Mit steigenden Temperaturen im Frühling zeigen sich Schäden und Mängel an Wohnimmobilien besonders deutlich. Die Wüstenrot Energieberatung GmbH (WEB), ein Unternehmen der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe, rät daher Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern, jetzt ihr Zuhause fit für die Zukunft zu machen. Dies ist eines der Themen dieser Sonderveröffentlichung Bauen & Wohnen.
Eine Sonderveröffentlichung mit freundlicher Unterstützung durch:






Langfristig die Energiekosten senken
Gerade die warme Jahreszeit bietet die ideale Chance, energetische Verbesserungen an Haus oder Wohnung bei weitgehend trockener Witterung umzusetzen. Bewohnerinnen und Bewohner können danach von einem angenehmen Raumklima und von einer langfristigen Reduzierung ihrer Energiekosten profitieren.
Zu typischen Maßnahmen, die sich hier anbieten, zählen eine Heizungsoptimierung, die Dämmung von Wänden oder Dach oder auch die Erneuerung von Türen oder Fenstern. Die WEB hilft mit umfassender Beratung dabei, die richtigen Sanierungsmaßnahmen für die jeweilige Immobilie auszuwählen. Dazu gehört auch die Information über verfügbare Fördermöglichkeiten vom Moment der Planung bis zur Umsetzung. Dank zahlreicher verfügbarer Zuschüsse und zinsgünstiger Kredite können energetische Sanierungen und Modernisierungen deutlich günstiger durchgeführt werden, als viele denken.
Nach der zunächst erforderlichen Investition ergibt sich für Immobilienbesitzerinnen und -besitzer eine Kostenersparnis vor allem mittel- und langfristig. Wer beispielsweise auf eine alternative Heizung zu Öl und Gas setzt, entgeht dem kontinuierlich steigenden CO₂-Preis, der sich im Vergleich zur Einführung im Jahr 2021 bereits mehr als verdoppelt hat. Das Heizen mit fossilen Brennstoffen ist seither vielerorts deutlich teurer geworden. Auch Maßnahmen an der Gebäudehülle führen zu einer Verbesserung der Energieeffizienz und der Energiebedarf eines Hauses sinkt dauerhaft, was zu kontinuierlich niedrigeren Betriebskosten führt. Diese langfristige Ersparnis macht die energetische Sanierung besonders attraktiv.
Beispielsweise kann für ein Zweifamilienhaus, errichtet Ende der 1970er Jahre, durch einen neuen Vollwärmeschutz für die Fassade, einen Fenstertausch mit Dreifachverglasung und eine Kellerdeckendämmung eine Ersparnis von 40 Prozent der Energiekosten erreicht werden: Das sind knapp 2300 Euro jedes Jahr. Von der erforderlichen Investition in Höhe von rund 80.000 Euro für die baulichen Maßnahmen werden rund 15.000 Euro durch Förderung abgedeckt. Es verbleiben rund 65.000 Euro, die de facto von den Immobilienbesitzern aufgebracht werden müssen. Diese investieren mit der energetischen Sanierung allerdings ganz beträchtlich in den Werterhalt ihrer Immobilie.
Quelle: Wüstenrot

Wohngebäude aus unterschiedlichen Jahrzehnten sanieren
Typische Schwachstellen und Sanierungstipps für Häuser der 50er bis 90er Jahre
Häuser aus der Zeit zwischen 1950 und 1999 prägen das Bild vieler Wohngebiete – solide gebaut, aber technisch oft nicht mehr auf dem neuesten Stand. Wer eine solche Immobilie besitzt oder erwirbt, möchte sie irgendwann energetisch, funktional und optisch modernisieren. Dabei hilft das Wissen um die typischen Schwachstellen der jeweiligen Baujahre – von mangelhafter Dämmung bis zu problematischen Baustoffen. Modernisierungsberater Thomas Billmann kennt die Ansatzpunkte bei der Modernisierung von Immobilien unterschiedlicher Baujahre und gibt einen Überblick.
