„Die Taube – ein Zeichen für den Heiligen Geist“

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Rottweil – Am Schalldeckel über der Kanzel des Heilig-Kreuz-Münsters in Rottweil schwebt eine Taube. Sie ist ein Zeichen des Heiligen Geistes, der im Zentrum des Pfingstfestes steht.

Pfingsten war im Alten Bund ein Erntefest, am 50. Tag (griechisch: pentecoste) nach dem „Fest der ungesäuerten Brote“. In der Apostelgeschichte des Neuen Testaments ist zu lesen, dasss sich die Jüngerinnen und Jünger Jesu in Jerusalem versammelten: „Sie alle (die Apostel) verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.“ (Apg 1, 13) „Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten: auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt.“

Voller „Begeisterung“ predigt Petrus dann in der Öffentlichkeit. Sturm und Feuer sind die Bilder für den Heiligen Geist, der nicht greifbar ist. In der bildenden Kunst wird oft die Taube als Symbol für den Heiligen Geistes verwendet, auch bei Darstellungen des Ereignisses an Pfingsten. Die Taube findet sich an einer anderen Stelle der Bibel, an der über die Taufe Jesu durch Johannes im Jordan berichtet wird: „Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel aufriss und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam.“ (Markus 1, 10) An die Vorstellung vom Geist als Vogel mag auch der deutsche Sprachgebrauch erinnern, in dem zum Beispiel von „Gedankenflug“ oder „Geistesflug“ geredet wird.

Für die ersten Christen ist das Pfingstfest zur Vollendung und Bestätigung von Ostern geworden. 50 Tage nach Ostern wurden sie durch den Heiligen Geist berstärkt im Glauben, dass Jesus lebt und er der Christus, der Messias, ist. Der Heilige Geist bewirkte die Einheit der Gläubigen, die nun nicht mehr verzagt und ängstlich waren, sondern plötzlich sprachgewaltig auftraten und missionarisch wirkten. Damit feiert die Kirche an Pfingsten also ihren „Geburtstag“.

Die Kanzel im Heilig-Kreuz-Münster war bis zur Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils (1962-1965) der Ort der Verkündigung, der Predigt. Johann Schupp aus Villingen (1631-1713) hat die Kanzel in der Barockzeit geschaffen, er hat sich aber der Formensprache der Gotik untergeordnet. Die Kanzel zeigt an der ursprünglichen, spätgotischen Brüstung die vier abendländischen Kirchenlehrer (Gregor d. Gr., Augustinus, Ambrosius und Hieronymus) und die großen Prediger Bernhard von Clairvaux und Franziskus von Assisi.

Auf dem Schalldeckel sind dargestellt Petrus und Paulus und die vier Evangelisten. Deutlich wird dabei, dass der Prediger auf der Kanzel sich diese großen Gestalten des Glaubens als Vorbilder nehmen sollte: Oben die Zeugen der Bibel, am Kanzelkorb die Zeugen der Kirche. Und auf der Unterseite des Schalldeckels fliegt die weiße Taube des Heiligen Geistes in einen Strahlenkranz, von einem Achteck als Zeichen der Vollkommenheit umgeben. Die Farbei Weiß steht hier als Zeichen für göttliches Licht, gottliche Wahrheit und Weisheit. Die Taube über dem Prediger sollte andeuten, dass er vom Heiligen Geist erfüllt seine Worte an die Gemeinde richten sollte. Eine Besonderheit zeigt aber diese Taube im Münster. Sie hält im Schnabel eine Hostie, eine runde dünne Scheibe Brot, wie sie in der Eucharistiefeier/ beim Abendmahl verwendet wird. Damit macht der Künstler deutlich, dass es einen Bezug vom Heiligen Geist zum Brot der Eucharistie gibt: Menschen können die Wirkung des Heiligen Geistes erfahren, wenn sie Gottes Wort hören und dieses „Brot des Lebens“ empfangen.

