Ein volles Haus, gespannte Vorfreude und eine stimmungsvolle Atmosphäre: Das Jahreskonzert des Akkordeon-Orchesters Locherhof lockte am vergangenen Wochenende zahlreiche Besucher in die Mühlbachhalle.
Locherhof. Nach der Begrüßung durch das Vorstandsteam Simone Schmid, Jan Drepper und Michael Seckinger eröffnete die „Tastenbande“, das Nachwuchsorchester des Vereins, den Konzertabend. Unter der Leitung ihres neuen Dirigenten Nils Aebersold, der an diesem Abend sein erstes offizielles Konzert mit dem Orchester gab, präsentierten die jungen Musiker ein energiegeladenes Programm.
Sichtlich motiviert und mit großer Spielfreude setzten sie die ersten musikalischen Akzente und gewannen das Publikum bereits nach wenigen Takten für sich. Dass die Tastenbande mit kräftigem Applaus zu einer Zugabe aufgefordert wurde, war ein gelungener Auftakt – und ein schöner Einstand für ihren neuen musikalischen Leiter.
Die „Ehemaligen“
Im Anschluss übernahm das „Ehemaligen-Orchester“, das sich als fester Bestandteil der Konzertabende etabliert hat. Unter der bewährten Leitung von Uwe Rapp bot die Gruppe eine abwechslungsreiche Mischung aus rhythmischen Stücken und gefühlvollen Melodien.
Besonderen Applaus erntete Ehrenvorsitzender Rudi Staiger, der mit seinen 73 Jahren noch mehreren Soloparts übernahm und seine musikalische Erfahrung eindrucksvoll unter Beweis stellte. Das Publikum zeigte sich begeistert und würdigte die Darbietungen des gesamten Orchesters mit langanhaltendem Beifall.
Das Hauptorchester
Nach einer Pause, in der die Gäste bei Getränken und kleinen Snacks ins Gespräch kommen konnten, begann der zweite Teil des Abends – gestaltet vom Hauptorchester. Die Spieler hatten mit seinem Dirigenten Uwe Rapp ein vielseitiges Programm vorbereitet, das nicht nur musikalisch überzeugte, sondern auch einige Überraschungen bereithielt.
Zu Beginn überraschte das Hauptorchester mit dem „Praefugium Nr. 1“, das sofort höchste Konzentration verlangte. Vor allem die Musiker der ersten und zweiten Stimme ließen die Finger nur so über die Tasten flitzen und sorgten für einen kraftvollen und mitreißenden Auftakt. Die Besucher zeigten sich sichtlich beeindruckt von diesem energiegeladenen Einstieg.
Es folgten die „Dalmatinischen Tänze“ des Komponisten Adolf Götz, ein vierteiliger Satz, der auf tänzerischen Motiven der dalmatinischen Volksmusik basiert. Die abwechslungsreichen Stücke waren mal lebhaft und rhythmisch, mal melodisch.
Mit der „Ball-Szene“ sorgten das Hauptorchester zusammen mit Nils Aebersold für einen besonderen Moment: Dirigent Aebersold zeigte hier, dass er nicht nur am Dirigentenpult, sondern auch am Akkordeon zuhause ist. Mit einem anspruchsvollen Solopart, begleitet im Hintergrund vom Hauptorchester, begeisterte er das Publikum und erntete kräftigen Applaus.
Doch der Abend hielt noch ein weiteres Highlight bereit: Beim Stück „How to train your Dragon“, aus dem Film „Drachenzähmen leichtgemacht“ übergab Dirigent Uwe Rapp den Taktstock an Tabea Kammerer aus der zweiten Stimme. Die junge Musikerin meisterte ihre Aufgabe souverän und führte das Orchester mit Ruhe und sichtlicher Freude durch die anspruchsvolle Filmmusik. Dieser Moment zeigte einmal mehr, wie viel Nachwuchsförderung im Orchester steckt.
Grönemeyer-Medley und Cotton Eye Joe
Beim anschließenden Medley mit bekannten Songs von Herbert Grönemeyer übernahm wieder Uwe Rapp die Leitung und bewies bei der musikalischen Auswahl ein gutes Gespür für Stücke, die sowohl Spieler als auch Publikum begeistern ließen. Die Stimmung in der Halle wurde zunehmend ausgelassener, viele Zuschauer wippten, summten oder klatschten mit, bevor es am Ende anhaltendes Standing-Ovation gab.
Vorständin Simone Schmid bedankte sich vor der Zugabe bei allen, die zum Gelingen dieses Abends beitrugen. Neben den vielen Helfern im Hintergrund, den Spielern, den Ansagerinnen Tabea Kammerer und Jasmin Albrecht und Dirigent Nils Aebersold, bedankte sie sich bei Uwe Rapp für die vielen aber auch immer lustigen Proben und seiner Gabe, Talente unter den Spielern zu entdecken und sie zu fördern.
Als fulminantes Finale erklang die Zugabe „Cotton Eye Joe“. Hier kamen noch einmal alle Generationen zusammen: Die Spieler der Tastenbande traten fröhlich vor die Bühne, tanzten zu den bekannten Klängen und sorgten mit bunten Konfettibomben für laute Knaller.
Auch nach dem offiziellen Ende blieben viele Besucher noch in der Halle, um bei einem Glas den Abend ausklingen zu lassen, Gespräche zu führen und den Konzertabend gemeinsam zu feiern.
Zum Abschluss weist das Orchester auf seinen letzten Auftritt in diesem Jahr hin: Am 2. Weihnachtsfeiertag gibt das Hauptorchester ein Konzert um 15.30 Uhr im Haus des Gastes in Königsfeld.
