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    NRWZ.deSchrambergInnovationspark Schwarzwald: Vision für Sulgen

    Neuer Name für "Schießacker" / Lob im Ausschuss - aber auch Kritik

    Innovationspark Schwarzwald: Vision für Sulgen

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    Ein für Schramberg zentrales Projekt haben die Stadtplaner Joschka Joos und Tareq Athamneh im Gemeinderat vorgestellt: den innovationspark Schwarzwald. Damit könne Schramberg „Arbeitsplätze und seine Zukunft sichern“, ist Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr überzeugt. Neben viel Lob gab es aber auch einige kritische Stimmen im Ausschuss für das Vorhaben, das bislang unter dem Namen „Schießacker“ gelaufen ist.

    Schramberg. Joos erinnerte daran, dass schon im Rahmen der Landesgartenschaubewerbung die Idee eines Innovationsparks auf dem etwa 60 Hektar großen Gelände zwischen alter Rottweiler Straße und der B 462 Umfahrung aufgekommen war. Wohnen und Arbeiten miteinander verbinden sei auch jetzt wieder aktuell. 

    In Rahmenplan Sulgen

    Auch im Zusammenhang mit dem Rahmenplan Sulgen den der Rat im Sommer 2023 beschlossen hatte, steht der Innovationspark neben dem Wittumpark als die zwei großen Entwicklungsgebiete für Sulgen. Der jetzt vorliegende Entwirf sei „sehr flexibel“, betonte Joos. „Wir können auf die Bedürfnisse von unternehmen reagieren.“ 

    Der Leiter der Abteilung Stadtplanung Joschka Joos. Foto: him

    Natürlich werde die Erschließung zusätzliche Flächenversiegelung bedeuten. Aber man wolle die Parkflächen sehr geringhalten. Grünachsen sollen das Gelände durchziehen, und so die Attraktivität für Wohnen und Arbeiten erhöhen. Auch der ökologische Ausgleich soll so möglichst in der Fläche stattfinden.

    Tareq Athamneh, der im September bei der Stadt als Stadtplaner angefangen habe, habe das Projekt erarbeitet und werde die Umsetzung in den kommende Jahren begleiten, so Joos.

    Wunderschönes Grundstück

    Der neue Name „Innovationspark Schwarzwald“ sei „ein erster Schritt“, so Athamneh. „So ein wunderschönes Grundstück, fast flach, direkt an der Bundesstraße gibt es selten“, schwärmte er. Zugleich sei es aber auch sensibel, wegen seiner Naturnähe.

    Wunderschönes Grundstück. Foto: him

    Er stelle sich einen modernen Innovationspark mit einigen Hochhäusern, Freiräumen, Büro und Fabrikationsgebäuden, aber auch Kindergärten und Wohnhäusern, Rad- und Gehwegen vor. Die Nutzer könnten High-tec-Firmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen sein.

    Athamneh verspricht sich vom Innovationspark auch ein „starkes Image für Schramberg“. Der Park werde die Stadtentwicklung ergänzen und unterstützen.

    Schramberg braucht Gewerbeflächen

    Nach einem Gutachten der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) bräuchte Schramberg in den nächsten 15 Jahren etwa 45 Hektar zusätzliche Gewerbeflächen. Im neuen Innovationspark könnte man einen Großteil dieser Flächen bereitstellen. Athamneh wies darauf hin, dass fast die Hälfte der in Schramberg Beschäftigten nicht hier wohnen. Insofern wäre die Kombination von Wohnen und Arbeiten besonders wichtig.

    Mehrere  Cluster

    Für das große Gelände stellt sich Athamneh verschiedene Cluster mit unterschiedlichen Funktionen vor. „Komplett autorfrei geht leider nicht.“ Aber in Jedem Cluster soll es einen „Mobilitätshub“ – sprich Parkhaus – geben. Von hier aus seien es maximal 170 Meter oder drei Gehminuten bis zu jedem Ort innerhalb des Clusters.

    Das erste Cluster beispielsweise wäre gegenüber dem derzeitigen EDEKA-Markt als Schnittstelle zum Kerngebiet Sulgen mit Busbahnhof, Arztpraxen, Büros und Einzelhandel. Daran schlösse sich ein weiteres Cluster als Schnittstelle zum Wittumpark mit Wohnungen und Gewerbe an.