Das interessiert diese Woche



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Rottweil – Am Schalldeckel über der Kanzel des Heilig-Kreuz-Münsters in Rottweil schwebt eine Taube. Sie ist ein Zeichen des Heiligen Geistes, der im Zentrum des Pfingstfestes steht.

Pfingsten war im Alten Bund ein Erntefest, am 50. Tag (griechisch: pentecoste) nach dem „Fest der ungesäuerten Brote“. In der Apostelgeschichte des Neuen Testaments ist zu lesen, dasss sich die Jüngerinnen und Jünger Jesu in Jerusalem versammelten: „Sie alle (die Apostel) verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brüdern.“ (Apg 1, 13) „Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten: auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt.“

Voller „Begeisterung“ predigt Petrus dann in der Öffentlichkeit. Sturm und Feuer sind die Bilder für den Heiligen Geist, der nicht greifbar ist. In der bildenden Kunst wird oft die Taube als Symbol für den Heiligen Geistes verwendet, auch bei Darstellungen des Ereignisses an Pfingsten. Die Taube findet sich an einer anderen Stelle der Bibel, an der über die Taufe Jesu durch Johannes im Jordan berichtet wird: „Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel aufriss und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam.“ (Markus 1, 10) An die Vorstellung vom Geist als Vogel mag auch der deutsche Sprachgebrauch erinnern, in dem zum Beispiel von „Gedankenflug“ oder „Geistesflug“ geredet wird.

Für die ersten Christen ist das Pfingstfest zur Vollendung und Bestätigung von Ostern geworden. 50 Tage nach Ostern wurden sie durch den Heiligen Geist berstärkt im Glauben, dass Jesus lebt und er der Christus, der Messias, ist. Der Heilige Geist bewirkte die Einheit der Gläubigen, die nun nicht mehr verzagt und ängstlich waren, sondern plötzlich sprachgewaltig auftraten und missionarisch wirkten. Damit feiert die Kirche an Pfingsten also ihren „Geburtstag“.

Die Kanzel im Heilig-Kreuz-Münster war bis zur Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils (1962-1965) der Ort der Verkündigung, der Predigt. Johann Schupp aus Villingen (1631-1713) hat die Kanzel in der Barockzeit geschaffen, er hat sich aber der Formensprache der Gotik untergeordnet. Die Kanzel zeigt an der ursprünglichen, spätgotischen Brüstung die vier abendländischen Kirchenlehrer (Gregor d. Gr., Augustinus, Ambrosius und Hieronymus) und die großen Prediger Bernhard von Clairvaux und Franziskus von Assisi.

Auf dem Schalldeckel sind dargestellt Petrus und Paulus und die vier Evangelisten. Deutlich wird dabei, dass der Prediger auf der Kanzel sich diese großen Gestalten des Glaubens als Vorbilder nehmen sollte: Oben die Zeugen der Bibel, am Kanzelkorb die Zeugen der Kirche. Und auf der Unterseite des Schalldeckels fliegt die weiße Taube des Heiligen Geistes in einen Strahlenkranz, von einem Achteck als Zeichen der Vollkommenheit umgeben. Die Farbei Weiß steht hier als Zeichen für göttliches Licht, gottliche Wahrheit und Weisheit. Die Taube über dem Prediger sollte andeuten, dass er vom Heiligen Geist erfüllt seine Worte an die Gemeinde richten sollte. Eine Besonderheit zeigt aber diese Taube im Münster. Sie hält im Schnabel eine Hostie, eine runde dünne Scheibe Brot, wie sie in der Eucharistiefeier/ beim Abendmahl verwendet wird. Damit macht der Künstler deutlich, dass es einen Bezug vom Heiligen Geist zum Brot der Eucharistie gibt: Menschen können die Wirkung des Heiligen Geistes erfahren, wenn sie Gottes Wort hören und dieses „Brot des Lebens“ empfangen.

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