Kapitalanlagebetrug: Immer mehr Fälle in der Region

Im Bereich des Polizeipräsidiums Konstanz haben sich in den vergangenen Wochen immer mehr Menschen gemeldet, die bei so genannten „Cybertrading Betrügen“ ihr Erspartes verloren haben. Darüber berichtet die Polizei.
Auf unterschiedlichen Handelsplattformen im Internet werden demnach den Gutgläubigen scheinbar lukrative Kapitalanlagen versprochen. Die Täter traten unter verschiedenen Aliasnamen auf und kommunizierten ausschließlich über WhatsApp, Telefon und eMail mit den Anlegern. Zuletzt brachten die Betrüger in einem aktuellen Fall ein Ehepaar aus dem Landkreis Rottweil dazu, knapp 40.000 Euro an Konten im Ausland zu transferieren – in der Hoffnung eine lukrative Kapitalanlage gemacht zu haben.
Das Paar hatte seltenes Glück im Unglück, denn hier konnte durch einen Überweisungsrückruf bei der Hausbank ungefähr die Hälfte des überwiesenen Betrages zurückerstattet werden. Nach der ersten Kontaktaufnahme erhielten sie einen Zugang zu der betrügerischen Handelsplattform „Investitionsquorum“. Dort täuschten sie ihnen ein äußert positiver Verlauf ihres Investments vor, obwohl die Täter das Geld nie für Investments genutzt haben. Stattdessen zweckentfremdeten sie die Investition zum eigenen Vorteil.
Vor dieser Seite wird bereits von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht seit dem 10.06.2025 gewarnt. Das perfide: Kurze Zeit später nannten sie die Seite in „Investitions-quorum“ um, damit sie möglichen Sperren entgehen konnten. Inzwischen warnt die Bafin auch vor dieser Seite.
Die Polizei klärt über diese neue Vorgehensweise auf und gibt folgendes Tipps:
- Hohe Gewinne mit wenig Einsatz, sollten immer misstrauisch machen.
- Geldanlagen nicht bei unbekannten Personen ohne persönlichen Kontakt abschließen.
- Stets Vorsicht bei angeblichen Handelsplattformen, auch wenn diese noch so toll gestaltet sind.
- Werbung für Kapitalanlagen genau prüfen. Bei Werbung im Zusammenhang mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens mit Aussagen in angeblichen Talkshows oder Nachrichten ist stets ein Betrugsversuch genau zu prüfen.
- Vorsicht vor Recovery Scam – es werden weitere Zahlungen gefordert, um das investierte Geld oder den Gewinn zurückzubekommen.
- Eingehende Gelder von Dritten stammen in der Regel aus gleichen Betrugstaten und es handelt sich nicht um ausgezahlte Gewinne der Geldanlage – auch wenn das die Täter behaupten; bei Weiterleitung der Gelder besteht die Gefahr, sich selbst der Geldwäsche strafbar zu machen
Was kann man tun, wenn man bereits Opfer eines Betrugs geworden ist?
- Tätigen Sie keine weiteren Zahlungen!
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei!
- Aber: Die Chancen auf eine Rückerlangung des Geldes sind erfahrungsgemäß gering.