Das bezeichnet die Stadtverwaltung Rottweil als einen wichtigen Meilenstein beim Neubau der Duttenhofer-Brücke: Am vergangenen Wochenende hat die ausführende Baufirma Peter Gross Bau aus Bösingen im Auftrag der Stadt Rottweil die Beton-Fertigteile eingesetzt. Ein 300-Tonnen-Mobilkran hob am Samstag, 20. September, sechs massive Brückenträger ein – jeder davon rund 17 Meter lang und 25 Tonnen schwer. Für die Arbeiten war der Zugbetrieb auf der Gäubahn am Wochenende unterbrochen worden. Seit Montagmorgen können die Züge wieder rollen.
Das teilte die Stadtverwaltung Rottweil mit. „Der erfolgreiche Einhub der Brückenträger ist ein sichtbarer Fortschritt beim Neubau der Brücke an der Duttenhoferstraße“, sagt Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf dazu. „Es ist beeindruckend, wie reibungslos und präzise die tonnenschweren Elemente an ihrem Platz eingesetzt wurden. Mein Dank gilt der ausführenden Firma, den beteiligten Ingenieuren und Fachkräften. Der planmäßige Verlauf bestätigt, dass wir mit diesem wichtigen Infrastrukturprojekt für unsere Stadt auf einem sehr guten Weg sind.“ Zuvor wurden bereits die Brückenwiderlager aus bewehrter Erde und Ortbeton fertiggestellt – eine innovative Technik, die bislang einzigartig in Baden-Württemberg ist.
Neubau bringt Verbesserungen für Autoverkehr, Radfahrer und Fußgänger
Die neue Duttenhofer Brücke ersetzt den Vorgängerbau aus dem Jahr 1936, der im Herbst 2024 fristgerecht abgebrochen worden war. Für den Abbruch hatte die Stadt Rottweil auf nachhaltige Methoden gesetzt: Der Betonbruch wurde als Schottermaterial aufbereitet, Bodenaushub teilweise zum Teil im neuen Straßendamm wiederverwendet. Auch beim Neubau wird ressourcenschonend gearbeitet. Durch die moderne Bauweise mit bewehrter Erde kann der Einsatz von Beton reduziert und die Bauzeit verkürzt werden. Die Stützwände und Steilböschungen lassen sich zudem begrünen, sodass sich das Bauwerk in die Landschaft einfügt. Mit dem Neubau wird nicht nur die Verkehrsverbindung im Rottweiler Neckartal zwischen der Innenstadt und dem Industrie- und Gewerbegebiet Berner Feld verbessert: Die Brücke bietet künftig auch Platz für Fußgänger und Radfahrer und wird Teil der Radwegeverbindung bis ins Landesgartenschau-Gelände am Fuß der historischen Innenstadt. Die gesamte Strecke ist Teil der sogenannten „Nord-Route“ – eine Verkehrsachse, die das Hauptstraßenkreuz in der historischen Innenstadt vom innerstädtischen Verkehr von und aus Richtung Balingen in die nördlichen Stadtteile entlasten soll.
Straße bis Fertigstellung gesperrt – Bahnverkehr läuft
Parallel zu den Brückenarbeiten gehen auch die Arbeiten an der Straße und dem Rad- und Fußweg im Neckartal weiter: Die Kanalarbeiten sind weitgehend abgeschlossen, derzeit wird die Neckarböschung mit bewehrter Erde gesichert. Damit liegt das Projekt im vorgesehenen Zeitplan. Projektleiter Sebastian Jauch von der städtischen Abteilung Tiefbau betont: „Der planmäßige Einhub der Brückenträger ist ein weiterer wichtiger Schritt in diesem Großprojekt. Dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten liegen wir weiterhin voll im Zeitplan.“
Dennoch wird es noch einige Zeit dauern, bis die Brücke für den Verkehr freigegeben werden kann, kündigt die Stadt an: „Arbeiten zur Brückenabdichtung sind stark witterungsabhängig und können in den Wintermonaten nicht durchgeführt werden. Wenn alles weiter nach Plan läuft und das Wetter mitspielt, ist mit einer Fertigstellung im Herbst 2026 zu rechnen“, so Jauch.