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VSAN-Narrenpräsident Roland Haag: „Wer Kultur erhalten will, muss Vorschriften abbauen“

Eine Vorbereitung von Narrentreffen, Fastnachts-Veranstaltungen und Umzügen sei ehrenamtlich kaum noch leistbar. Und die Abwicklung von Gebühren über die Musikverwertungsgesellschaft GEMA? Eine Katastrophe. Das sagt der Präsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN), Roland Haag. Er traf sich mit de Rottweiler FDP-Landtagsabgeordneten Daniel Karrais zu einem Austausch über die Herausforderungen der Narrenvereine getroffen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen dabei die Sicherheitsauflagen für Fasnets-Veranstaltungen, bürokratische Auflagen für das Ehrenamt sowie GEMA-Gebühren.

„Es kann nicht sein, dass Ehrenamtliche die Verantwortung für alle sicherheitsrelevanten Fragen übernehmen sollen“, erklärte Haag mit Blick auf die zunehmenden Anforderungen, die an die Narrenvereine gestellt werden. Von Absperrungen im Verkehr über umfangreiche Sicherheitskonzepte bis hin zu Versicherungsfragen würden viele Verantwortlichkeiten auf die Ehrenamtlichen in den Narrenvereinen abgewälzt. Die Belastung bei der Vorbereitung von Umzügen und Veranstaltungen sei inzwischen so hoch, dass sie ehrenamtlich kaum noch leistbar sei. „Wir wollen einfache, einheitliche Regeln, die für alle Veranstaltungen anwendbar sind“, so der Präsident der VSAN. Karrais, der im Landtag den Kreis Rottweil vertritt, pflichtet ihm bei: „Viele Ehrenamtliche in den Vereinen opfern ihre Freizeit dafür, dass wir uns in der Region über eine fünfte Jahreszeit freuen können. Die Fasnet ist ein zentrales Kulturgut in unserer Region. Wer das erhalten will, muss die Vorschriften für das Ehrenamt abbauen.“

Insbesondere fordert Karrais eine klare Aufgabenverteilung und schlankere Verfahren bei Sicherheits- und Verkehrsanordnungen: „Es braucht einen verständlichen Leitfaden für Vereine, Kommunen und Behörden, wer was zu tun hat“. Der FDP-Politiker sieht hier vor allem Innen- und Verkehrsministerium in der Pflicht, gemeinsam mit den Vereinen praktikable Lösungen zu erarbeiten. Zudem müsse flexibler geregelt sein, wer verkehrsrechtliche Maßnahmen treffen darf. Hier schlägt der Rottweiler Landtagsabgeordnete Änderungen im Feuerwehrgesetz und mehr Entscheidungskompetenz für die Kommunen vor. 

Auch über GEMA-Gebühren für Veranstaltungen und Umzüge diskutierten die Gesprächspartner laut einer Mitteilung aus Karrais‘ Landtagsbüro. Zwar erkenne man die Leistung der Künstler an, so Haag, doch die Abwicklung der Gebühren für die Narrenvereine sei eine Katastrophe. Karrais, der sich nach eigenen Angaben schon lange für eine Entlastung der Vereine, einsetzt, sieht das ähnlich: „Das Land sollte eine Pauschale mit der GEMA vereinbaren und so die Vereine entlasten. Das hilft wirksam dem Ehrenamt und bringt mehr als irgendwelche Ehrenamtskarten mit vergünstigten Eintrittsgeldern. Brauchtumsvereine sollten nicht mit denselben Maßstäben wie kommerzielle Veranstalter behandelt werden“. Wenn die Ehrenamtlichen mit komplizierten Formularen überfordert werden, leide am Ende das Angebot, sind sich Karrais und Haag einig. Beide vereinbarten im Austausch zu bleiben, um auf Landesebene Verbesserungen zu erreichen. 

Info: Die Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) wurde 1924 gegründet und umfasst heute rund 70 Mitgliedszünfte mit über 80.000 aktiven Mitgliedern. Sie ist der bedeutendste Dachverband der schwäbisch-alemannischen Fasnet in Südwestdeutschland. Roland Haag steht der VSAN seit 2023 als Präsident vor. Ziel der Vereinigung ist der Erhalt und die Pflege des historischen Brauchtums der Fasnet.




Pressemitteilung (pm)

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