Landesgartenschaubewerbung: Einmal reicht

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Viel Herzblut steckte drin und unendlich viel Arbeit: In der Bewerbung für eine Landesgartenschau 2026, 2028 oder 2030 in Schramberg. Das hat bekanntlich nicht geklappt. 2028  kommt die Landesgartenschau nach Rottweil, entschied die Landesregierung. Jetzt könnte sich Schramberg erneut bewerben für die Zeit 2031 bis 2035, doch die Verwaltung winkt ab.

Am Valentinstag – ausgerechnet – wird sich der Gemeinderat mit dem Thema beschäftigen. In einer Vorlage erinnert Fachbereichsleiter Rudolf Mager daran, dass die Bewerbung zwar gescheitert sei, die Arbeiten für die Bewerbung aber genutzt würden: „Schramberg befindet sich derzeit mittendrin in der weiteren Projektierung und Ausarbeitung der Unterlagen aus der Bewerbung in einen gesamtstädtischen Rahmenplan.“

Ministerium: Versucht’s nochmal

In einem Schreiben vom 10. Juli 2018  fordert Marc Calmbach, der im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg für die Landesgartenschauen zuständig ist, die Stadt auf,  über eine zweite Bewerbung nachzudenken: Mit der Ausarbeitung der Machbarkeitsstudie habe Schramberg „für eine mögliche erneute Bewerbung in der anstehenden zweiten Tranche… eine Basis geschaffen.“ Gemeint hat Calmbach die weitere Bewerbungsphase in diesem Jahr für eine Landesgartenschau im Zeitraum 2031 bis 2035.

Marc Calmbach vom Landwirtschaftsministerium.

Stadt: Danke, aber nein danke

Doch Mager und sein Team winken ab: Einerseits sei Schramberg derzeit dabei, aus der Landesgartenschaubewerbung einen gesamtstädtischen Rahmenplan abzuleiten: „Unter dem Arbeitsbegriff ‚Stadtumbau 2030+‘ werden die zentralen Bereiche in der Talstadt und in Sulgen bereits planerisch vertieft.“  Für den Schulcampus an der Graf-von-Bissingen-Straße sei das Wettbewerbsmanagement bereits angelaufen. In Tennenbronn treibe die Verwaltung mit der Machbarkeitsstudie zur  Mehrzweckhalle und der Entwurfsplanung für die Modernisierung des Freibads ebenfalls wesentliche Bereiche aus der Gartenschaubewerbung voran. In Waldmössingen werde das Heimbachgelände  planerisch überarbeitet.

Rudolf Mager warb für die Landesgartenschau beim Besuch der Berwertungskommission im April 2018.

Deshalb sprechen aus Sicht der Verwaltung mehrere Argumente dagegen, sich erneut für eine Landesgartenschau zu bewerben: Es gebe bei einem Konzept, das über die bisherige Bewerbung hinausgehe, „zu viele Unwägbarkeiten“. Auch sei der Realisierungszeitraum zeitlich zu weit entfernt. Die Erfolgsaussichten seien eher gering, dass Schramberg den Zuschlag erhält: Da bereits in 2028 im Landkreis Rottweil eine Landesgartenschau stattfindet, erscheine aufgrund der räumlichen und zeitlichen Nähe die Entscheidung für eine mögliche weitere Gartenschau im Landkreis Rottweil im Zeitraum 2031 bis 2035 „wenig wahrscheinlich“.

Die Verwaltung möchte die „großartige Begeisterung in der Bevölkerung“ lieber „als Schwung für den Stadtumbau 2030+“ nutzen. Und schließlich sei der personelle Einsatz der Stadtverwaltung für eine erneute Bewerbung nicht zu leisten, weil die Verantwortlichen mit den Alltagsarbeiten und „insbesondere mit der Vielzahl und Wichtigkeit der durch die LGS-Bewerbung angeschobenen Projekte ausgelastet sind“.

Formelle Voraussetzungen waren erfüllt

Mit fröhlichen Aktionen warb Schramberg für die Landesgartenschau. Archiv-Fotos: him

Mager räumt in der Vorlage nochmal auf mit der immer wiederkehrenden Behauptung, schon aus formellen Gründen sei die Landesgartenschau-Bewerbung gescheitert. Er zitiert aus dem Schreiben vom 10. Juli 2018 von Marc Calmbach, in dem der für die Landesgartenschauvergabe Verantwortliche ausdrücklich feststellt, dass “die formellen Voraussetzungen, auch hinsichtlich der Flächengröße, erfüllt wurden.“

Das interessiert diese Woche



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Viel Herzblut steckte drin und unendlich viel Arbeit: In der Bewerbung für eine Landesgartenschau 2026, 2028 oder 2030 in Schramberg. Das hat bekanntlich nicht geklappt. 2028  kommt die Landesgartenschau nach Rottweil, entschied die Landesregierung. Jetzt könnte sich Schramberg erneut bewerben für die Zeit 2031 bis 2035, doch die Verwaltung winkt ab.

