Corona-Kette an der Bahnhofstraße

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Kaum war der Corso auch auf dem Sulgen abgeschlossen, versammelte sich am Freitag eine Gruppe Corona-Maßnahmengegner auf dem Parkplatz beim Schloss. Im Internet kursierte seit ein paar Tagen ein Aufruf zu einem „Straßenevent, Motto: ‘Ketten-Reaktion‘“. Geplant war eine Menschenkette vom „Aldi-Parkplatz bis zum Schloss. Tatsächlich ist die Kette etwa halb so lang geworden: Vom Schlossparkplatz bis zur Bushaltstelle.

Gegen 17.15 Uhr hatte sich ein Grüppchen auf dem Parkplatz versammelt. Erst nach und nach kamen die SUVs mit ihren Fähnchen „Freiheitsfahrer“ vom Sulgen. Auch ein Auto mit einem Plakat der „Basis“-Partei fuhr vor.

Gegen 17.30 Uhr machen sich dann die ersten auf den Weg zur Kettenbildung. Teilweise haben sie, wie im Internet vorgeschlagen, Zollstöcke dabei, an die sie ihre Plakate gehängt haben. Auch große Banner und Bettlaken, auf denen man den Autofahrern zeigen könne, „was man von dem aktuellen Saustall hält“, sind dabei.

Gegen „Impfzwang“ und „Corona-Diktatur“

Eine Mutter hat es eilig. Statt die wenige Meter entfernte Unterführung zu nehmen, läuft sie mit ihrem vielleicht achtjährigen Sohn über die vierspurige Bundesstraße. Später halten die beiden den Autofahrern ein Transparent hin: „Selbstbestimmung“.

Selbstbestimmung eben….

Etwa 40 Menschen stehen entlang der Bundesstraße, manche mit Maske, andere ohne. Einer hat eine Lautsprecheranlage dabei. Er fordert die Mitdemonstrierenden auf, sich mehr an die Autofahrer zu wenden. Als ihm einige Vorbeifahrende den Vogel zeigen, ruft er: „Das ist eine Ordnungswidrigkeit in diesem Staat.“ Irgendwann versagt die Technik.

Ein anderer hat ein Megafon mit einem professionellen Abspielgerät verknüpft. Mal ertönen Protestlieder, dann fordert eine Frauenstimme: „Steinmeier in den Knast, Söder in den Knast….“ Eine Männerstimme erklärt, Covid-19 sei eine ganz normale Grippe, wie wir sie jedes Jahr hätten.

Auf den Plakaten und Transparenten tauchen zum Teil dieselben Parolen auf wie beim Corso, es sind ja auch oft dieselben Leute. Neben der Warnung vor der „Coronadiktatur“, den „Main-Stream-Medien“ und dem abgelehnten Impfzwang ist nun auch das Testen kritikwürdig: „Stell Dir vor, es ist Schnelltest und keiner geht hin!“

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3 Kommentare

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Schwurbel
Schwurbel
3 Jahre her

Impfzwang? Wenn ihr nicht wollt, ich nehm’s.
Babbelt doch kein Müll liebe Nicht-Denker.

Luis Banholzer
Luis Banholzer
3 Jahre her

„Ein Demonstrant filmt den Reporter mit seinem Smartphone.“

Der pummelige Demonstrant hat eine verdächtige Ähnlichkeit mit Mirkowski, dem örtlichen SPD-Superstar.

Ein Schelm der Böses denkt…

Ulrich Straub
Ulrich Straub
Antwort auf  Luis Banholzer
3 Jahre her

Was ist das für ein seltsamer Kommentar? Das passt ja gar nichts! Auch der vermeintliche „Superstar“ heißt nicht so und wer soll der Schelm sein und was will er bezwecken?????????

Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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Kaum war der Corso auch auf dem Sulgen abgeschlossen, versammelte sich am Freitag eine Gruppe Corona-Maßnahmengegner auf dem Parkplatz beim Schloss. Im Internet kursierte seit ein paar Tagen ein Aufruf zu einem „Straßenevent, Motto: ‘Ketten-Reaktion‘“. Geplant war eine Menschenkette vom „Aldi-Parkplatz bis zum Schloss. Tatsächlich ist die Kette etwa halb so lang geworden: Vom Schlossparkplatz bis zur Bushaltstelle.

Gegen 17.15 Uhr hatte sich ein Grüppchen auf dem Parkplatz versammelt. Erst nach und nach kamen die SUVs mit ihren Fähnchen „Freiheitsfahrer“ vom Sulgen. Auch ein Auto mit einem Plakat der „Basis“-Partei fuhr vor.

Gegen 17.30 Uhr machen sich dann die ersten auf den Weg zur Kettenbildung. Teilweise haben sie, wie im Internet vorgeschlagen, Zollstöcke dabei, an die sie ihre Plakate gehängt haben. Auch große Banner und Bettlaken, auf denen man den Autofahrern zeigen könne, „was man von dem aktuellen Saustall hält“, sind dabei.

Gegen „Impfzwang“ und „Corona-Diktatur“

Eine Mutter hat es eilig. Statt die wenige Meter entfernte Unterführung zu nehmen, läuft sie mit ihrem vielleicht achtjährigen Sohn über die vierspurige Bundesstraße. Später halten die beiden den Autofahrern ein Transparent hin: „Selbstbestimmung“.

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Etwa 40 Menschen stehen entlang der Bundesstraße, manche mit Maske, andere ohne. Einer hat eine Lautsprecheranlage dabei. Er fordert die Mitdemonstrierenden auf, sich mehr an die Autofahrer zu wenden. Als ihm einige Vorbeifahrende den Vogel zeigen, ruft er: „Das ist eine Ordnungswidrigkeit in diesem Staat.“ Irgendwann versagt die Technik.

Ein anderer hat ein Megafon mit einem professionellen Abspielgerät verknüpft. Mal ertönen Protestlieder, dann fordert eine Frauenstimme: „Steinmeier in den Knast, Söder in den Knast….“ Eine Männerstimme erklärt, Covid-19 sei eine ganz normale Grippe, wie wir sie jedes Jahr hätten.

Auf den Plakaten und Transparenten tauchen zum Teil dieselben Parolen auf wie beim Corso, es sind ja auch oft dieselben Leute. Neben der Warnung vor der „Coronadiktatur“, den „Main-Stream-Medien“ und dem abgelehnten Impfzwang ist nun auch das Testen kritikwürdig: „Stell Dir vor, es ist Schnelltest und keiner geht hin!“

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