Mit kindgerechtem Theater gegen ausufernden Medienkonsum

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Schlafprobleme, schlechte Noten, soziale Isolation, Aggression und Essstörungen: All das können Nebenwirkungen sein, wenn Kinder sich in der Online-Welt verlieren. Mit einem Projekt zur Medienkompetenz startet der Landkreis Rottweil gemeinsam mit der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg eine Aufklärungsoffensive. Zum Projektstart wurde das Präventionstheaterstück „@Ed_und_ich“ gezeigt, das Grundschulen im Landkreis ab sofort buchen können.

Kreis Rottweil. Das Gesundheitsamt Rottweil hatte Schulleitungen, Lehrkräfte und Schulsozialarbeitende der Grundschulen zur Auftaktveranstaltung des Projekts „Medienkompetenz von Kindern stärken“ in den großen Sitzungssaal des Kreistages eingeladen. In seiner Begrüßung betonte Landrat Dr. Michel die Wichtigkeit, „vor dem Hintergrund der rasanten technologischen Entwicklung sowohl Kinder als auch Eltern für dieses Thema zu sensibilisieren.“

Dr. Adam, Leiter des Gesundheitsamtes, gab zu bedenken, dass die Einschulungsuntersuchungen im Landkreis „immer mehr Bildschirmzeit widerspiegeln. Auch die Nutzungszeit bei den Kleinkindern ist stark erhöht.“ Harald Rettenmaier, Geschäftsführer der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg, zeigte den direkten Zusammenhang zwischen Prävention und gesundheitlicher Entwicklung auf.

Dirk Scherer, Koordinator für Gesundheitsförderung in Lebenswelten bei der AOK, ging auf das Thema Medienphänomene ein, die sich im Gefährdungsatlas finden, inklusive der damit verbundenen potenziellen Gefahren sowie Entwicklungschancen. Aus der Praxis berichtet er: „Im Schnitt kennen sich Kinder ab 13 Jahren besser mit Smartphones und Tablets aus als ihre Eltern.“

Wie gefährlich es tatsächlich sein kann, aus Unwissen oder Desinteresse die Kinder beim Thema Medienkonsum sich selbst zu überlassen, zeigt das Theaterstück „@Ed_und_ich“, das für Kinder der dritten und vierten Klassenstufe entwickelt wurde. Monika Wieder, Theaterpädagogin und Autorin des Stücks, zog mit der Aufführung selbst die Erwachsenen in den Bann. Das Publikum erlebte, wie aus der aufgeweckten und fröhlichen Leonie ein zurückgezogenes, aggressives und verzweifeltes Mädchen wurde – ausgelöst durch ein Tablet, ein Geschenk der Großmutter.

Die Ermahnungen der Mutter blieben bei Leo so ungehört wie die verzweifelten Versuche ihres besten Freundes Paul, der lieber „richtig“ mit ihr spielen wollte. Der Abwärts-Strudel, in den Leonie durch ein Online-Spiel gezogen wurde, war genauso beklemmend wie die Erkenntnis, dass das Vertrauen der Mutter in ihre Tochter das Problem noch verschärfte. Der begeisterte Applaus am Ende zeigte, dass Monika Wieder und ihr Team von „Mach Was“ den Nerv des Publikums getroffen hatten – jeder im Saal konnte sich gut vorstellen, wie eindrücklich die Geschichte von Leonie auf Kinder wirkt.

Dieses Theaterstück, hier waren sich alle Beteiligten einig, wird Kinder und Eltern für das Thema auf einen gesünderen Umgang mit Medien hinweisen. Monika Wieder berichtete von den Erfahrungen, die sie bei bisherigen Aufführungen gemacht hat. Die Nachbereitung des Stücks in den Klassen ist, nach der Aufführung, ein wichtiger Bestandteil im Projekt.

Projektleiterin Melanie Fehrenbach vom Gesundheitsamt betonte, wie wichtig eine enge Vernetzung ist. Daher übergab Tim Adam, Fachbereichsleitung Gesundheitsförderung & Prävention im Gesundheitsamt und Moderator des Nachmittages, das Wort zum Schluss den Projektpartnern, die als Anlauf- und Beratungsstellen fungieren: der Fachstelle Sucht, dem Kreismedienzentrum, dem Referat Prävention der Polizeidirektion, sowie dem Schulamt.

Buchung ab sofort möglich: Ab sofort haben die Grundschulen im Kreis Rottweil die Möglichkeit, das Theaterstück für ihre dritten und vierten Klassen zu buchen. Die gesamten Kosten trägt die AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Ermöglicht wurde dies wurde durch die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landkreis und der AOK. Interessierte Eltern werden gebeten, sich an die Grundschule ihrer Kinder zu wenden. Für Schulen steht der direkte Ansprechpartner Dirk Scherer, E-Mail Dirk.Scherer@bw.aok.de, zur Verfügung.

