Samstag, 20. April 2024

 „Refarming“: Telekom baut Mobilfunknetz für 5G um

Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Die deutsche Telekom hat ihre bestehenden Sendeanlagen für Schramberg  zum Teil schon auf die neue 5G-Technik umgerüstet. Dabei nutzt sie das Frequenzspektrum 2,1 Gigahertz, das bisher für UMTS genutzt wurde. Dieses Verfahren nennt sich Refarming.

Für das Frequenzspektrum 3,6 Gigahertz, das eigentlich für 5G vorgesehen ist, erfolge der Ausbau parallel zum Refarming, so die Telekom in einer Mitteilung an die Stadt Schramberg.

Der Mobil- und Breitbandfachmann der Stadt, Konrad Ginter, erläuterte im Ausschuss für Umwelt und Technik, die Telekom habe dieses Projekt „in Schramberg schon teilweise umgesetzt. Wer 5G auf seinem Smartphone hat, kann es teilweise schon nutzen“.

OB Eisenlohr: Infoveranstaltung weiter geplant

Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr ergänzte, da es sich um keine neuen Anlagen sondern lediglich um den Austausch von Geräten an den Senderanlagen handle, erhalte die Stadt „als Kommune lediglich eine Information. Bei neuen Standorten können wir mitreden.“  Auch die im Frühjahr angekündigte Informationsveranstaltung sei wegen der Corona-pandemie nicht aufgehoben sondern nur aufgeschoben. „Wir planen diese weiterhin.“

Zehn Mal schneller als LTE

Zu den technischen Details erläuterte Ginter, dass beim Refarming auf der neuen – alten UMTS-  Frequenz das bisherige LTE und das neue 5G parallel ausgestrahlt werden. Gefragt, weshalb  das auf den bisherigen Standorten funktioniere, es habe doch immer geheißen, für 5G brauche man alle paar 100 Meter einen Sender, erläuterte Ginter, die jetzige Technik werde noch nicht das „superschnelle“ 5G bringen. „Aber es wird zehn Mal schneller als das heutige LTE.“

Entscheidend für die Technik sei, dass Glasfaser bis zum Mast reiche. Für die Anwendung in der Industrie mit Fast-Echtzeit ist das 5G_Netz auf den 3,6 Gigahertz-Frequenzen erforderlich.

…versorgt weite Teile der Talstadt schon jetzt mit 5G.

Telekom: Grenzwerte werden unterschritten

In ihrem Schreiben an die Stadt teilt die Telekom mit, ihr Ziel sei, dass 5G auf der 2,1 Gigahertz-Frequenz „noch in diesem Jahr für mehr als die Hälfte der Bevölkerung zur Verfügung“ stehen werde.“ Auch in ländlichen Gebieten.

In einem Informationsblatt der Telekom heißt es, die elektromagnetischen Felder bei der Funkübertragung seien notwendig zum telefonieren und Daten übermitteln. Messungen zeigten, dass die heutigen Mobilfunknetze die in Deutschland geltenden Grenzwerte deutlich unterschreiten. „Dies wird auch nach dem 5G-Ausbau der Fall sein.“

image_pdfPDF öffnenimage_printArtikel ausdrucken
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.