Mit deutlich höheren Abwassergebühren müssen die Bürgerinnen und Bürger im kommenden Jahr rechnen. Der Grund: gestiegene Aufwendungen für den Betrieb des Kanalnetzes und hohe Investitionen in die Kläranlage.
Schramberg. Stadtwerkeleiter Peter Kälble hat im Ausschuss Umwelt und Technik (AUT) berichtet, dass Aufwendungen von 5,4 Millionen Euro im Jahr 2022 bis 2026 auf 6,3 Millionen Euro steigen, das seien durchschnittlich 4,2 Prozent pro Jahr mehr.
Der Materialaufwand werde gar um mehr als 25 Prozent steigen. Das komme insbesondere von höheren Kosten beim Unterhalt und der Reinigung des Kanalnetzes sowie den Kosten für den Rückbau der Kläranlage Tennenbronn.
Außerdem seien im kommenden Jahr große Investitionen in Höhe von elf Millionen Euro geplant. Ziehe man die Zuschüsse ab, blieben immer noch 7,9 Millionen Euro. „Die hohe Investitionssumme geht auf die notwendige Erweiterung der Kläranlage Schramberg zurück, für die im Jahr 2030 die Genehmigung ausläuft“, schreibt Kälble in der Sitzungsvorlage.

Auch beim Personal rechnet er mit etwa sechs Prozent höheren Ausgaben, unter anderem weil man wieder eine Ausbildungsstelle eingerichtet habe.
Beispielhaushalt zahlt 44 Euro mehr
Bei der Neukalkulation kam das beauftragte Büro auf eine Niederschlagswassergebühr von 0,49 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche, das sind vier Cent mehr also in diesem Jahr Die Schmutzwassergebühr steigt um 23 Cent auf 3,55 Euro pro Kubikmeter Abwasser.
In einer Beispielrechnung bei einem Ein- oder Zweifamilienhaus mit 180 Quadratmetern versiegelter Fläche und 160 Kubikmeter Abwasser zahlte man in diesem Jahr 612,20 Euro. Im neuen Jahr wären 656,20 Euro pro Jahr fällig. In diesem Beispiel betrüge der Anstieg gut sieben Prozent oder 44 Euro im Jahr.

Stadtrat Jürgen Reuter (Aktive Bürger) wies darauf hin, dass jeder dazu beitragen könne, die Kosten zu senken, indem er bisher versiegelte Flächen auf seinem Grundstück entsiegle. Kälble bestätigte, dass entsiegelte Flächen aus der Berechnung herausgenommen werden.
Die Mitglieder des AUT haben dem Gemeinderat einstimmig empfohlen, die Abwassergebühren wie vorgeschlagen zu erhöhen. Auch die entsprechende Satzungsänderung soll der Rat am heutigen Donnerstag beschließen.



