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Massenstürze bei „RiderMan“-Radrennen – 38 schwer verletzte Teilnehmer in Kliniken gebracht

Beim Straßenradrennen „RiderMan“ im Großraum Bad Dürrheim kam es am heutigen Sonntag gegen 11.30 Uhr zu zwei Massenstürzen mit bis zu 70 Verletzten, rund 20 davon schwer. Die Vorfälle lösten einen Großeinsatz der Rettungskräfte aus, heißt es in einem ersten Bericht aus dem Führungs- und Lagezentrum der Polizei im Präsidium Konstanz. Das Rennen wird im Zeitraum vom 5. bis 7. September ausgetragen.

Im Streckenabschnitt auf der K5705 zwischen Bad Dürrheim und Biesingen kam es im Bereich einer Linkskurve zu einem ersten Massensturz, berichtet die Polizei. Der Tross fuhr in dieser Phase des Rennens eine Linkskurve, wobei es zu einer Fahrerverdichtung am linken Fahrbahnrand kam. Das habe einunkontrolliertes Sturzgeschehen ausgelöst, so der Polizeibericht. Eine große Anzahl der Radrennfahrer stürzte dabei ineinander und auf die Fahrbahn.

Wegen dieses Unfallgeschehens kam es zu einem Stau im Rennverlauf, der einen weiteren Massensturz auslöste. Beide Ereignisse hatten einen Großeinsatz der Rettungskräfte zur Folge, um die Vielzahl von Verletzten zu versorgen. So befanden sich vier Rettungshubschrauber und eine große Zahl an Rettungswagen unter Führung eines leitenden Notarztes vor Ort.

Foto: Andreas Maier
Foto: Roland Sprich
Foto: Roland Sprich

In einer am Nachmittag anberaumten Pressekonferenz sprach Bürgermeister Jonathan Berggötz den Verletzten Genesungswünsche aus. „Wir sind geschockt und wünschen, dass sich die Verletzten von dem Schock und den Verletzungen erholen.“ Sein besonderer Dank galt den zahlreichen Rettungskräften. „Es war beeindruckend zu sehen, wie schnell die rettungskette funktioniert“, sagte er angesichts der schnellen und zahlreichen Hilfe von Rotem Kreuz und Maletser sowie der Feuerwehr Bad Dürrheim.

Wie der Organisatorische Leiter des Rettungsdienstes, Dirk Sautter, sagte, „lautete der erste Notruf, dass es zehn verletzte Fahrradfahrer gibt. Während der Anfahrt wurde die Zahl auf 20 Verletzte korrigiert.“ Die Einsatzlage sei zunächst sehr dynamisch gewesen. „Ich habe in meiner Laufbahn keine Einsatzlage erlebt, die sich so dynamisch entwickelt hat.“

Schließlich mussten 38 Patienten in Kliniken transportiert werden.“ Insgesamt seien 26 Rettungs- und 25 Sanitätsfahrzeuge sowie vier Rettungshelikopter im Einsatz gewesen.

Rik Sauser von Sauser Event, die den Riderman im 25. Jahr organisierten, war ebenfalls sichtlich mitgenommen von dem Unfall. „Es ist uns bewusst, dass Radsport eine gewisse Gefahr mit sich bringt. Stürze gehören im Radsport dazu.“ Dennoch sei der Unfall sehr dramatisch und schlimm. Froh sei Sauser, dass es keine Schwerstverletzungen zu beklagen gibt.

Der Unfall ist gleich am Beginn des Rennens passiert, als das Fahrerfeld noch dicht beieinander lag. Er selbst hat den Unfall gar nicht mitbekommen, weil er in einem der Führungsfahrzeuge bereits an der Stelle durch war.

Stephan Spohrer, der als Leitender Notarzt vor Ort den Einsatz koordinierte, sagte, dass letztendlich 38 Personen mit schweren Verletzungen in umliegende Kliniken transportiert werden mussten. „Davon waren 20 mittelschwer verletzt, das waren Frakturen und Weichteilverletzungen wie Schürfwunden. 17 weitere Patienten wurden leichter verletzt in überregionale Kliniken gebracht. Wie viele Personen letztendlich tatsächlich verletzt wurden, lasse sich nicht genau beziffern. „Manche sind weitergefahren oder haben sich nicht in Kliniken begeben.“

Ersten Erhebungen der Polizei zufolge wurden bei den beiden Massenstürzen insgesamt etwa 60 bis 70 Rennteilnehmer verletzt. 15 bis 20 davon schwer, 20 davon 25 leicht. Die verletzten Teilnehmer konnten vor Ort behandelt und weiträumig in Kliniken eingeliefert werden.

Weitere etwa 35 Rennteilnehmer hielten sich mit leichten Verletzungen fußläufig im Bereich der Unfallstellen auf.

„Eine abschließende Anzahl der Verletzten kann zum derzeitigen Zeitpunkt nicht genannt werden“, teilt das Führungs- und Lagezentrum der Polizei weiter mit. Sie schließt allerdings eine Einwirkung von außen auf das Renngeschehen aus.

Wegen der Unfälle wurden alle Rennveranstaltungen vom Veranstalter abgesagt, die laufenden Rennen kontrolliert abgebrochen und beendet. Für die Rennveranstaltung wurden alle befahrenen Straßen als Rennstrecke für den öffentlichen Verkehr gesperrt und waren verkehrsfrei. Der Veranstalter rechnete für Samstag und den heutigen Sonntag mit mehr als 1200 Teilnehmern an der Radrennveranstaltung.




Polizeibericht (pz)

... kennzeichnet Texte, die so direkt aus der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit des für den Landkreis Rottweil zuständigen Polizeipräsidiums Konstanz kommen oder von der Pressestelle einer anderen Polizeibehörde.

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