 

 

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Schlafprobleme, schlechte Noten, soziale Isolation, Aggression und Essstörungen: All das können Nebenwirkungen sein, wenn Kinder sich in der Online-Welt verlieren. Mit einem Projekt zur Medienkompetenz startet der Landkreis Rottweil gemeinsam mit der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg eine Aufklärungsoffensive. Zum Projektstart wurde das Präventionstheaterstück „@Ed_und_ich“ gezeigt, das Grundschulen im Landkreis ab sofort buchen können.

Kreis Rottweil. Das Gesundheitsamt Rottweil hatte Schulleitungen, Lehrkräfte und Schulsozialarbeitende der Grundschulen zur Auftaktveranstaltung des Projekts „Medienkompetenz von Kindern stärken“ in den großen Sitzungssaal des Kreistages eingeladen. In seiner Begrüßung betonte Landrat Dr. Michel die Wichtigkeit, „vor dem Hintergrund der rasanten technologischen Entwicklung sowohl Kinder als auch Eltern für dieses Thema zu sensibilisieren.“

Dr. Adam, Leiter des Gesundheitsamtes, gab zu bedenken, dass die Einschulungsuntersuchungen im Landkreis „immer mehr Bildschirmzeit widerspiegeln. Auch die Nutzungszeit bei den Kleinkindern ist stark erhöht.“ Harald Rettenmaier, Geschäftsführer der AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg, zeigte den direkten Zusammenhang zwischen Prävention und gesundheitlicher Entwicklung auf.

Dirk Scherer, Koordinator für Gesundheitsförderung in Lebenswelten bei der AOK, ging auf das Thema Medienphänomene ein, die sich im Gefährdungsatlas finden, inklusive der damit verbundenen potenziellen Gefahren sowie Entwicklungschancen. Aus der Praxis berichtet er: „Im Schnitt kennen sich Kinder ab 13 Jahren besser mit Smartphones und Tablets aus als ihre Eltern.“

Wie gefährlich es tatsächlich sein kann, aus Unwissen oder Desinteresse die Kinder beim Thema Medienkonsum sich selbst zu überlassen, zeigt das Theaterstück „@Ed_und_ich“, das für Kinder der dritten und vierten Klassenstufe entwickelt wurde. Monika Wieder, Theaterpädagogin und Autorin des Stücks, zog mit der Aufführung selbst die Erwachsenen in den Bann. Das Publikum erlebte, wie aus der aufgeweckten und fröhlichen Leonie ein zurückgezogenes, aggressives und verzweifeltes Mädchen wurde – ausgelöst durch ein Tablet, ein Geschenk der Großmutter.

Die Ermahnungen der Mutter blieben bei Leo so ungehört wie die verzweifelten Versuche ihres besten Freundes Paul, der lieber „richtig“ mit ihr spielen wollte. Der Abwärts-Strudel, in den Leonie durch ein Online-Spiel gezogen wurde, war genauso beklemmend wie die Erkenntnis, dass das Vertrauen der Mutter in ihre Tochter das Problem noch verschärfte. Der begeisterte Applaus am Ende zeigte, dass Monika Wieder und ihr Team von „Mach Was“ den Nerv des Publikums getroffen hatten – jeder im Saal konnte sich gut vorstellen, wie eindrücklich die Geschichte von Leonie auf Kinder wirkt.

Dieses Theaterstück, hier waren sich alle Beteiligten einig, wird Kinder und Eltern für das Thema auf einen gesünderen Umgang mit Medien hinweisen. Monika Wieder berichtete von den Erfahrungen, die sie bei bisherigen Aufführungen gemacht hat. Die Nachbereitung des Stücks in den Klassen ist, nach der Aufführung, ein wichtiger Bestandteil im Projekt.

Projektleiterin Melanie Fehrenbach vom Gesundheitsamt betonte, wie wichtig eine enge Vernetzung ist. Daher übergab Tim Adam, Fachbereichsleitung Gesundheitsförderung & Prävention im Gesundheitsamt und Moderator des Nachmittages, das Wort zum Schluss den Projektpartnern, die als Anlauf- und Beratungsstellen fungieren: der Fachstelle Sucht, dem Kreismedienzentrum, dem Referat Prävention der Polizeidirektion, sowie dem Schulamt.

Buchung ab sofort möglich: Ab sofort haben die Grundschulen im Kreis Rottweil die Möglichkeit, das Theaterstück für ihre dritten und vierten Klassen zu buchen. Die gesamten Kosten trägt die AOK Schwarzwald-Baar-Heuberg. Ermöglicht wurde dies wurde durch die Unterzeichnung einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Landkreis und der AOK. Interessierte Eltern werden gebeten, sich an die Grundschule ihrer Kinder zu wenden. Für Schulen steht der direkte Ansprechpartner Dirk Scherer, E-Mail Dirk.Scherer@bw.aok.de, zur Verfügung.

 

 

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Pressemitteilung (pm)
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