Landkreis wird „Region der Lebensretter“

Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Der Landkreis Rottweil wird „Region der Lebensretter“. Durch dieses Projekt soll ein engmaschiges Netz an Ersthelfern entstehen, die Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand innerhalb kurzer Zeit erreichen und reanimieren können – schneller als der Rettungsdienst oder der Notarzt. Die Federführung liegt beim DRK-Kreisverband Rottweil, Projektpartner sind die Kliniken im Kreis sowie der Landkreis selbst.

Kreis Rottweil. Zum Projektauftakt in der vergangenen Woche gab es zunächst Worte des Dankes. Ralf Bösel, DRK-Kreisgeschäftsführer, bedankte sich vor allem beim Landkreis und bei Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel für die Zusage, mögliche finanzielle Lücken abzufedern. Michel reichte den Dank an den Kreistag weiter, der den Ausgaben zugestimmt hatte. „So ist gesichert, dass diese gute Sache für die Menschen im Kreis Rottweil nicht an der Finanzierung scheitert!“

Und wie funktioniert die Region der Lebensretter? Über ein App-basiertes System, mit dem Rettungsleitstellen registrierte Ersthelfer über Smartphone in der unmittelbaren Nähe des Notfalls orten und alarmieren können. Diese professionellen Retter, die in den ersten 3-5 Minuten nach einem Herz- Kreislaufstillstand eintreffen, können die Überlebenschance von Patienten verdoppeln bis vervierfachen.

Dankesworte an den Landkreis und das DRK als engagierten Projektpartner hatte auch Thorsten Lukaschewski mitgebracht. Der Chefarzt für Anästhesie und Intensivmedizin in der Helios Klinik Rottweil hatte mit seiner Initiative für die Region der Lebensretter den Anstoß zu dem Projekt gegeben. Als aktiver Notarzt ist er von dem System „höchst überzeugt“. Er selbst ist als Ersthelfer bei der Region der Lebensretter registriert und wurde auch schon mehrfach alarmiert. „Ich hoffe, dass sich hier im Kreis Rottweil viele Freiwillige registrieren!“ Sowohl die Geschäftsführerin des SRH-Krankenhauses in Oberndorf, Blerta Muqaku, als auch der Geschäftsführer des Vinzenz von Paul Hospital, Thomas Brobeil, sagten zu, bei den Mitarbeitenden in ihren Kliniken die Werbetrommel zu rühren.

Dr. Judith Joos, Geschäftsführerin der „Region der Lebensretter“, zeigte sich begeistert von der beeindruckenden Zahl der Mitwirkenden schon bei der Einführung des Systems im Kreis Rottweil. „Diese große Initiative ist nicht selbstverständlich, wirklich etwas Besonderes“. Meist seien es eher Einzelpersonen, die ihre Kraft in dieses Projekt einbrächten. Einen dieser Engagierten hatte sie mitgebracht: Dr. Johannes Kohler, im Schwarzwald-Baar-Kreis der ärztliche Koordinator für die dortige Region der Lebensretter.

Zwei Jahre, so Dr. Kohler, habe es gebraucht, um im Nachbarlandkreis das System implementieren zu können – erst dann sei die Startfinanzierung gesichert gewesen. Auch die laufende Finanzierung aufrecht zu erhalten, sei eine Herausforderung gewesen, die man im Schwarzwald-Baar-Kreis aber mit der Unterstützung durch die Kommunen nun gemeistert habe.

Die Kosten, so erläuterte Dr. Judith Joos, entstehen sowohl durch den Systembetrieb und Support, als auch die ständige Weiterentwicklung des Systems auf Basis wissenschaftlicher Evidenz – und folglich auch für Forschung. Einige wissenschaftliche Studien sind dazu in den letzten Jahren veröffentlicht worden, nun folgt laut Joos die erste umfassende Studie in einem Vorher-/Nachher-Vergleich. Sie soll Erkenntnisse darüber bringen, wie sich die Einführung eines Smartphone-basierten Ersthelfersystems auf die Versorgung von Patienten und Patientinnen mit außerklinischem Herz-Kreislaufstillstand und deren verbessertes Überleben auswirkt. An dieser Studie nimmt Rottweil zusammen mit zehn weiteren Regionen teil.

