf winterlicher Straße zusammen. Vier Menschen sind verletzt worden, hieß es vor Ort. Zur Versorgung eines der Verletzten war nach ersten Informationen auch der Rettungshubschrauber Christoph 11 an die Einsatzstelle alarmiert worden.

Unfall bei Mönchweiler. Foto: Blaulichtreport Rottweil

Parallel aber informierte ein eCall-Notrufsystem die Rottweiler Leitstelle über einen gleichartigen Unfall – Zusammenstoß zweier Pkw – bei Hardt. Dorthin rückten Kräfte der Schramberger und der Hardter Feuerwehr aus. Zudem der Rettungsdienst mit mehreren Fahrzeugen, darunter ein Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst. Doch es gab dort keinen Unfall. Wie ein Feuerwehrsprecher erklärte, könne das passieren, wenn ein automatisches Notrufsystem den letzten übermittelten Standort melde. Weil es dann, beim späteren Unfall, unmittelbar zerstört worden sei.

Die Kräfte aus dem Kreis Rottweil brachen daraufhin ihren Einsatz ab. Um die Verletzten beim Unfall im Nachbarlandkreis kümmerten sich ja bereits die dortigen Einsatzkräfte. Näheres zu diesem Unfall ist noch nicht bekannt.

Zwischenzeitlich hatten die Rottweiler Leitstelle auch recherchiert, ob es sich um einen Unfall in einem anderen Hardt handeln könnte. Dann sei die Information seitens der Leitstelle Villingen-Schwenningen eingegangen, dass sich der Unfall auf ihrem Gebiet ereignet habe, so ein Feuerwehrsprecher.

Unabhängig davon: Der Wntereinbruch macht es nun den Autofahrerinnen und -fahrern in der Region schwer. Die Straßen sind teils sehr glatt.

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Peter Arnegger (gg)
Peter Arnegger (gg)https://www.nrwz.de
... ist seit gut 25 Jahren Journalist. Mehr über ihn hier.

2 Kommentare

  1. Innerhalb kurzer Zeit der zweite Fall in unserem Landkreis, bei dem Rettungskräfte in erheblicher Stärke vergeblich ausrückten und mit großem Aufwand nach dem gemeldeten Unfall gesucht haben dürften. Darunter auch nicht wenige Menschen, die ehrenamtlich in ihrer Freizeit zur Hilfe für andere Menschen bereit sind, deren Frustrationstoleranz aber nicht unendlich sein dürfte!

    Es muss die Frage nach dem tatsächlichen Nutzen dieser Geräte erlaubt sein, ob sie wirklich schon so ausgereift und zuverlässig sind, ob die Fehlerquote tatsächlich klein genug ist, um sie der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen, oder anders gesagt, um sie auf die Bevölkerung los zu lassen.

    Wie viele Unfälle, die sonst nicht oder mit nur viel zu großer Verzögerung gemeldet worden wären, haben diese Geräte im laufenden Jahr gemeldet? Wie viele Fehlalarme stehen dem gegenüber? Und dann noch die falsche Standortangabe, die in unmittelbarer Nähe zu einer Kreis- und damit Zuständigkeitsgrenze fatal sein kann.

    In der medizinischen Diagnostik, etwa bei der Krebsfrüherkennung, stellt man genau diese Frage bei der Bewertung von Tests und Untersuchungsverfahren.

    • Ich bin mir sicher, dass sich solche Systeme lohnen. Auch wenn zwei Fehlalarmen nur ein echter Alarm gegenübersteht, kann das System sich bereits lohnen und Menschen retten. Natürlich ist die Frustrationstoleranz nicht unendlich groß, aber die Philosophie ist auch im Ehrenamt weiterhin, dass man lieber zweimal unnötigerweise ausrückt, als einmal zu wenig.
      Eine Statistik, wie von Ihnen erwähnt, würde mich dennoch auch interessieren!

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