Kreistags-Ausschuss

Klares Nein zur Bahnlinie Rottweil – Balingen

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Da konnte sich Rottweils Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf noch so sehr einsetzen: Der Verwaltungsausschuss des Kreistags hat sich mit elf zu drei Stimmen gegen den Bau der Bahnstrecke Rottweil – Balingen ausgesprochen.

Anlass war die Machbarkeitsstudie, die in Grundzügen bereits im Juli vorgestellt worden war und die jetzt vorliegt. Der Ausschuss hatte schon damals die finanzielle Beteiligung an der Studie abgelehnt.

Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel machte gleich seinen Standpunkt klar: Er ist gegen das Projekt. Das werde zu teuer und gehe lang, wenn man es machen würde. „Wir sprechen von einem Projekt, das frühestens im Jahr 2050 fertig ist“, sagte er. Eine Reaktivierung der Trasse der früheren Bahnstrecke sei nicht möglich, da schon einige Bauten dort stehen. So müsse also eine neue Trasse gefunden werden – einschließlich eines Tunnels bei Neukirch. Für die Strecke müsste Baugrund erworben werden – und da seien „umfangreiche Enteignungen“ zu befürchten. Da könne zu den derzeit im Raum stehenden Kosten von 30 Millionen Euro noch mehr hinzukommen.

Der Neubau einer Bahnstrecke werde auch nicht so stark gefördert wie eine echte Reaktivierung einer bisher vorhandenen Strecke – 75 Prozent für den Bau, zehn Prozent für die Planung.

Schließlich bestehe noch die Gefahr einer Klage gegen einen entsprechenden Streckenverlauf – durch das Verbandsklagerecht könnten auch „die Vogelfreunde aus Flensburg“ (Michel) klagen und damit den Bau verzögern oder gar verhindern.

Zudem: Auch wenn die Strecke gebaut ist, sei noch lange nicht sicher, ob sie auch mit Zügen befahren werde. Darüber liegt noch keine belastbare Aussage von Bund und Land vor.

Er setzt vielmehr auf die bereits beschlossene Regio-Buslinie Rottweil-Balingen, die mit dem Fahrplanwechsel kommen solle. 2026. „Dann hätten die Bürger eine gute Anbindung an den Bahnhof Balingen und könnten auch im Stundentakt nach Tübingen kommen“, sagte Michel.

Zustimmung kam beispielsweise von der Freien Wählern, der SPD und der FDP. Rottweils Ruf (CDU) allerdings fand es bedauerlich, dass die neue Strecke abgelehnt werde. Und „richtig traurig“ sei er darüber, dass der Regio-Bus, der schon vor Jahren beschlossen worden sei, erst 2026 eingerichtet werden könne. Michel verwies darauf, dass die Strecke derzeit an einen Bus-Unternehmer vergeben sei und erst zum Fahrplanwechsel 2026 wieder ausgeschrieben werden könne. Sonst laufe der Kreis Gefahr, für die Busverbindung zweimal zahlen zu müssen.

Der Beschluss des Ausschusses ist zwar nicht bindend, sondern eine Empfehlung an das Plenum. Die gestrige Abstimmung aber zeigte, dass es für ein Ja zur Bahnlinie kaum Chancen gibt. Zumal bei der CDU Ruf der einzige Befürworter war.

Das interessiert diese Woche



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Da konnte sich Rottweils Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf noch so sehr einsetzen: Der Verwaltungsausschuss des Kreistags hat sich mit elf zu drei Stimmen gegen den Bau der Bahnstrecke Rottweil – Balingen ausgesprochen.

Anlass war die Machbarkeitsstudie, die in Grundzügen bereits im Juli vorgestellt worden war und die jetzt vorliegt. Der Ausschuss hatte schon damals die finanzielle Beteiligung an der Studie abgelehnt.

Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel machte gleich seinen Standpunkt klar: Er ist gegen das Projekt. Das werde zu teuer und gehe lang, wenn man es machen würde. „Wir sprechen von einem Projekt, das frühestens im Jahr 2050 fertig ist“, sagte er. Eine Reaktivierung der Trasse der früheren Bahnstrecke sei nicht möglich, da schon einige Bauten dort stehen. So müsse also eine neue Trasse gefunden werden – einschließlich eines Tunnels bei Neukirch. Für die Strecke müsste Baugrund erworben werden – und da seien „umfangreiche Enteignungen“ zu befürchten. Da könne zu den derzeit im Raum stehenden Kosten von 30 Millionen Euro noch mehr hinzukommen.

Der Neubau einer Bahnstrecke werde auch nicht so stark gefördert wie eine echte Reaktivierung einer bisher vorhandenen Strecke – 75 Prozent für den Bau, zehn Prozent für die Planung.

Schließlich bestehe noch die Gefahr einer Klage gegen einen entsprechenden Streckenverlauf – durch das Verbandsklagerecht könnten auch „die Vogelfreunde aus Flensburg“ (Michel) klagen und damit den Bau verzögern oder gar verhindern.

Zudem: Auch wenn die Strecke gebaut ist, sei noch lange nicht sicher, ob sie auch mit Zügen befahren werde. Darüber liegt noch keine belastbare Aussage von Bund und Land vor.

Er setzt vielmehr auf die bereits beschlossene Regio-Buslinie Rottweil-Balingen, die mit dem Fahrplanwechsel kommen solle. 2026. „Dann hätten die Bürger eine gute Anbindung an den Bahnhof Balingen und könnten auch im Stundentakt nach Tübingen kommen“, sagte Michel.

Zustimmung kam beispielsweise von der Freien Wählern, der SPD und der FDP. Rottweils Ruf (CDU) allerdings fand es bedauerlich, dass die neue Strecke abgelehnt werde. Und „richtig traurig“ sei er darüber, dass der Regio-Bus, der schon vor Jahren beschlossen worden sei, erst 2026 eingerichtet werden könne. Michel verwies darauf, dass die Strecke derzeit an einen Bus-Unternehmer vergeben sei und erst zum Fahrplanwechsel 2026 wieder ausgeschrieben werden könne. Sonst laufe der Kreis Gefahr, für die Busverbindung zweimal zahlen zu müssen.

Der Beschluss des Ausschusses ist zwar nicht bindend, sondern eine Empfehlung an das Plenum. Die gestrige Abstimmung aber zeigte, dass es für ein Ja zur Bahnlinie kaum Chancen gibt. Zumal bei der CDU Ruf der einzige Befürworter war.

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Wolf-Dieter Bojus
Wolf-Dieter Bojus
... war 2004 Mitbegründer der NRWZ und deren erster Redakteur. Mehr über ihn auf unserer Autoren-Seite.

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