Triumph der liebenswerten Lausebengel

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Als mitreißendes Mutmach-Stück setzt das Rottweiler Zimmertheater Erich Kästners Kinderbuch-Klassiker „Emil und die Detektive“ in Szene. Gute Laune ist bei der spritzigen Inszenierung mit viel Musik, die am Sonntag Premiere hatte, garantiert.

Eigentlich ist Emil am Anfang schon am Ende: Er fährt zum ersten Mal nach Berlin, im Jacket Geldscheine für seinen Großvater, der jeden Pfennig zweimal umdrehen muss. Aber im Zug beklaut ihn der Fiesling Grundeis.

Emil freilich lässt sich nicht unterkriegen. Sein Kampfgeist ist geweckt, aufgeben kommt nicht in die Tüte. Zum Glück findet er rasch Mitstreiter, die sich mit ihm in eine wilde Verfolgungsjagd stürzen, quer durch Berlin, immer hinter dem Bösewicht her.

Das Team des Zimmertheaters vollbringt in der Produktion wahre Wunder. Zum einen, indem es den Großstadt-Figuren der Zwanzigerjahre pfiffig Präsenz verleiht. Zum andern, indem fünf reale Personen durch flotte Wechsel 14 Romanfiguren auf die Bühne zaubern – da sage noch einer, hier werde nicht mustergültig gewirtschaftet!

Lukas Kientzler etwa stackst als Emils Großvater über die Bühne, gibt aber auch einen Reisenden, einen Wachtmeister und vor allem den tatkräftigen Gustav – einen Freund, wie man ihn sich nur wünschen kann. Francesca Menges schafft es, von Pony Hütchen bis zum Bankkassierer gleich fünf Figuren je eigenes Kolorit zu verleihen.

Nora Backhaus kann ihre Energie auf Emils Mutter und die clevere „Professorin“ im Ermittler-Team bündeln. Ähnlich Frank Deesz, der sowohl dem verschlagenen Grundeis wie auch – welch hübscher Kontrast – einem Wachtmeister äußerst drahtig und verschmitzt Kontur verleiht. Einzig Nora Kühnlein kann sich ganz einer Gestalt widmen, dem Titelhelden – und sie macht mit großer Frische und sympathische Wärme aus Emil einen rundum liebenswerten Lausebengel.

Das gut aufgelegte Ensemble bekommt von Peter Staatsmann etliche Regieimpulse, die Schwung und Charme des Abends befeuern – von flott choreografierten Tanzsequenzen bis zu Slow-Motion-Effekten und pantomimischem Klamauk, der die Kinder im Publikum zu wahren Lachsalven veranlasst.

Ein Pulsgeber der Inszenierung ist zudem die Musik, die Dorin Gramma
(Akkordeon) sehr wendig einbringt. Viel zur Atmosphäre tagen diesmal auch die Kostüme bei, für die Bettina Schültke verantwortlich zeichnet. Sie dürften nicht nur Nostalgie-Fans erfreuen – echt knorke!

Insgesamt gelingt eine wunderbar lebendige Produktion für die ganze Familie, die zeigt, was Freundschaft und Solidarität Wert sin, die aber leider nur bis Ende Dezember auf dem Spielplan steht.

Info: Weitere Aufführungen am 8. Dezember, 16 Uhr. 15. Dezember, 11 Uhr, 26.
Dezember, 16 Uhr, 29. und 31. Dezember, 16 Uhr. Die 30 Vorstellungen für Schulklassen sind bereits fast ausverkauft. Weitere Infos unter:
www.zimmertheater-rottweil.de.

Das interessiert diese Woche



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Als mitreißendes Mutmach-Stück setzt das Rottweiler Zimmertheater Erich Kästners Kinderbuch-Klassiker „Emil und die Detektive“ in Szene. Gute Laune ist bei der spritzigen Inszenierung mit viel Musik, die am Sonntag Premiere hatte, garantiert.

Eigentlich ist Emil am Anfang schon am Ende: Er fährt zum ersten Mal nach Berlin, im Jacket Geldscheine für seinen Großvater, der jeden Pfennig zweimal umdrehen muss. Aber im Zug beklaut ihn der Fiesling Grundeis.

Emil freilich lässt sich nicht unterkriegen. Sein Kampfgeist ist geweckt, aufgeben kommt nicht in die Tüte. Zum Glück findet er rasch Mitstreiter, die sich mit ihm in eine wilde Verfolgungsjagd stürzen, quer durch Berlin, immer hinter dem Bösewicht her.

Das Team des Zimmertheaters vollbringt in der Produktion wahre Wunder. Zum einen, indem es den Großstadt-Figuren der Zwanzigerjahre pfiffig Präsenz verleiht. Zum andern, indem fünf reale Personen durch flotte Wechsel 14 Romanfiguren auf die Bühne zaubern – da sage noch einer, hier werde nicht mustergültig gewirtschaftet!

Lukas Kientzler etwa stackst als Emils Großvater über die Bühne, gibt aber auch einen Reisenden, einen Wachtmeister und vor allem den tatkräftigen Gustav – einen Freund, wie man ihn sich nur wünschen kann. Francesca Menges schafft es, von Pony Hütchen bis zum Bankkassierer gleich fünf Figuren je eigenes Kolorit zu verleihen.

Nora Backhaus kann ihre Energie auf Emils Mutter und die clevere „Professorin“ im Ermittler-Team bündeln. Ähnlich Frank Deesz, der sowohl dem verschlagenen Grundeis wie auch – welch hübscher Kontrast – einem Wachtmeister äußerst drahtig und verschmitzt Kontur verleiht. Einzig Nora Kühnlein kann sich ganz einer Gestalt widmen, dem Titelhelden – und sie macht mit großer Frische und sympathische Wärme aus Emil einen rundum liebenswerten Lausebengel.

Das gut aufgelegte Ensemble bekommt von Peter Staatsmann etliche Regieimpulse, die Schwung und Charme des Abends befeuern – von flott choreografierten Tanzsequenzen bis zu Slow-Motion-Effekten und pantomimischem Klamauk, der die Kinder im Publikum zu wahren Lachsalven veranlasst.

Ein Pulsgeber der Inszenierung ist zudem die Musik, die Dorin Gramma
(Akkordeon) sehr wendig einbringt. Viel zur Atmosphäre tagen diesmal auch die Kostüme bei, für die Bettina Schültke verantwortlich zeichnet. Sie dürften nicht nur Nostalgie-Fans erfreuen – echt knorke!

Insgesamt gelingt eine wunderbar lebendige Produktion für die ganze Familie, die zeigt, was Freundschaft und Solidarität Wert sin, die aber leider nur bis Ende Dezember auf dem Spielplan steht.

Info: Weitere Aufführungen am 8. Dezember, 16 Uhr. 15. Dezember, 11 Uhr, 26.
Dezember, 16 Uhr, 29. und 31. Dezember, 16 Uhr. Die 30 Vorstellungen für Schulklassen sind bereits fast ausverkauft. Weitere Infos unter:
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