Am Valentinstag – ausgerechnet – wird sich der Gemeinderat mit dem Thema beschäftigen. In einer Vorlage erinnert Fachbereichsleiter Rudolf Mager daran, dass die Bewerbung zwar gescheitert sei, die Arbeiten für die Bewerbung aber genutzt würden: „Schramberg befindet sich derzeit mittendrin in der weiteren Projektierung und Ausarbeitung der Unterlagen aus der Bewerbung in einen gesamtstädtischen Rahmenplan.“

Ministerium: Versucht’s nochmal

In einem Schreiben vom 10. Juli 2018  fordert Marc Calmbach, der im Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg für die Landesgartenschauen zuständig ist, die Stadt auf,  über eine zweite Bewerbung nachzudenken: Mit der Ausarbeitung der Machbarkeitsstudie habe Schramberg „für eine mögliche erneute Bewerbung in der anstehenden zweiten Tranche… eine Basis geschaffen.“ Gemeint hat Calmbach die weitere Bewerbungsphase in diesem Jahr für eine Landesgartenschau im Zeitraum 2031 bis 2035.

Marc Calmbach vom Landwirtschaftsministerium.

Stadt: Danke, aber nein danke

Doch Mager und sein Team winken ab: Einerseits sei Schramberg derzeit dabei, aus der Landesgartenschaubewerbung einen gesamtstädtischen Rahmenplan abzuleiten: „Unter dem Arbeitsbegriff ‚Stadtumbau 2030+‘ werden die zentralen Bereiche in der Talstadt und in Sulgen bereits planerisch vertieft.“  Für den Schulcampus an der Graf-von-Bissingen-Straße sei das Wettbewerbsmanagement bereits angelaufen. In Tennenbronn treibe die Verwaltung mit der Machbarkeitsstudie zur  Mehrzweckhalle und der Entwurfsplanung für die Modernisierung des Freibads ebenfalls wesentliche Bereiche aus der Gartenschaubewerbung voran. In Waldmössingen werde das Heimbachgelände  planerisch überarbeitet.

Rudolf Mager warb für die Landesgartenschau beim Besuch der Berwertungskommission im April 2018.

Deshalb sprechen aus Sicht der Verwaltung mehrere Argumente dagegen, sich erneut für eine Landesgartenschau zu bewerben: Es gebe bei einem Konzept, das über die bisherige Bewerbung hinausgehe, „zu viele Unwägbarkeiten“. Auch sei der Realisierungszeitraum zeitlich zu weit entfernt. Die Erfolgsaussichten seien eher gering, dass Schramberg den Zuschlag erhält: Da bereits in 2028 im Landkreis Rottweil eine Landesgartenschau stattfindet, erscheine aufgrund der räumlichen und zeitlichen Nähe die Entscheidung für eine mögliche weitere Gartenschau im Landkreis Rottweil im Zeitraum 2031 bis 2035 „wenig wahrscheinlich“.

Die Verwaltung möchte die „großartige Begeisterung in der Bevölkerung“ lieber „als Schwung für den Stadtumbau 2030+“ nutzen. Und schließlich sei der personelle Einsatz der Stadtverwaltung für eine erneute Bewerbung nicht zu leisten, weil die Verantwortlichen mit den Alltagsarbeiten und „insbesondere mit der Vielzahl und Wichtigkeit der durch die LGS-Bewerbung angeschobenen Projekte ausgelastet sind“.

Formelle Voraussetzungen waren erfüllt

Mit fröhlichen Aktionen warb Schramberg für die Landesgartenschau. Archiv-Fotos: him

Mager räumt in der Vorlage nochmal auf mit der immer wiederkehrenden Behauptung, schon aus formellen Gründen sei die Landesgartenschau-Bewerbung gescheitert. Er zitiert aus dem Schreiben vom 10. Juli 2018 von Marc Calmbach, in dem der für die Landesgartenschauvergabe Verantwortliche ausdrücklich feststellt, dass “die formellen Voraussetzungen, auch hinsichtlich der Flächengröße, erfüllt wurden.“

Das interessiert diese Woche

Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.