Schramberg: „Trauer“ um Planie +++aktualisiert

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Erst erschien in der „Hoorig Katz“ eine Traueranzeige zur Planie, nun haben Unbekannte drei „Grabkreuze“ auf dem ehemaligen Tennisplatzgelände aufgestellt. Sie protestieren damit gegen die geplante Bebauung und beklagen, wieder werde „eine Schönheit in Schramberg zerstört“.

….Und die Inschriften. Fotos: him

Nach mehr als einem Jahrzehnt will die Stadt nun Nägel mit Köpfen machen und das Filetstück am Sonnenberg bebauen lassen. 2009, noch unter Oberbürgermeister Herbert O. Zinell, sollte ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Das scheiterte am erbitterten Widerstand der Anwohner.

2013 unter OB Thomas Herzog kam der Vorschlag, eine Uhrenmanufaktur auf der Planie anzusiedeln. Auch dies scheiterte, weil die Anwohner sich heftig dagegen wehrten. Lehmann-Uhren produziert inzwischen in Hardt.

Nächster Anlauf: Konzeptwettbewerb

2017 hat die Stadtverwaltung einen neuen Anlauf genommen, die Planie sinnvoll zu nutzen. Der Rat hatte da die Uhrenmanufakturpläne beerdigt und stattdessen den Bau von drei Mehrfamilienhäusern beschlossen.

Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr ist nun die dritte an der Rathausspitze, die das Thema behandelt. Im Oktober hatte der Gemeinderat beschlossen, eine zweistufige Konzeptvergabe durchzuführen. Die Verwaltung  solle den Auslobungstext zuvor dem Rat zur Beschlussfassung vorlegen.

Bei einer Informationsveranstaltung im Januar hatte die Verwaltungsspitze in der Mensa des Gymnasiums das Verfahren erläutert. Demnach sollen etwa 25 Wohnungen entstehen. Die Anwohner haben schon in der Versammlung und in einem weiteren Schreiben an Eisenlohr und den Rat Anfang Februar  gefordert, es sollten maximal drei Wohnhäuser mit je drei Wohnungen dort entstehen. (Wir haben berichtet.)

Es gibt keinen Bauantrag für Rapp-Grüner-Gelände

Die Anwohner schreiben, bei der Infoveranstaltung sei nicht zur Sprache gekommen, dass auf dem ehemaligen „Rock-Grüner-Gelände“ ebenfalls zehn Wohneinheiten geplant seien. Gemeint ist vermutlich das Rapp-Grüner-Gelände. Dazu hat auf Nachfrage der NRWZ Linda Niebel vom Baurechtsamt erklärt, „vor Jahren (hat es) eine Bauvoranfrage gegeben, die aber nie in einem Bauantrag mündete“. Es gibt keinen Plan für ein weiteres Gebäude in diesem Bereich.

In der „Traueranzeige“ der Hoorig Katz nehmen die Autoren auch die Planie-Bewohner aufs Korn: Sie erinnern daran, dass die einstigen Tennisplätze vom damaligen Tennisverein aufgegeben wurden, weil niemand mehr dort spielen wollte: „Wo wart Ihr, als mein Ende eingeläutet wurde, und die Plätze geschlossen wurden?“

In seiner nächsten Sitzung am 5. März sollte der Gemeinderat den Auslobungstext für den Konzeptwettbewerb beschließen. Darin werden die genauen Vorgaben zu Wohnungszahl und Parkplätzen beispielsweise festgelegt. Jetzt teilt die Stadtmit, dass „die geplante Wohnbebauung Planie/Sonnenberg nicht – wie zunächst geplant –  auf der Tagesordnung“ stehe. „Der neue Sitzungslauf sieht nun vor, dass in der öffentlichen Sitzung am 26. März die Auslobungsunterlagen zum Investorenauswahlverfahren vorgestellt und beraten werden“, so die Sprechern der Stadt Susanne Gorgs-Mager. Einen Grund für die Verschiebung nennt sie nicht.