„Wir wollen den Beweis antreten, dass dieses System funktioniert“ betont die Geschäftsführerin.

Jetzt gesucht: Ersthelfer und Spenden

Damit die Region der Lebensretter im Kreis Rottweil ein Erfolg wird, braucht es zwei Dinge: engagierte Menschen und finanzielle Spendenbereitschaft.

Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal, Rettungsdienstmitarbeitende im Dienstfrei und Mitglieder von Hilfsorganisationen und Feuerwehren – all diese Personengruppen können sich ab dem 1. August als Ersthelfer in der App „Region der Lebensretter“ registrieren. Die Mindestqualifikation für eine Teilnahme am System ist die 48 Unterrichtsstunden umfassende Ausbildung zum Sanitätshelfer oder -helferin oder zum Feuerwehrsanitäter bzw. zur Feuerwehrsanitäterin.

Wer das Projekt finanziell unterstützen möchte, ist herzlich willkommen. Denn neben den Einführungs- und laufenden Kosten für das System selbst sollen die Ersthelfer, wenn irgend möglich, mit speziellen Einsatzrucksäcken ausgestattet werden. Das DRK hat unter der IBAN DE62 6005 0101 0405 7584 76 ein Spendenkonto eingerichtet, auf das unter dem Stichwort „Lebensretter“ Spenden überwiesen werden können.

Das interessiert diese Woche



Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

Der Landkreis Rottweil wird „Region der Lebensretter“. Durch dieses Projekt soll ein engmaschiges Netz an Ersthelfern entstehen, die Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand innerhalb kurzer Zeit erreichen und reanimieren können – schneller als der Rettungsdienst oder der Notarzt. Die Federführung liegt beim DRK-Kreisverband Rottweil, Projektpartner sind die Kliniken im Kreis sowie der Landkreis selbst.

Kreis Rottweil. Zum Projektauftakt in der vergangenen Woche gab es zunächst Worte des Dankes. Ralf Bösel, DRK-Kreisgeschäftsführer, bedankte sich vor allem beim Landkreis und bei Landrat Dr. Wolf-Rüdiger Michel für die Zusage, mögliche finanzielle Lücken abzufedern. Michel reichte den Dank an den Kreistag weiter, der den Ausgaben zugestimmt hatte. „So ist gesichert, dass diese gute Sache für die Menschen im Kreis Rottweil nicht an der Finanzierung scheitert!“

Und wie funktioniert die Region der Lebensretter? Über ein App-basiertes System, mit dem Rettungsleitstellen registrierte Ersthelfer über Smartphone in der unmittelbaren Nähe des Notfalls orten und alarmieren können. Diese professionellen Retter, die in den ersten 3-5 Minuten nach einem Herz- Kreislaufstillstand eintreffen, können die Überlebenschance von Patienten verdoppeln bis vervierfachen.

Dankesworte an den Landkreis und das DRK als engagierten Projektpartner hatte auch Thorsten Lukaschewski mitgebracht. Der Chefarzt für Anästhesie und Intensivmedizin in der Helios Klinik Rottweil hatte mit seiner Initiative für die Region der Lebensretter den Anstoß zu dem Projekt gegeben. Als aktiver Notarzt ist er von dem System „höchst überzeugt“. Er selbst ist als Ersthelfer bei der Region der Lebensretter registriert und wurde auch schon mehrfach alarmiert. „Ich hoffe, dass sich hier im Kreis Rottweil viele Freiwillige registrieren!“ Sowohl die Geschäftsführerin des SRH-Krankenhauses in Oberndorf, Blerta Muqaku, als auch der Geschäftsführer des Vinzenz von Paul Hospital, Thomas Brobeil, sagten zu, bei den Mitarbeitenden in ihren Kliniken die Werbetrommel zu rühren.

