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Arae Flaviae durchs Schlüsselloch

Im Rahmen der monatlichen Sonntagsführungen lädt das Dominikanermuseum am 15. Juni in die Abteilung „römisches rottweil — arae flaviae“ ein. Dr. Peter Bippus widmet sich den Grenzbereichen von Öffentlichem und Privatem in der Antike. Die Führung beginnt um 15 Uhr.

Rottweil – „Alle Menschen haben drei Leben: öffentlich, privat und geheim,“ so der Schriftsteller Gabriel Garcia Marquez. Für heute mag das zutreffen — doch wie war es in der Antike? Gab es damals schon so etwas wie Privatsphäre? Und wenn ja, was bedeutete diese?

Die Unterscheidung zwischen Öffentlichkeit und Privatheit, wie wir sie heute kennen, lässt sich historisch erstaunlich genau verorten: Sie beginnt mit den Griechen und Römern. Mit dieser Trennung nahm auch gleichzeitig die Neugier darauf zu, was sich im Privaten und Verborgenen abspielte. Das war damals nicht anders als heute.

Doch das heißt keineswegs, dass in gleicher Weise zwischen privaten und öffentlichen Angelegenheiten unterschieden wurde. Tatsächlich können uns heute die damaligen Auffassungen befremdlich vorkommen. So mussten etwa Opfer von Verbrechen nicht selten selbst für Aufklärung sorgen — eine Strafverfolgung im modernen Sinne gab es noch nicht. Vieles was heute Teil der öffentlichen Ordnung ist, war damals Privatsache.

Besonders spannend wird es dort, wo man intime Einblicke gewinnt— etwa im Bereich der römischen Erotik. Denn so offen manche Wandmalerei oder Skulptur wirkt, so stellt sich doch die Frage: War das Privatleben der Römer ebenso freizügig, wie es die Kunst manchmal vermuten lässt? Auch in den zuvor genannten Bereichen lohnt sich ein Blick „durchs Schlüsselloch“: Was weckte bei den Behörden Argwohn? Gab es schon Formen organisierter Kriminalität? Wie sicherte man die eigenen Habseligkeiten?

Diesen und anderen Fragen wird beim Rundgang durch die Ausstellung auf den Grund gegangen – mit ausgewählten Objekten, spannenden Anekdoten und überraschenden Einblicken. Die Führung öffnet so den Blick in andere Räume, sowohl im übertragenen Sinn als auch zeitlich gesehen. Unter der Leitung von Dr. Peter Bippus wird im Dominikanermuseum den feinen Linien nachgegangen, die in der Antike zwischen öffentlich und privat gezogen wurden.

INFO: Treffpunkt mit Dr. Peter Bippus am 15. Juni, 15 Uhr, Foyer des Dominikanermuseums. Kosten: 2 Euro zzgl. Eintritt. Kinder bis 18 Jahren sind frei




Pressemitteilung (pm)

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