 

 

 

 

 

 

Das interessiert diese Woche



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Erst erschien in der „Hoorig Katz“ eine Traueranzeige zur Planie, nun haben Unbekannte drei „Grabkreuze“ auf dem ehemaligen Tennisplatzgelände aufgestellt. Sie protestieren damit gegen die geplante Bebauung und beklagen, wieder werde „eine Schönheit in Schramberg zerstört“.

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Nach mehr als einem Jahrzehnt will die Stadt nun Nägel mit Köpfen machen und das Filetstück am Sonnenberg bebauen lassen. 2009, noch unter Oberbürgermeister Herbert O. Zinell, sollte ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Das scheiterte am erbitterten Widerstand der Anwohner.

2013 unter OB Thomas Herzog kam der Vorschlag, eine Uhrenmanufaktur auf der Planie anzusiedeln. Auch dies scheiterte, weil die Anwohner sich heftig dagegen wehrten. Lehmann-Uhren produziert inzwischen in Hardt.

Nächster Anlauf: Konzeptwettbewerb

2017 hat die Stadtverwaltung einen neuen Anlauf genommen, die Planie sinnvoll zu nutzen. Der Rat hatte da die Uhrenmanufakturpläne beerdigt und stattdessen den Bau von drei Mehrfamilienhäusern beschlossen.

Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr ist nun die dritte an der Rathausspitze, die das Thema behandelt. Im Oktober hatte der Gemeinderat beschlossen, eine zweistufige Konzeptvergabe durchzuführen. Die Verwaltung  solle den Auslobungstext zuvor dem Rat zur Beschlussfassung vorlegen.

Bei einer Informationsveranstaltung im Januar hatte die Verwaltungsspitze in der Mensa des Gymnasiums das Verfahren erläutert. Demnach sollen etwa 25 Wohnungen entstehen. Die Anwohner haben schon in der Versammlung und in einem weiteren Schreiben an Eisenlohr und den Rat Anfang Februar  gefordert, es sollten maximal drei Wohnhäuser mit je drei Wohnungen dort entstehen. (Wir haben berichtet.)

Es gibt keinen Bauantrag für Rapp-Grüner-Gelände

Die Anwohner schreiben, bei der Infoveranstaltung sei nicht zur Sprache gekommen, dass auf dem ehemaligen „Rock-Grüner-Gelände“ ebenfalls zehn Wohneinheiten geplant seien. Gemeint ist vermutlich das Rapp-Grüner-Gelände. Dazu hat auf Nachfrage der NRWZ Linda Niebel vom Baurechtsamt erklärt, „vor Jahren (hat es) eine Bauvoranfrage gegeben, die aber nie in einem Bauantrag mündete“. Es gibt keinen Plan für ein weiteres Gebäude in diesem Bereich.

In der „Traueranzeige“ der Hoorig Katz nehmen die Autoren auch die Planie-Bewohner aufs Korn: Sie erinnern daran, dass die einstigen Tennisplätze vom damaligen Tennisverein aufgegeben wurden, weil niemand mehr dort spielen wollte: „Wo wart Ihr, als mein Ende eingeläutet wurde, und die Plätze geschlossen wurden?“

In seiner nächsten Sitzung am 5. März sollte der Gemeinderat den Auslobungstext für den Konzeptwettbewerb beschließen. Darin werden die genauen Vorgaben zu Wohnungszahl und Parkplätzen beispielsweise festgelegt. Jetzt teilt die Stadtmit, dass „die geplante Wohnbebauung Planie/Sonnenberg nicht – wie zunächst geplant –  auf der Tagesordnung“ stehe. „Der neue Sitzungslauf sieht nun vor, dass in der öffentlichen Sitzung am 26. März die Auslobungsunterlagen zum Investorenauswahlverfahren vorgestellt und beraten werden“, so die Sprechern der Stadt Susanne Gorgs-Mager. Einen Grund für die Verschiebung nennt sie nicht.

 

 

 

 

 

 

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.