    Die Cluster. Foto: him

    Richtung Bundesstraße könnte ein Cluster als regionales Einkaufszentrum entstehen „Rasthof, Bauhaus, MediaMarkt, Fast Food“, erläuterte Stadtplaner Athamneh.  Die insgesamt sechs Cluster wären „miteinander verbunden, aber jeder hat seinen eigenen Charakter“. Er sieht den Innovationspark nicht als reines Schramberger Vorhaben, sondern von regionaler Bedeutung.

    Flächennutzungsplan muss geändert werden

    Als nächsten Schritt kündigt Joos an, den Flächennutzungsplan entsprechend zu ändern. Über punktuelle Änderungen sei das nicht zu lösen. Man könne eine „sektorale Fortschreibung“ versuchen, habe das Regierungspräsidium vorgeschlagen. Da die Stadt auch ihr Stadtentwicklungsprogramm fortschreiben müsse, könnten beide Verfahren parallel laufen.

    Das alles könne die Verwaltung aus eigener Kraft stemmen. „Wir haben die Manpower im Haus“, freut sich Joos. Beim Regionalverband wolle man ebenfalls für die Pläne als ein regionales Projekt werben.

    Die Stadtplaner sind von der regionalen Bedeutung ihres Projekts überzeugt. Foto: him

    Die Stadt erhalte immer wieder Unternehmensanfragen wegen Flächen, die man nicht bedienen könne, so Joos. Mit dem Clusterkonzept sei man sehr flexibel. Sollte es beispielsweise keine Nachfrage beim Einzelhandel geben, dann könne man diese Cluster auch für Gewerbe anbieten.

    Der Ausschuss hat die Präsentation mit Beifall aufgenommen.

    Verantwortungsvoll damit umgehen

    Eisenlohr betonte, man rede über „ein riesiges Gebiet. Wir wollen damit verantwortungsvoll umgehen“.  Große Parkplatzflächen neben Firmen wie in der Vergangenheit könne man sich nicht mehr leisten.

    Mirko Witkowski (SPD-Buntspecht) war begeistert und lobte die Präsentation. „Wenn wir das ungesetzt bekommen, können wir uns ‚von‘ schreiben.“ Doch mit seiner Frage, ob denn die Stadt die Flächen überhaupt erwerben könne, traf er den wunden Punkt.

    Grunderwerb noch nicht komplett

    Joos bestätigt, dass der Stadt ein Teil der Flächen bereits gehört – allerdings der Teil der am entferntesten von der Stadt liegt. Bei weiteren Grundstücken seien die Eigentümer verkaufsbereit, „bei anderen nicht“. Rainer Bernhardt von der Wirtschaftsförderung ergänzte, mit einigen verkaufsbereiten Eigentümern habe man auch schon Verträge geschlossen. Er wies auf das schon im Rat vorgestellte Umlegungsverfahren hin und hoffte, im Lauf der Zeit auch die nicht verkaufswilligen Eigentümer umstimmen zu können.

    „Mutig“ fand Thomas Brugger (CDU) die Pläne, „Mutig im positiven Sinne.“ Die Bebauung werde relativ dicht und trotzdem aufgelockert. Er rechne damit, dass mit neuen Ideen auch neue Firmen und Themen nach Schramberg kommen, die sich mit den Etablierten austauschen. Er fand gut, dass man flexibel auf die Erfordernisse der Unternehmen reagieren könne.

    Andreae: Passt nicht nach Schramberg

    Susanne Andreae (SPD-Buntspecht) fand das Konzept „ganz toll, aber nicht für Schramberg“.  In einer Stadt wie Freiburg könnte es funktionieren, nicht aber im ländlichen Raum. Da sei leider niemand bereit, drei Minuten zu Fuß zu gehen.

    Andreae erinnerte an das sehr fortschrittliche Konzept mit einem autofreien Wohngebiet Schoren. „Das hat nicht geklappt.“ Die Leute wollen ihr Auto neben dem Haus haben. Andreae zweifelte auch am Konzept Wohnen und Arbeiten. Im  ländlichen Raum strebten alle nach dem Einfamilienhaus. Sie frage sich, ob man die Manpower nicht besser für die Sanierung des Gymnasiums einsetze.

    Oberbürgermeisterin Eisenlohr wies darauf hin, dass die Stadtplaner nicht unbedingt als Hochbauer einsetzbar seien. Joos war überzeugt, dass die Kombination Wohnen und Arbeiten andere Leute nach Schramberg locken könnte. Ein junges Paar könne hier wohnen und zur Fuß zur Arbeit gehen. Und: „Wer kann sich heute noch ein Einfamilienhaus leisten?“

    Wohnen und Arbeiten – funktioniert das?

