Der Kreis ist „Gefangener der Bundes-Notbremse“. So sprach Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel bei der telefonischen Pressekonferenz. Frust über das Hin und Her bei den damit automatisch verbundenen Maßnahmen schwang mit.
„Zum zweiten Mal war Click & collect in Reichweite“, mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von unter 150, sagte der Landrat. Doch gestern Abend ging es wieder über die 150, wenn auch nur knapp. Und schon ist wieder Essig mit weiteren, wenn auch eingeschränkten Geschäfts-Öffnungen.
Immerhin ist die Inzidenz jetzt stabil unter 165, so dass der Wechselunterricht in den Schulen wieder beginnen kann – nach Pfingsten, und wenn der Wert nicht ansteigt.
In den Pflegeheimen im Kreis ist die Zahl der Infizierten wieder angestiegen, auf drei Bewohner und sechs Mitarbeiter. Von letzteren waren fünf nicht geimpft, obwohl alle Mitarbeiter dort ein Impf-Angebot erhalten haben. Die drei Bewohner und drei Mitarbeiter sind einem Ausbruch in einem Heim zuzuordnen, ergänzte Thomas Seeger, der Leiter des Ordnungsamts.
Ansonsten ist das Ansteckungsgeschehen diffus, wie Stephan Vilgis vom Gesundheitsamt anmerkte. Er berichtete auch von Infektionen in einer Kindertagesstätte, zwei Firmen – und einer Infizierten in einer Gemeinderatssitzung. In Deißlingen, wie der „Schwarzwälder Bote“ schreibt. Und so kam es in den letzten sieben Tagen auf 214 Ansteckungen, was die Inzidenz auf 153 trieb.
In der laufenden Woche wurden über 3000 Menschen im KIZ geimpft. Was auch daran lag, dass eine Charge des Präparats von Johnson & Johnson verimpft wurde. Insgesamt, so berichtete Landrat Michel, gab es im Kreisimpfzentrum (KIZ) bisher rund 55.000 Impfungen, über 15.000 Menschen wurden zweimal geimpft. „Ich weiß nicht, ob diese alle im Landkreis leben, das kann nur das Sozialministerium sagen“, bemerkte Michel. Ergänzung dazu von uns: Die Kassenärztliche Vereinigung meldet 12.755 Erstimpfungen bis einschließlich gestern, 1856 Menschen haben ihre vollständige Impfung erhalten.
Für Beatmungs-, Intensiv- und Beobachtungsplätze gibt es in den Krankenhäusern im Kreis weiter genügend Betten. Das war wenigstens eine gute Nachricht.