Erstmals in seiner nahezu achtzigjährigen Geschichte wird der CDU-Stadtverband Schramberg von einer Frau geführt. Und die nach einstimmig gewähltem Votum bei der Mitgliederversammlung im Gut Berneck: die 48-jährige Alexandra Zink-Colacicco löst Dominik Dieterle ab, der nach vier Jahren ins zweite Glied zurücktrat und nunmehr neben Claudia Hepkeskin-Moosmann als stellvertretende Vorsitzende fungiert.
Schramberg. Die neu gewählte Vorsitzende übernehme „einen sehr diskussionsfreudigen Stadtverband, dessen Mitglieder lebhaft den in weiten Teilen der Bevölkerung vorhandenen Unmut über so manche Baustellen in der Stadt äußerten“, heißt es in einer Pressemitteilung der CDU.
Mit Beifall und mit Zustimmung wurden die Berichte von Dominik Dieterle, des Fraktionsvorsitzenden Thomas Brantner und von Kreisrat Clemens Maurer entgegengenommen. Wenn der scheidende Vorsitzende über den Zustand der Schulen in der Talstadt informierte, den der Stadtverband im Sommer unter die Lupe genommen hatte, so konnte beziehungsweise musste Thomas Brantner in seinem Bericht gerade daran anschließen: in seiner mit sehr viel Verve vorgetragenen Rede zählte er einige der Projekte auf, die auf die Umsetzung warten: so die Kirchplatzschule, das Gymnasium („ein Skandal, was viele Schüler erdulden mussten“), die Halle in Tennenbronn, die Villa Junghans, die Halle Sulgen, das Krankenhausareal und so manches mehr.
Blieb die Frage nach der Verantwortung und der möglichst noch wichtigeren, was zu tun ist.
Wer ist verantwortlich?
Da ist einmal die öffentliche Aufmerksamkeit, dann die Aufforderung des Gemeinderats an die Verwaltung, Beschlüsse auch umzusetzen. Und alleine schon, was es mit den zusätzlichen Containern der Berneckschule auf sich hat, löste nur noch Kopfschütteln aus.
So lag die aus der Mitte der Versammlung vorgebrachte Forderung nahe, den Druck auf die Verwaltung aufrecht zu halten: „Der Gemeinderat ist das dazu wichtige Kontrollorgan.“
Überwiegend positiv fiel der Bericht von Kreisrat Clemens Maurer über die Politik im Landkreis aus. Sorgen machen ihm die steigenden Sozialausgaben, die den Kreishaushalt belasten: „Das Konnexitätsprinzip, wonach der, der bestellt, auch bezahlt, ist zu einem erheblichen Teil außer Kraft gesetzt.“
Betriebe entlasten
Umfassend berichtete der CDU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Stefan Teufel über die aktuellen Themen aus der Landespolitik und die „Agenda der Zuversicht“ der CDU Baden-Württemberg.
Er ging auf die zentralen Herausforderungen ein, vor denen Baden-Württemberg steht: Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der wirtschaftlichen Lage, der Bedeutung des Mittelstands und den notwendigen Entlastungen für Betriebe. „Ohne Wirtschaft ist alles nichts – deshalb müssen wir jetzt weiter an den Rahmenbedingungen schaffen, die Arbeitsplätze sichern und neue Chancen ermöglichen.“
Mit Blick auf Schramberg und die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg hob er die Bedeutung moderner Infrastruktur, einer starken Bildungslandschaft, verlässlicher Integration und einer nachhaltigen Energiepolitik hervor: „Die Agenda der Zuversicht zeigt, wie wir Baden-Württemberg stark durch die kommenden Jahre führen wollen – mit Mut, Verantwortung und einem klaren Kompass für unsere Heimat.“
Landeshilfen für Schramberg
Teufel berichtet aus den vergangenen Jahren, welche Landesmittel nach Schramberg gekommen sind: „Mit 3,7 Millionen Euro aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) und zusätzlich 216.000 Euro aus der Sportstättenbauförderung unterstützt das Land wichtige Projekte in Schramberg und Tennenbronn.
Dazu gehören die Sanierung des Kleinspielfeldes am Bernecksportplatz sowie der Neubau der Sport- und Festhalle (MZH) in Tennenbronn“ so Teufel. Diese Investitionen stärken unsere Infrastruktur und zeigen: Zukunft muss man machen – gerade im Ländlichen Raum.
Des Weiteren flossen im Rahmen der Schulbausanierung folgende Landesbeträge: für die Grund- und Werkrealschule Sulgen 138.000 Euro und für das Gymnasium Schramberg 1.118.000 Euro. Das verdeutliche die enge Verzahnung zwischen der Landes- und der Kommunalpolitik verdeutlicht.
Neuwahlen
Während die inhaltlichen Debatten bei der Mitgliederversammlung, übrigens der zweiten im Jahr 2025, breiten Raum einnahmen, verliefen die Neuwahlen wie auch die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft in der CDU kompakt und, wie der gesamte Abend, in einer freundschaftlichen und harmonischen Atmosphäre. „Geschlossen und entschlossen,“ so die Devise. In Sachen Politik für die Stadt Schramberg und gemeinsam mit dem Landtagsabgeordneten Stefan Teufel für einen erfolgreichen Landtagswahlkampf.

Der neu gewählte Vorstand der CDU Schramberg: Vorsitzende: Alexandra Zink-Colacicco, Stellvertretende Vorsitzende: Dominik Dieterle und Claudia Hepkesin-Moosmann, Schatzmeisterin: Annette Fuchs, Schriftführerin: Sabine Haas, Pressereferent: Maximilian Fuchs, Digitalbeauftragte: Steffi Spitznagel, Mitgliederbeauftragter: Niklas Broghammer.
Ehrungen:
25 Jahre
2022: Rudi Broghammer, Renate Claes, Annette Fuchs, Doris Hölz
2023: Martin Schock
2024: Andreas Banholzer, Susanne Bruker, Ingo Feddersen, Renate Hilser, Elias Khazzoum, Thomas Reutlinger, Karl Roth, Dr. Jürgen Winter
2025: Antonia Hilgert
40 Jahre
2022: Ulrich Bauknecht, Amalie Kaltenbacher
2024: Helmut Banholzer, Stefan Hettich
2025: Martina Findeisen, Arno Jauch
50 Jahre
2022: Eberhard Pietsch
2025: Winfried Halusa
60 Jahre
2025: Hubert Haas
Dabei dankte Dominik Dieterle den Geehrten für ihre langjährige Treue zur CDU und insbesondere für großes kommunalpolitisches Wirken für die Stadt Schramberg.

Foto: CDU