Dr. Judith Joos, Geschäftsführerin der „Region der Lebensretter“, zeigte sich begeistert von der beeindruckenden Zahl der Mitwirkenden schon bei der Einführung des Systems im Kreis Rottweil. „Diese große Initiative ist nicht selbstverständlich, wirklich etwas Besonderes“. Meist seien es eher Einzelpersonen, die ihre Kraft in dieses Projekt einbrächten. Einen dieser Engagierten hatte sie mitgebracht: Dr. Johannes Kohler, im Schwarzwald-Baar-Kreis der ärztliche Koordinator für die dortige Region der Lebensretter.

Zwei Jahre, so Dr. Kohler, habe es gebraucht, um im Nachbarlandkreis das System implementieren zu können – erst dann sei die Startfinanzierung gesichert gewesen. Auch die laufende Finanzierung aufrecht zu erhalten, sei eine Herausforderung gewesen, die man im Schwarzwald-Baar-Kreis aber mit der Unterstützung durch die Kommunen nun gemeistert habe.

Die Kosten, so erläuterte Dr. Judith Joos, entstehen sowohl durch den Systembetrieb und Support, als auch die ständige Weiterentwicklung des Systems auf Basis wissenschaftlicher Evidenz – und folglich auch für Forschung. Einige wissenschaftliche Studien sind dazu in den letzten Jahren veröffentlicht worden, nun folgt laut Joos die erste umfassende Studie in einem Vorher-/Nachher-Vergleich. Sie soll Erkenntnisse darüber bringen, wie sich die Einführung eines Smartphone-basierten Ersthelfersystems auf die Versorgung von Patienten und Patientinnen mit außerklinischem Herz-Kreislaufstillstand und deren verbessertes Überleben auswirkt. An dieser Studie nimmt Rottweil zusammen mit zehn weiteren Regionen teil.

„Wir wollen den Beweis antreten, dass dieses System funktioniert“ betont die Geschäftsführerin.

Jetzt gesucht: Ersthelfer und Spenden

Damit die Region der Lebensretter im Kreis Rottweil ein Erfolg wird, braucht es zwei Dinge: engagierte Menschen und finanzielle Spendenbereitschaft.

Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal, Rettungsdienstmitarbeitende im Dienstfrei und Mitglieder von Hilfsorganisationen und Feuerwehren – all diese Personengruppen können sich ab dem 1. August als Ersthelfer in der App „Region der Lebensretter“ registrieren. Die Mindestqualifikation für eine Teilnahme am System ist die 48 Unterrichtsstunden umfassende Ausbildung zum Sanitätshelfer oder -helferin oder zum Feuerwehrsanitäter bzw. zur Feuerwehrsanitäterin.

Wer das Projekt finanziell unterstützen möchte, ist herzlich willkommen. Denn neben den Einführungs- und laufenden Kosten für das System selbst sollen die Ersthelfer, wenn irgend möglich, mit speziellen Einsatzrucksäcken ausgestattet werden. Das DRK hat unter der IBAN DE62 6005 0101 0405 7584 76 ein Spendenkonto eingerichtet, auf das unter dem Stichwort „Lebensretter“ Spenden überwiesen werden können.

Das interessiert diese Woche

Pressemitteilung (pm)
Pressemitteilung (pm)
Zur Information: Mit "Pressemitteilung" gekennzeichnete Artikel sind meist 1:1 übernommene, uns zugesandte Beiträge. Sie entsprechen nicht unbedingt redaktionellen Standards in Bezug auf Unabhängigkeit, sondern können gegebenenfalls eine Position einseitig einnehmen. Dennoch informieren die Beiträge über einen Sachverhalt. Andernfalls würden wir sie nicht veröffentlichen.

Pressemitteilungen werden uns zumeist von Personen und Institutionen zugesandt, die Wert darauf legen, dass über den Sachverhalt berichtet wird, den die Artikel zum Gegenstand haben.