50er-Jahre-Haus: Einfache Bauweise und mangelhaftes Baumaterial
Viele Wohnhäuser aus den 1950er-Jahren sind heute sanierungsbedürftig. „Typisch für Nachkriegshäuser ist eine einfache Bauweise mit oft mangelhafter Materialqualität“, erklärt Thomas Billmann. „Sie wurden schnell und mit begrenzten Mitteln gebaut – das hat heute Folgen für Substanz und Energieeffizienz.“ Die Gebäude haben meist kleine Grundrisse, keine Wärmedämmung, einfach verglaste Fenster und Heiztechnik sowie Elektrik sind veraltet. Die Folgen: Wärmebrücken, hoher Energieverbrauch, Feuchtigkeitsprobleme bis hin zur Schimmelbildung. Billmann skizziert einen Fahrplan für die Sanierung: „Erst die Bausubstanz prüfen, dann Feuchtigkeitsschäden, Wärmedämmung, Fenster, Haustechnik und Dach in Angriff nehmen. Im Anschluss können Heizung, Tritt- und Schallschutz folgen.“
Die 60er-Jahre: Schadstoffe und energetische Defizite
Häuser aus den 1960er-Jahren sind solide gebaut, mit großzügigen Grundrissen und neuen Formen. „Doch in dieser Zeit kamen vermehrt Baustoffe zum Einsatz, die heute als gesundheitsschädlich gelten – etwa Asbest“, so der Experte. Auch Fenster, Sanitäranlagen, Elektrik und Heizsysteme entsprechen nicht mehr dem heutigen Standard. Zudem weisen konstruktive Bauteile des Öfteren Schwachstellen auf – Flachdächer sind beispielsweise häufig von Feuchtigkeit betroffen. Als erste Maßnahme empfiehlt Billmann daher, die Bausubstanz auf kritische Materialien zu prüfen und bei Bedarf fachgerecht zu entfernen. „Danach stehen die Prüfung auf Schäden an Bauteilen, die Abdichtung von Flachdächern sowie die Dämmung von Dach und Fassade im Fokus.“
Häuser der 70er-Jahre: Erste Dämmung, noch mehr Schadstoffe
Der Bauboom der 70er-Jahre brachte viele robuste Einfamilienhäuser hervor – meist aus Beton, Ziegel oder Kalksandstein. Flachdächer lagen weiter im Trend, und mit der ersten Wärmeschutzverordnung von 1977 hielt auch eine frühe Form der Dämmung Einzug. „Zwar wurde damals an die Energieeffizienz gedacht, aber viele der eingesetzten Materialien enthalten Schadstoffe wie Asbest, PCB oder PAK“, erklärt Thomas Billmann. Hinzu kommen typische bauliche Probleme: Feuchtigkeit im Kellerbereich, undichte Flachdächer sowie Wärmebrücken – etwa durch Beton oder Glasbausteine. „Die Folge sind nicht nur Bauschäden, sondern auch eine hohe gesundheitliche Belastung“, so Billmann. Sanierungen sollten daher mit einer professionellen Schadstoffprüfung und -beseitigung beginnen. Anschließend empfiehlt sich eine Dach- und Fassadendämmung sowie die Modernisierung der Heizung.
80er-Jahre: Ausgebautes Dachgeschoss, Schwachstelle Dachterrasse
Häuser aus den 1980er-Jahren haben eine solide Bausubstanz und der Mindestwärmeschutz war inzwischen Standard. Neu war der Ausbau von Dachgeschossen zu Wohnraum – teilweise mit bauphysikalischen Herausforderungen: „Vor allem Warmdächer und Dachterrassen gelten als Schwachstellen – sie reagieren empfindlich auf Regen und starke Sonneneinstrahlung“, erklärt Billmann. Zudem können in Gebäuden dieser Bauphase weiterhin gesundheitsbedenkliche Materialien vorhanden sein. Und obwohl der Wärmeschutz bereits besser war, entsprechen Dämmung und Luftdichtheit meist noch nicht den heutigen Anforderungen. Häufige Folgen: Wärmebrücken und Feuchtigkeit in der Bausubstanz. „Warmdächer sollten genau geprüft werden – auch im Hinblick auf verbaute Materialien“, rät der Experte. Ob eine neue Dämmung wirtschaftlich ist, hängt vom Zustand der Materialien ab.
Die 90er-Jahre: Fassadendämmung kommt, Dach auf Feuchtigkeitsschäden prüfen
In den 1990er-Jahren rückten Energieeffizienz und Klimaschutz stärker in den Fokus: Passiv- und Niedrigenergiehäuser entstanden, die Fassadendämmung wurde in der Breite und erneuerbare Energien vereinzelt eingesetzt. Aufgrund dessen ist auch der Sanierungsbedarf dieser Häuser abhängig vom Lebenszyklus der verbauten Materialien und der Wartung. Besonders wichtig: „Dächer sollten auf Feuchtigkeitsschäden geprüft werden – häufig zeigen sich Verschleißerscheinungen an Ziegeln“, so Thomas Billmann. Auch die Heiztechnik und die vorhandene Dämmung sind oft reif für ein Update.
Maßgeschneiderter Sanierungsplan: Nachhaltig sanieren und Fördergelder nutzen
Jede Immobilie hat baujahrspezifische Schwachstellen, die Eigentümer kennen sollten. „Unabhängig vom Baujahr gilt: Wer saniert, sollte immer Sicherheit, Energieeffizienz und Wohnkomfort im Blick haben“, betont der Modernisierungsberater. Eine gründliche Analyse des Gebäudezustands ist dafür die Grundlage. Billmann empfiehlt, Einzelmaßnahmen nicht isoliert anzugehen, sondern in einem Plan zusammenzufassen – idealerweise in Form eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP), erstellt mit der Unterstützung eines Architekten oder Energieberaters.
Bei der Finanzierung eines solchen Plans und einzelner Sanierungsmaßnahmen unterstützt der Staat. „Allerdings wissen wir heute noch nicht genau, welche bestehenden Förderungen unter der neuen Regierung Bestand haben werden und welche neuen Förderprogramme es wann und für welche Sanierungsmaßnahmen geben wird. Darum mein Tipp: Wer heute eine konkrete Maßnahme vor Augen und den fachlichen Rat eines Energieberaters eingeholt hat, sollte sein Vorhaben nicht unnötig aufschieben, sondern aktuell gültige Förderungen beantragen und freie Kapazitäten bei Handwerkern nutzen“, fasst Billmann zusammen.
Quelle: Schwäbisch Hall