Bewegende Führung zur Hexenverfolgung

Zu einer unerwartet bewegenden Führung am Gedenktag der zahllosen Opfer von Hexenverfolgungen in Europa am 10. August hatte die Künstlerin Eva Schmeckenbecher in Ihre Ausstellung „Geister und Werkzeuge“ in die Erich Hauser Stiftung eingeladen und viele Besucher waren gekommen.
Rottweil – Die Arbeiten der Künstlerin zeigen „hautnah“ wie Gewalt, Femizide und Ausgrenzung damals stattfanden und heute stattfinden. Eva Schmeckenbecher geht in der Thematik den Verbrechen auf den Grund , gräbt in der Erde, wo Hinrichtungsorte stattfanden, überprüft ihre eigenen Träume und überträgt ihre Funde mittels verschiedener Techniken in sichtbare Kunstobjekte.
Das große Objekt“Meine Haut“ zeigt persönliche Spuren der Verletzungen unmittelbar und beeindruckte in der Abstraktion durch ihre eigene Betroffenheit, die auf die Besucher überging. Die grausame Brutalität wie die Menschen gefoltert, verbrannt und hingerichtet wurden stand so unmittelbar im Raum, holte aber durch ihren Blick auf das dahinterstehende Leiden die Würde der betroffenen Menschen zurück.
Eine starke Wirkung löste das Vorlesen von über 230 Namen (eine Idee der Künstlerin) der Opfer allein aus dem Süddeutschen Raum und Rottweil durch die Besucher in der Werkhalle am Gedenktag aus. Dadurch bekam ihre Ausstellung eine über die Kunst hinausgehende tiefere Bedeutung.