    Emil Rode (Freie/Neue Liste) fand das ganze komme eigentlich viel zu spät. Eigentlich sollte es doch ein Industriegebiet werden, so Rode. Wenn jetzt auch Wohnungen hinzu kämen, fehle möglicherweise die Fläche für die Betriebe. Auch er war sich nicht sicher, ob sich Wohnen und Arbeiten verträgt. Es sei mutig gedacht. „Wenn das in Zukunft funktioniert, bin ich gerne dabei.“

    Bei zwei Enthaltungen billigte der Ausschuss den Empfehlungsbeschluss. Demnach soll der Rat das Entwicklungskonzept billigen, die Stadtverwaltung das Aufstellen eines Bebauungsplans und die Fortschreibung des Flächennutzungsplans vorantreiben.

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    Martin Himmelheber (him)
    Martin Himmelheber (him)
    ... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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    Schramberg. Joos erinnerte daran, dass schon im Rahmen der Landesgartenschaubewerbung die Idee eines Innovationsparks auf dem etwa 60 Hektar großen Gelände zwischen alter Rottweiler Straße und der B 462 Umfahrung aufgekommen war. Wohnen und Arbeiten miteinander verbinden sei auch jetzt wieder aktuell. 

    In Rahmenplan Sulgen

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    Der Leiter der Abteilung Stadtplanung Joschka Joos. Foto: him

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    Tareq Athamneh, der im September bei der Stadt als Stadtplaner angefangen habe, habe das Projekt erarbeitet und werde die Umsetzung in den kommende Jahren begleiten, so Joos.

    Wunderschönes Grundstück

    Der neue Name „Innovationspark Schwarzwald“ sei „ein erster Schritt“, so Athamneh. „So ein wunderschönes Grundstück, fast flach, direkt an der Bundesstraße gibt es selten“, schwärmte er. Zugleich sei es aber auch sensibel, wegen seiner Naturnähe.

    Wunderschönes Grundstück. Foto: him

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    Athamneh verspricht sich vom Innovationspark auch ein „starkes Image für Schramberg“. Der Park werde die Stadtentwicklung ergänzen und unterstützen.

    Schramberg braucht Gewerbeflächen

    Nach einem Gutachten der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) bräuchte Schramberg in den nächsten 15 Jahren etwa 45 Hektar zusätzliche Gewerbeflächen. Im neuen Innovationspark könnte man einen Großteil dieser Flächen bereitstellen. Athamneh wies darauf hin, dass fast die Hälfte der in Schramberg Beschäftigten nicht hier wohnen. Insofern wäre die Kombination von Wohnen und Arbeiten besonders wichtig.

    Mehrere  Cluster

    Für das große Gelände stellt sich Athamneh verschiedene Cluster mit unterschiedlichen Funktionen vor. „Komplett autorfrei geht leider nicht.“ Aber in Jedem Cluster soll es einen „Mobilitätshub“ – sprich Parkhaus – geben. Von hier aus seien es maximal 170 Meter oder drei Gehminuten bis zu jedem Ort innerhalb des Clusters.

    Das erste Cluster beispielsweise wäre gegenüber dem derzeitigen EDEKA-Markt als Schnittstelle zum Kerngebiet Sulgen mit Busbahnhof, Arztpraxen, Büros und Einzelhandel. Daran schlösse sich ein weiteres Cluster als Schnittstelle zum Wittumpark mit Wohnungen und Gewerbe an.

    Die Cluster. Foto: him

    Richtung Bundesstraße könnte ein Cluster als regionales Einkaufszentrum entstehen „Rasthof, Bauhaus, MediaMarkt, Fast Food“, erläuterte Stadtplaner Athamneh.  Die insgesamt sechs Cluster wären „miteinander verbunden, aber jeder hat seinen eigenen Charakter“. Er sieht den Innovationspark nicht als reines Schramberger Vorhaben, sondern von regionaler Bedeutung.

    Flächennutzungsplan muss geändert werden

    Als nächsten Schritt kündigt Joos an, den Flächennutzungsplan entsprechend zu ändern. Über punktuelle Änderungen sei das nicht zu lösen. Man könne eine „sektorale Fortschreibung“ versuchen, habe das Regierungspräsidium vorgeschlagen. Da die Stadt auch ihr Stadtentwicklungsprogramm fortschreiben müsse, könnten beide Verfahren parallel laufen.

