Kreativität, Können und Kundenorientierung
Gesellenprüfung der Maler und Lackierer an den Beruflichen Schulen Schramberg

Farbrollen statt Schulbücher, Gestaltungsfreiheit statt grauer Theorie: Bei der praktischen Gesellenprüfung der Maler und Lackierer an den Beruflichen Schulen Schramberg zeigten junge Handwerkerinnen und Handwerker eindrucksvoll, wie vielfältig, kreativ und anspruchsvoll ihr Beruf ist.
Schramberg/Kreis Rottweil. Insgesamt zehn Prüflinge traten laut Pressemitteilung zur Prüfung an – alle haben sie bestanden. Ein Erfolg, der nicht nur auf das Engagement der Auszubildenden zurückzuführen ist, sondern auch auf die enge Zusammenarbeit zwischen den Ausbildungsbetrieben und der Schule. „Diese enge Verzahnung ist ein zentraler Baustein unseres Erfolgs“, betont Madeleine Fuentes, Fachlehrkraft.
20 Stunden voller Farbe, Form und Fachkompetenz
Die praktische Gesellenprüfung, organisiert von der Handwerkskammer Konstanz, erstreckt sich über zwei Tage mit insgesamt 20 Stunden Bearbeitungszeit. Ein 15-minütiges Fachgespräch rundet die Prüfung ab. Im Mittelpunkt steht ein realistisches Kundenprojekt: Eine Doppelhaushälfte aus den 1950er Jahren soll umfassend saniert und kreativ gestaltet werden. Die fiktive Bauherrenfamilie legt großen Wert auf farbliche Akzente und eine moderne, aber wohnliche Optik.
Die Aufgaben sind ebenso vielfältig wie die Anforderungen im Berufsalltag: Es gilt, ein farbliches Gesamtkonzept zu erstellen, Putz- und Dämmarbeiten durchzuführen, Holz- und Metallflächen zu überarbeiten sowie eine Fläche frei zu gestalten. Zudem müssen die Prüflinge in einem Fachgespräch ihre Material- und Farbwahl begründen.
Ein Beruf mit Abwechslung und Perspektive
„Was viele an diesem Beruf schätzen, ist die Abwechslung“, sagt der angehende Geselle Jonas Röder „Kein Tag ist wie der andere. Man arbeitet drinnen und draußen, mit Farben, Formen und Menschen. Und am Ende sieht man, was man geschaffen hat – das macht stolz.“
Tatsächlich gehört Kundenkontakt genauso zum Alltag wie die handwerklich präzise Ausführung. „Wir sehen hier junge Menschen, die nicht nur technische Fähigkeiten zeigen, sondern auch kreative Ideen einbringen und professionell auftreten“, lobt einer der Prüfer die jungen Leute.

Ein starkes Zeichen für das Handwerk
Dass alle Prüflinge ihre Prüfung erfolgreich abgeschlossen haben, ist ein Zeichen für die hohe Ausbildungsqualität in der Region. „Das verdanken wir unseren engagierten Ausbildungsbetrieben und der intensiven schulischen Begleitung“, so der Schulleiter Axel Rombach. Die Gesellenprüfung ist dabei nicht nur Abschluss, sondern auch ein Startpunkt – viele der frischgebackenen Gesellen haben bereits Pläne: Anstellungen im Betrieb, Weiterbildung zum Meister oder sogar die Selbstständigkeit.
Wer also denkt, Maler und Lackierer seien nur für weiße Wände zuständig, irrt gewaltig. Dieser Beruf verbindet Handwerk mit Gestaltung, Technik mit Kreativität – und bietet jungen Menschen beste Zukunftschancen.