Nahezu fertig ist der Anbau an das Sulgener Feuerwehrgerätehaus. Die zentrale Feuerwehrwerkstatt des Landkreises wird hier Fahrzeuge und Materialien unterbringen. Zuvor hatte es erhebliche Verzögerungen – und juristischen Streit mit einem Lieferanten -gegeben.
Schramberg. Landrat Wolf-Rüdiger Michel, Schrambergs Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr und Vertreter der Feuerwehr stellten den Neubau und zwei neue Fahrzeuge vor.
Mehr Platz für Werkstatt und Katastrophenschutz
Die zentrale Feuerwehrwerkstatt (ZFW) des Landkreises befände sich „in bester Nachbarschaft mit der Abteilung Sulgen der Schramberger Feuerwehr, hob Michel hervor. Durch die Nachbarschaft ließen sich Einsparungen etwa bei Sozialräumen erzielen. Durch den Anbau ließen sich künftig aber die beiden Bereiche „klar abgrenzen“.
In der neuen Halle fehle noch ein Hochregallager, in dem künftig die Materialien für den Katastrophenschutz vorgehalten werden sollen. Bisher sei da vieles auch in Räumen der Sulgener Feuerwehr zwischengelagert gewesen. „Für die ZFW haben wir auch eine neue Schlauchwaschmaschine angeschafft“, berichtete Michel. Noch fehle ein Notstromaggregat und die vorgeschriebene PV-Anlage auf dem Dach.

Der Kreis habe vom Bund ein neues Erkunderfahrzeug für den Katastrophenschutz erhalten „Spüren, messen, melden“, seien die Aufgaben. Es werde für Chemieunfälle oder auch nukleare Gefahren gebraucht. Das besondere: Das 311.000 Euro teure Fahrzeug habe der Bund zu 100 Prozent bezahlt, lobte Landrat Michel.
Kosten gestiegen
Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr wies darauf hin, dass die offizielle Einweihung der Halle und der Fahrzeuge im Rahmen des Sommerfestes der Sulgener Feuerwehr am 28. August erfolgen werde. Durch den Anbau erhalte die Abteilung Sulgen mehr Platz. Mit dem Gebäude insgesamt sei die Stadt nun „vorbildlich unterwegs“.
Bei den Kosten werde der Kreis zwei Drittel, die Stadt ein Drittel zahlen Die Kosten seien wegen eines zusätzlichen Notstromaggregats, einer größeren zu asphaltierenden Fläche und der PV-Anlage von 1,57 auf 1,78 Millionen Euro gestiegen. Außerdem seien Anwaltskosten angefallen, bedauerte Eisenlohr. Im Engagement des Kreises sehe sie „auch ein Bekenntnis zum Standort“.
Für die Sulgener Wehr habe die Stadt als Ersatzbeschaffung ein HLF20 für 650.000 Euro gekauft und dafür einen Zuschuss von 92.000euro erhalten.

Kreisbrandmeister Philipp Glunz dankte der Stadt Schramberg, dass sie die Planung und Organisation des Anbaus übernommen hatte.
Neues HLF 20 für Sulgen
Stadtbrandmeister Patrick Wöhrle ging auf die Funktion des HLF 20 näher ein. Das neue Fahrzeug ersetze das bisherige aus dem Jahr 1997. Das sei „technisch überholt“. Mit dem neuen werde die Einsatzfähigkeit wiederhergestellt. Das HLF 20 werde als erstes ausrücken zu Bränden, Unfällen aber auch für Türöffnungen.
Es habe alles an Bord, vom Atemschutz über die Wärmebildkamera und ein Gasmessgerät bis natürlich auch Löschwasser und Sprungpolster. Derzeit laufe noch die Ausbildung der Feuerwehrleute, aber um Weihnachten sollte es einsatzfähig sein.
Das Fahrzeug des Bundes sei so ausgestattet, dass die Einsatzkräfte schon während der Fahrt Atemschutz anlegen könnten. Es sei „sehr viel Technik drin“, so Wöhrle. Derzeit lernten acht Einsatzkräfte des ABC-Schutzes, damit zu arbeiten. Sie wären wahrscheinlich Anfang 2026 einsatzbereit, so Wöhrle.


Gemeinderat bewilligt Mehrkosten
Im Gemeinderat hatte der neue Abteilungsleiter Hochbau Etienne Seif die Mehrkosten tags zuvor schon angekündigt. Weil auf das Dach eine PV-Anklage muss und weil eine zusätzliche Fläche asphaltiert wurde, seien die Kosten um etwa 200.000 Euro auf 1,78 Millionen Euro angestiegen. Außerdem soll noch ein Notstromaggregat hinzukommen. Die im Haushalt veranschlagten 1,2 Millionen Euro reichten nicht. Daher benötige die Stadt überplanmäßige Mittel von etwa 490.000 Euro.

Der Kreis übernehme etwa zwei Drittel der Gesamtkosten, bei der Stadt blieben also etwa 600.000 Euro. Der Kreis werde die Summe noch bezahlen. „Wir schießen das Geld nur vor“, beruhigte Seif. Der Rat hat die Mittel bewilligt.