    Das alles könne die Verwaltung aus eigener Kraft stemmen. „Wir haben die Manpower im Haus“, freut sich Joos. Beim Regionalverband wolle man ebenfalls für die Pläne als ein regionales Projekt werben.

    Die Stadtplaner sind von der regionalen Bedeutung ihres Projekts überzeugt. Foto: him

    Die Stadt erhalte immer wieder Unternehmensanfragen wegen Flächen, die man nicht bedienen könne, so Joos. Mit dem Clusterkonzept sei man sehr flexibel. Sollte es beispielsweise keine Nachfrage beim Einzelhandel geben, dann könne man diese Cluster auch für Gewerbe anbieten.

    Der Ausschuss hat die Präsentation mit Beifall aufgenommen.

    Verantwortungsvoll damit umgehen

    Eisenlohr betonte, man rede über „ein riesiges Gebiet. Wir wollen damit verantwortungsvoll umgehen“.  Große Parkplatzflächen neben Firmen wie in der Vergangenheit könne man sich nicht mehr leisten.

    Mirko Witkowski (SPD-Buntspecht) war begeistert und lobte die Präsentation. „Wenn wir das ungesetzt bekommen, können wir uns ‚von‘ schreiben.“ Doch mit seiner Frage, ob denn die Stadt die Flächen überhaupt erwerben könne, traf er den wunden Punkt.

    Grunderwerb noch nicht komplett

    Joos bestätigt, dass der Stadt ein Teil der Flächen bereits gehört – allerdings der Teil der am entferntesten von der Stadt liegt. Bei weiteren Grundstücken seien die Eigentümer verkaufsbereit, „bei anderen nicht“. Rainer Bernhardt von der Wirtschaftsförderung ergänzte, mit einigen verkaufsbereiten Eigentümern habe man auch schon Verträge geschlossen. Er wies auf das schon im Rat vorgestellte Umlegungsverfahren hin und hoffte, im Lauf der Zeit auch die nicht verkaufswilligen Eigentümer umstimmen zu können.

    „Mutig“ fand Thomas Brugger (CDU) die Pläne, „Mutig im positiven Sinne.“ Die Bebauung werde relativ dicht und trotzdem aufgelockert. Er rechne damit, dass mit neuen Ideen auch neue Firmen und Themen nach Schramberg kommen, die sich mit den Etablierten austauschen. Er fand gut, dass man flexibel auf die Erfordernisse der Unternehmen reagieren könne.

    Andreae: Passt nicht nach Schramberg

    Susanne Andreae (SPD-Buntspecht) fand das Konzept „ganz toll, aber nicht für Schramberg“.  In einer Stadt wie Freiburg könnte es funktionieren, nicht aber im ländlichen Raum. Da sei leider niemand bereit, drei Minuten zu Fuß zu gehen.

    Andreae erinnerte an das sehr fortschrittliche Konzept mit einem autofreien Wohngebiet Schoren. „Das hat nicht geklappt.“ Die Leute wollen ihr Auto neben dem Haus haben. Andreae zweifelte auch am Konzept Wohnen und Arbeiten. Im  ländlichen Raum strebten alle nach dem Einfamilienhaus. Sie frage sich, ob man die Manpower nicht besser für die Sanierung des Gymnasiums einsetze.

    Oberbürgermeisterin Eisenlohr wies darauf hin, dass die Stadtplaner nicht unbedingt als Hochbauer einsetzbar seien. Joos war überzeugt, dass die Kombination Wohnen und Arbeiten andere Leute nach Schramberg locken könnte. Ein junges Paar könne hier wohnen und zur Fuß zur Arbeit gehen. Und: „Wer kann sich heute noch ein Einfamilienhaus leisten?“

    Wohnen und Arbeiten – funktioniert das?

    Emil Rode (Freie/Neue Liste) fand das ganze komme eigentlich viel zu spät. Eigentlich sollte es doch ein Industriegebiet werden, so Rode. Wenn jetzt auch Wohnungen hinzu kämen, fehle möglicherweise die Fläche für die Betriebe. Auch er war sich nicht sicher, ob sich Wohnen und Arbeiten verträgt. Es sei mutig gedacht. „Wenn das in Zukunft funktioniert, bin ich gerne dabei.“

    Bei zwei Enthaltungen billigte der Ausschuss den Empfehlungsbeschluss. Demnach soll der Rat das Entwicklungskonzept billigen, die Stadtverwaltung das Aufstellen eines Bebauungsplans und die Fortschreibung des Flächennutzungsplans vorantreiben.

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