Ein schwerer Unfall hat sich am Samstagmorgen, gegen 5.40 Uhr bei Deißlingen ereignet. Offenbar mit hoher Geschwindigkeit überfuhr ein BMW-Kleinwagen eine Leitplanke und blieb erst ein paar Meter tiefer in einer Senke stecken. Der Fahrer überstand den Unfall augenscheinlich unverletzt, kletterte selbst aus dem Autowrack. Die Feuerwehr Deißlingen hatte dennoch gute Gründe, rasch zum Unfallwagen vorzudringen und ihn genau zu erkunden.
Der junge Mann war mit seinem BMW auf der zweispurig ausgebauten – und an diesem Morgen regennassen – Bundesstraße 27 unterwegs, verließ diese dann über die Abfahrt Trossingen / Villingen-Schwenningen. Allerdings nicht, indem er der langgezogenen Rechtskurve gefolgt wäre. Vielmehr raste das Fahrzeug geradeaus über den grasbewachsenen Teiler der Ab- und Auffahrt hinweg, riss eine Leitplanke um und raste dann noch in eine Senke, wo es erst ein Baum und Sträucher stoppten. Völlig demoliert steckte der Kleinwagen im Gestrüpp. Lag auf dem Dach und zeigte nur den Unterboden.
Deshalb leitete die Deißlinger Wehr unter dem Kommando von Frank Fabian schnelle Rettungsmaßnahmen ein – zwar konnte der Fahrer den Wagen eigenständig verlassen, aber es war zunächst unklar, ob noch jemand im Auto ist. Während der Mann also vom Rettungsdienst in einem Rettungswagen versorgt wurde, kämpften sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr zu dem verunfallten BMW vor. Feuerwehrsprecher Sven Haberer begründete das Vorgehen gegenüber der NRWZ so: „Wir treffen unsere Entscheidungen nach eigener Erkundung. Wir können uns nicht auf die ersten Aussagen von Verunfallten verlassen. Diese könnten unter Schock stehen oder etwas vertuschen wollen.“





Am Rande erwähnt: Für solche Unfälle scheint der e-Call wie geschaffen: Der Wagen war in einer Versenkung verschwunden, von der Straße aus nicht sichtbar. „Die Einsatzstelle war recht schwer zu finden, trotz der Koordinaten, die uns übermittelt worden waren“, erklärte Haberer. Ohne e-Call und mit einem schwer verletzten Fahrer an Bord hätte das Auto in den dunklen Morgenstunden auch länger unentdeckt bleiben können. Sicher wird eine weggerissene Leitplanke am Straßenrand auf einen Unfall aufmerksam machen. Aber ob dann früh jemand anhält und nachsieht?

Die Feuerwehr Deißlingen war mit drei Fahrzeugen und 20 Einsatzkräften vor Ort. Auch an die Unfallstelle geeilt ist Frank Müller als stellvertretender Kreisbrandmeister. Neben der Besatzung eines Rettungswagens stellte das DRK einen Notarzt und ehrenamtliche Helfer.