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    Madonnen-Aufnahme in den Barock-Himmel

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    Eigentlich ist „Mariä Aufnahme in den Himmel“ am 15. August. Im Rottweiler Kirchenkalender kann man im Reigen der Marienfeste nun aber – zumindest informell – auch den 14. November vermerken. Denn gestern fand die Replik der Augenwende-Madonna von Heilig-Kreuz Aufnahme in den Barock-Himmel der Predigerkirche.

    Sozusagen jedenfalls. Angesichts der besonderen Ereignisse, stellen sich jedoch fast unvermeidlich hochfliegende Vergleiche ein. Einmalig kann man die Vorgänge zweifellos nennen, historisch nicht minder.

    Und tief bewegend. Dr. Albrecht Foth jedenfalls, Jurist und als langjähriger Richter und Leitender Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Rottweil quasi von Amts wegen zu einem kühlen Kopf und Sachlichkeit verpflichtet, und Andrea Wörner, die Bildhauerin, die die Madonnen-Statue geschaffen hat, fielen sich spontan in die Arme, als das Bildnis der Gottesmutter auf seinem Platz angekommen war.

    Gut angekommen: die leicht abgewandelte Schwester-Madonna. Foto: privat

    Zwischen zwei Engeln am Hauptalter, die aussehen, als seien sie einzig dazu da, der fehlenden Madonna in ihrer Mitte einen großen Auftritt zu bereiten. Seit 222 Jahren. Denn so lange ist es her, seit die Madonna von der Augenwende das eigens für sie geschaffenen Postament im Zuge der Säkularisierung und des Übergangs der Reichsstadt an Württemberg 1802 verlassen musste. 2017 war mit wundersamer Wucht aufgefallen, dass seither etwas ganz Entscheidendes fehlte, sozusagen der Schlüssel zum Gesamtkunstwerk Predigerkirche. Damals kehrte die Madonna wegen der Innensanierung des Münsters zeitweise zurück.

    Dass nun die leicht abgewandelte Schwester-Madonna nach langem Hin und Her wieder in der Predigerkirche präsidiert, sei für ihn mit einer „Mischung großer Dankbarkeit und Erleichterung“ verbunden, erklärte Dr. Albrecht Foth im Gespräch mit der NRWZ. Jahrelang hatte er sich als Mitglied des Kirchengemeinderats der evangelischen Gemeinde in Rottweil allen Widrigkeiten zum Trotz unermüdlich für das Projekt eingesetzt.

    Auch Andrea Wörner zeigte sich sehr bewegt. Schon die erste Trennung von dem Bildnis im Sommer, als die Figur im Rheinland farblich gefasst wurde, war ihr nicht leichtgefallen. Dass die Madonna nun am vorgesehenen Platz ist, erfülle sie mit großer Freude, sagte sie der NRWZ.

    Es musste eigens eine Treppe aufgebaut werden. Foto: privat

    Schon einen Tag nach der Aufstellung am Donnerstag mit fachkundiger Unterstützung durch die Zimmerei Albrecht, zog es sie freilich schon wieder zur Schwester der Augenwende-Madonna. „Wir mussten sie noch ins Lot bringen“, berichtete Wörner. Am Donnerstag habe dafür die Ruhe gefehlt.

    Das wirkt fast sinnbildlich. So manche Betrachter werden ihr Bild von der Predigerkirche neu ins Lot bringen müssen. Ist das Gotteshaus doch nun mit seiner Zentralfigur, auf die es bei der Barockisierung 1743 ausgerichtet wurde, hundert Jahre nach der Errettung Rottweils im Dreißigjährigen Krieg mithilfe der Muttergottes, durch die Aufnahme der neuen Madonna in den Barock-Himmel der Predigerkirche auf wundersame Weise wieder komplett.

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    Gut angekommen: die leicht abgewandelte Schwester-Madonna. Foto: privat

    Zwischen zwei Engeln am Hauptalter, die aussehen, als seien sie einzig dazu da, der fehlenden Madonna in ihrer Mitte einen großen Auftritt zu bereiten. Seit 222 Jahren. Denn so lange ist es her, seit die Madonna von der Augenwende das eigens für sie geschaffenen Postament im Zuge der Säkularisierung und des Übergangs der Reichsstadt an Württemberg 1802 verlassen musste. 2017 war mit wundersamer Wucht aufgefallen, dass seither etwas ganz Entscheidendes fehlte, sozusagen der Schlüssel zum Gesamtkunstwerk Predigerkirche. Damals kehrte die Madonna wegen der Innensanierung des Münsters zeitweise zurück.

    Dass nun die leicht abgewandelte Schwester-Madonna nach langem Hin und Her wieder in der Predigerkirche präsidiert, sei für ihn mit einer „Mischung großer Dankbarkeit und Erleichterung“ verbunden, erklärte Dr. Albrecht Foth im Gespräch mit der NRWZ. Jahrelang hatte er sich als Mitglied des Kirchengemeinderats der evangelischen Gemeinde in Rottweil allen Widrigkeiten zum Trotz unermüdlich für das Projekt eingesetzt.

    Auch Andrea Wörner zeigte sich sehr bewegt. Schon die erste Trennung von dem Bildnis im Sommer, als die Figur im Rheinland farblich gefasst wurde, war ihr nicht leichtgefallen. Dass die Madonna nun am vorgesehenen Platz ist, erfülle sie mit großer Freude, sagte sie der NRWZ.

    Es musste eigens eine Treppe aufgebaut werden. Foto: privat

    Schon einen Tag nach der Aufstellung am Donnerstag mit fachkundiger Unterstützung durch die Zimmerei Albrecht, zog es sie freilich schon wieder zur Schwester der Augenwende-Madonna. „Wir mussten sie noch ins Lot bringen“, berichtete Wörner. Am Donnerstag habe dafür die Ruhe gefehlt.

    Das wirkt fast sinnbildlich. So manche Betrachter werden ihr Bild von der Predigerkirche neu ins Lot bringen müssen. Ist das Gotteshaus doch nun mit seiner Zentralfigur, auf die es bei der Barockisierung 1743 ausgerichtet wurde, hundert Jahre nach der Errettung Rottweils im Dreißigjährigen Krieg mithilfe der Muttergottes, durch die Aufnahme der neuen Madonna in den Barock-Himmel der Predigerkirche auf wundersame Weise wieder komplett.

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