Tempo 30 auf der B 462: Landratsamt blockiert
Fahrplan der Regiobusse verhindert Einführung

Längst beschlossen, bis heute nicht umgesetzt: Tempo 30 als Lärmschutz unter anderem auf der Bundesstraße vom Orteingang am Hammergraben bis hinauf zur Grüne Baum Kurve. Mirko Witkowski (SPD-Buntspecht) hat im Ausschuss für Umwelt und Technik nachgehakt. Bremser sei das Landratsamt, sagt die Stadtverwaltung.
Schramberg. Er habe bereits vor drei Wochen angefragt, wann denn endlich die Tempo-30-Schilder, wie vor gut einem Jahr im Lärmaktionsplan beschlossen, im Stadtgebiet angebracht würden. Die Menschen in seiner Nachbarschaft würden recht ungeduldig. Witkowski wohnt an der Oberndorfer Straße. „Wir müssen doch endlich mal zu Potte kommen.“
Knackpunkt Regiobusfahrplan
Da rannte er bei Joschka Joos offene Türen ein. Der Stadtplaner berichtete, man sei „immer noch dran“, einen Termin mit dem Landratsamt zu verabreden. Das Landratsamt legt sich quer, weil nach seiner Ansicht der Fahrplan der Regiobuslinien nach Schiltach und Rottweil nicht eingehalten werden könnte, wenn die Busse Tempo 30 einhalten. Das habe eine Testfahrt ergeben. Die Stadtverwaltung allerdings bezweifelt, dass die Fahrt unter realistischen Bedingungen stattfand.
Das Landratsamt fordert daher eine neue Testfahrt, vorher mache ein Gespräch keinen Sinn, so Joos. „Wegen der Baustelle an der „Grüne-Baum-Kurve ist aber eine Testfahrt erst im Januar möglich“, meint Joos resignierend. Andererseits dränge auch das Regierungspräsidium und wünsche „schnellstens“ eine Lösung.

Möglich wäre Tempo 40 einzuführen, oder Tempo 30 zwischen 22 und 6 Uhr. Beides aber würde für eine erforderliche Lärmreduzierung nicht ausreichen.
Zumutung für die Anwohner
Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr ergänzte, die Stadt habe sich auch ans Verkehrsministerium und den Verkehrsfachmann im Staatsministerium Peter Hahn gewandt. „Alle sagen, ‚Ihr müsst mit dem Landratsamt reden wegen der Regiobusse.‘“ Wegen des anstehenden Fahrplanwechsels im Dezember fürchte sie, es werde knapp, wenn ein Gespräch erst im November stattfinde. Der Ist-Zustand sei „für die Anwohner eine Zumutung“, so Eisenlohr.