Die Übernachtungszahlen im Tourismus sind seit der Coronapandemie deutlich zurückgegangen, berichtete Ayline Liedtke im Verwaltungsausschuss. Mit einer Konzentration auf Kernzielgruppen könne man einem weiteren Rückgang gegensteuern, hat anschließend Tourismusexperte Tobias Klöpf der Stadtverwaltung und dem Ausschuss geraten.
Schramberg. Liedtke, die für den Bereich Tourismus in der Wirtschaftsförderung zuständig ist, stellte zunächst einige Zahlen richtig, die die örtliche Tageszeitung dieser Tage veröffentlicht hatte. Bei den veröffentlichen Übernachtungszahlen seien nur diejenigen gerechnet worden, die bei Beherbungsbetrieben mit mehr als zehn Betten erfolgt seien.
Da seien die Zahlen um etwa zwölf Prozent auf etwa 70.000 gesunken. Im Bereich der kleineren Anbieter und der privaten Übernachtungen – dem „Grauen Markt“ – kämen nochmals gut 205.000 Übernachtungen dazu.
Nach Corona seien insbesondere die Geschäftsreisen stark zurückgegangen. Das liege am veränderten Kommunikationsverhalten, viel werde heute über Telekonferenzen erledigt. Die Verweildauer sei von 4,2 auf vier Tage gesunken, auch die Bettenzahl gehe leicht zurück, berichtete Liedtke.
Weitaus die meisten Gäste, nämlich 78 Prozent kämen aus Deutschland, und von diesen die Hälfte aus Baden-Württemberg.
Liedtke wies auf die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für Schramberg hin. Acht Millionen Euro direkt und weitere fast fünf Millionen Euro indirekt flössen in die Stadt.
Für den Tourismus habe die Stadt einiges getan, erinnerte Liedtke: Stadtfest, Summerland in Tennenbronn, Megatrail, Weihnachtsmarkt mit „kuscheliger Atmosphäre“.
Mit der „Augenblicksrunde“ in Sulgen sei ein neuer barrierefreier Genießerpfad hinzugekommen.
Bereits zum fünften Mal habe Schramberg das Prädikat „familienfreundlicher Ferienort“ erreicht. Mit Verweis auf die nachfolgende Strategiedebatte schloss Liedtke mit dem Wunsch, sich zu konzentrieren und sich als Stadt Schramberg „besser zu positionieren, damit unsere Zahlen wieder steigen“.
Nebensaison schwach
Jürgen Reuter (Aktive Bürger) fragte nach der Bettenzahl. Da habe es keinen großen Rückgang gegeben, der die gesunkenen Übernachtungszahlen erklären könnte, )so Liedtke. „In den Sommerferien sind die Zahlen gut, in der Nebensaison gering.“
Tanja Witkowski (SPD-Buntspecht) erkundigte sich, ob eigentlich die einigen Tausend Besucher des Metal-Acker in irgendeiner Statistik auftauchen. Liedtke verneinte. Auch zu den Übernachtungen bei den Wohnmobilstellplätzen gäbe es keine Zahlen. Im kommenden Jahr möchte die Stadt Übernachtungsgebühren über Automaten erheben, ergänzte Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr. dann habe man auch dazu Zahlen.
Ähnlich sei es auch bei der Fasnet, wie Udo Neudeck (Freie Liste) ergänzte. Er erinnerte auch daran, dass die Stadt ihr eigenes Hotel, die Villa Junghans geschlossen habe. So ließe sich der Rückgang von 15000 Übernachtungen in der Talstadt auch erklären. Auch in Sulgen sei ein Teil eines Hotels geschlossen worden. „Umso wichtiger ist es, dass wir unser Hotel wieder bald eröffnen“, meinte Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr.
Über die Tourismusstrategie werden wir noch berichten.