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Hochkarätig in Programm und Besetzung

Bekannte Werke und Neuentdeckungen beim zweiten Konzertabend des Rottweil Musikfestival Sommersprossen

Am Mittwoch, 2. Juli kehrt das Musikfestival in sein „Basislager“ zurück: in die Werkstatthalle der Kunststiftung Hauser. Neben dem titelgebenden Werk „From the homeland“ von Bedřich Smetana werden Kompositionen unterschiedlichster Zeitstellung aufgeführt. Werke bekannter Komponisten wie Bach und Dvořák kontrastieren mit zeitgenössischen Stücken.

Rottweil – Nach dem Präludium der Saxophon-Musikschulklasse von Constanze Kaulich beginnt der Abend mit einem Ausrufezeichen: der aus Rottweil stammende und in Norwegen lebende Hornist Fritz Pahlmann spielt das 1972 komponierte Stück „Horn-Lokk“, das zu den bahnbrechenden „modern music“-Werken des norwegischen Komponisten Sigurd Berge (1929-2002) gehört. Das folgende Streichtrio von Gideon Klein (1919-1945) entstand im Oktober 1944 in Theresienstadt, kurz bevor der aus Mähren stammende Komponist nach Auschwitz deportiert wurde.

Tausende von Musikerinnen und Musikern waren in Theresienstadt interniert. „Kunst wurde hier zu einer wirksamen Waffe der Unterdrückten gegen die Unterdrücker, sie wurde zu einer Art Arznei, die das Überleben ermöglichte“, wie der Zeitzeuge Lubomír Peduzzi es beschrieb. Es spielen Emma Yoon, Florian Donderer und Janina Ruh. Der Oboist Simon Strasser, wie Fritz Pahlmann und Janina Ruh aus Rottweil stammend, widmet sich dem Solo-Stück „Gyfu“ der 1966 geborenen Komponistin Liza Lim. Die Kompositionsweise der Australierin mit chinesischen Wurzeln zeichnet sich durch die Verknüpfung verschiedener kultureller Einflüsse aus. So kombiniert sie die Ästhetik der zeitgenössischen abendländischen Musik mit chinesischen, japanischen und koreanischen Einflüssen und der Klangwelt der australischen Ureinwohner. Die Trio-Serenade von Robert Kahn (1865-1951) für Oboe, Horn und Klavier, die den ersten Konzertteil beschließt, wird von Simon Strasser, Fritz Pahlmann und Kiveli Dörken vorgetragen. Robert Kahn, der einer angesehenen jüdischen Kaufmannsfamilie entstammte, lebte als freischaffender Komponist und Kammermusiker in Berlin, bis er 1939 als Jude in die Emigration nach England gezwungen wurde und nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nahezu völlig in Vergessenheit geriet.

Der zweite Konzertteil wird eingerahmt von zwei Solo-Stücken von Johann Sebastian Bach. Den Beginn macht Annette Walther mit der Sarabande aus der Partita Nr. 2 d-Moll für Violine solo. Die Partita gehört zum Tiefgründigsten, was Bach geschrieben hat. Gespannt sein darf man auf „Mon rêve familier“ für eine singende Cellistin vom 1988 geborenen Komponisten Damian Scholl, das Janina Ruh gewidmet ist und von ihr auch aufgeführt wird. Es folgt das Terzett C-Dur für zwei Violinen und Viola von Antonín Dvořák, liebenswürdiges Zeugnis für Dvořáks lustvollen Umgang mit den Streicherklängen in berückend schönen Klangfarben, dargeboten von Annette Walther, Emma Yoon und Florian Donderer. Im titelgebenden Werk „Z domoviny – From the Homeland / Aus der Heimat“ erzählt Bedřich Smetana von den Schönheiten tschechischer Landschaft und der unverfälschten Musikalität ihrer Bewohner. Zum Abschluss ist wieder eine Sarabande von Bach zu hören, diesmal aber aus der Cello-Suite Nr. 2, bearbeitet für Horn und gespielt von Fritz Pahlmann.

INFO: Das Konzert beginnt am 2. Juli um 19 Uhr in der Werkhalle der Kunststiftung Hauser. Tickets zu 29 Euro (Abendkasse 31 Euro) gibt es bei der Tourist Information Rottweil (Ticket-Hotline 0741/494-280) sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen und im Internet unter www.trio-k.de. Eintritt bis 18 Jahre frei! Infos über das gesamte Festivalprogramm, das Ticketing und den Flyer zum Download gibt es unter www.sommersprossen-rottweil.de.




Pressemitteilung (pm)

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