Kern-Liebers: Streit um Tarifvertrag

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Etwa 750 Belegschaftsmitglieder von Kern-Liebers haben am Dienstagnachmittag erfahren, wie ihr Geschäftsführer mit dem kürzlich abgeschlossenen Tarifvertrag umzugehen gedenkt. Die geplanten 1500 Euro abschlagsfreie Inflationsprämie für 2023 werde in zwei Tranchen ausbezahlt: 750 Euro noch im Dezember, die zweiten 750 Euro im Februar. Das berichten Teilnehmer der NRWZ.

Ansonsten habe Kern-Liebers-Chef Dr. Erek Speckert den Tarifvertragsabschluss scharf kritisiert. Er sei vielleicht für große Konzerne wie Mercedes umsetzbar, nicht aber für mittelständische Betriebe wie Kern-Liebers. Für Kern-Liebers werde ein Millionen-Loch entstehen, würde der Tarifvertrag umgesetzt. Daher müsse es einen Ergänzungstarifvertrag geben.

Ergänzungstarifvertrag: Antrag fehlt

Dazu fehle aber ein Antrag der Geschäftsleitung, sei von Gewerkschaftsseite entgegnet worden, heißt es aus Teilnehmerkreisen. Die Gewerkschaft habe keinen Einblick in die Geschäftszahlen und könne die Lage deshalb nicht beurteilen.

Wenn ein Unternehmen einen Ergänzungstarifvertrag wünscht, dann muss sie bei der zuständigen Gewerkschaft das beantragen. Die Gewerkschaftsmitglieder im Betrieb entscheiden, ob die Gewerkschaft verhandeln soll oder nicht. Die Gewerkschaft prüft dann die Zahlen, ob ein solcher Ergänzungstarifvertrag berechtigt ist. Am Ende von Verhandlungen stimmen wiederum die Gewerkschaftsmitglieder ab, ob der Vertrag angenommen wird oder nicht.

Wenig Begeisterung

In der Belegschaft sei die Begeisterung für einen weiteren Ergänzungstarifvertrag nicht groß. Seit Jahrzehnten leiste man bei Kern-Liebers Verzicht, aber es werde einfach nicht besser. Der Wasserkopf in der Verwaltung sei weiterhin viel zu groß, ist zu hören.

Die NRWZ hat den Vorsitzenden der Geschäftsführung Dr. Erek Speckert um eine Stellungnahme gebeten. Mit Hinweis auf die Nichtöffentlichkeit und Vertraulichkeit von Betriebsversammlungen hat Speckert erklärt, er werde sich zu Inhalten der Versammlung nicht äußern.

Das interessiert diese Woche



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Etwa 750 Belegschaftsmitglieder von Kern-Liebers haben am Dienstagnachmittag erfahren, wie ihr Geschäftsführer mit dem kürzlich abgeschlossenen Tarifvertrag umzugehen gedenkt. Die geplanten 1500 Euro abschlagsfreie Inflationsprämie für 2023 werde in zwei Tranchen ausbezahlt: 750 Euro noch im Dezember, die zweiten 750 Euro im Februar. Das berichten Teilnehmer der NRWZ.

Ansonsten habe Kern-Liebers-Chef Dr. Erek Speckert den Tarifvertragsabschluss scharf kritisiert. Er sei vielleicht für große Konzerne wie Mercedes umsetzbar, nicht aber für mittelständische Betriebe wie Kern-Liebers. Für Kern-Liebers werde ein Millionen-Loch entstehen, würde der Tarifvertrag umgesetzt. Daher müsse es einen Ergänzungstarifvertrag geben.

Ergänzungstarifvertrag: Antrag fehlt

Dazu fehle aber ein Antrag der Geschäftsleitung, sei von Gewerkschaftsseite entgegnet worden, heißt es aus Teilnehmerkreisen. Die Gewerkschaft habe keinen Einblick in die Geschäftszahlen und könne die Lage deshalb nicht beurteilen.

Wenn ein Unternehmen einen Ergänzungstarifvertrag wünscht, dann muss sie bei der zuständigen Gewerkschaft das beantragen. Die Gewerkschaftsmitglieder im Betrieb entscheiden, ob die Gewerkschaft verhandeln soll oder nicht. Die Gewerkschaft prüft dann die Zahlen, ob ein solcher Ergänzungstarifvertrag berechtigt ist. Am Ende von Verhandlungen stimmen wiederum die Gewerkschaftsmitglieder ab, ob der Vertrag angenommen wird oder nicht.

Wenig Begeisterung

In der Belegschaft sei die Begeisterung für einen weiteren Ergänzungstarifvertrag nicht groß. Seit Jahrzehnten leiste man bei Kern-Liebers Verzicht, aber es werde einfach nicht besser. Der Wasserkopf in der Verwaltung sei weiterhin viel zu groß, ist zu hören.

Die NRWZ hat den Vorsitzenden der Geschäftsführung Dr. Erek Speckert um eine Stellungnahme gebeten. Mit Hinweis auf die Nichtöffentlichkeit und Vertraulichkeit von Betriebsversammlungen hat Speckert erklärt, er werde sich zu Inhalten der Versammlung nicht äußern.

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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