Der Verkauf von Solarstrom ist eine clevere Strategie, mit der Sie überschüssige Energie, die Ihre eigene Anlage produziert, nicht einfach verpuffen lassen. Stattdessen speisen Sie den Strom ins öffentliche Netz ein oder verkaufen ihn direkt an Dritte. So wird Ihr ungenutzter Solarstrom zu einer regelmäßigen Einnahmequelle und Ihre Photovoltaikanlage rechnet sich deutlich schneller.
- Wie sie mit dem Verkauf von Solarstrom Geld verdienen
- Was Ihr Solarstrom wirklich wert ist
- Die Technik und Bürokratie souverän meistern
- Steuerfallen? So navigieren Sie sicher durch den Papierkram
- Ihr Fahrplan zum Stromverkauf in der Region Rottweil
- Häufige Fragen zum Solarstromverkauf: kurz und knapp beantwortet
Wie sie mit dem Verkauf von Solarstrom Geld verdienen
Sich für eine Solaranlage zu entscheiden, ist heute viel mehr als nur ein Statement für die Umwelt – es ist ein echter Schritt in Richtung finanzielle Unabhängigkeit. Jede einzelne Kilowattstunde, die Ihre Anlage auf dem Dach erzeugt und die Sie nicht sofort selbst im Haus verbrauchen, ist bares Geld wert. Früher war der Verkauf streng geregelt, doch heute haben Sie als Anlagenbetreiber viel mehr Spielraum, um den Solarstromverkauf genau an Ihre Situation anzupassen.

Anstatt den überschüssigen Strom einfach ungenutzt zu lassen, können Sie ihn aktiv vermarkten. Damit werden Sie vom reinen Stromverbraucher zu einem echten Akteur auf dem Energiemarkt. Die Idee dahinter ist ganz einfach: Sie maximieren Ihren Eigenverbrauch, um Ihre monatliche Stromrechnung zu drücken, und erwirtschaften mit dem Rest, den Sie nicht benötigen, ein zusätzliches Einkommen.
Die grundlegenden Wege zum Stromverkauf
Die gängigsten Modelle, um Solarstrom zu verkaufen, lassen sich grob in zwei Lager teilen: die staatlich geförderte Einspeisung und die freien Marktmodelle. Jede Option hat ihre eigenen Vorzüge und passt zu unterschiedlichen Anlagengrößen und Risikoprofilen.
- EEG-Einspeisung: Hier bekommen Sie eine feste, staatlich garantierte Vergütung für Ihren Strom – und das über 20 Jahre lang. Das ist ideal für Betreiber kleinerer Anlagen, die vor allem Planungssicherheit wollen.
- Direktvermarktung: Bei diesem Modell verkaufen Sie Ihren Strom direkt an der Strombörse, meist mithilfe eines Dienstleisters. Das kann bei hohen Marktpreisen deutlich lukrativer sein, ist aber auch mit etwas mehr Aufwand verbunden.
- Sonstige Modelle: Hierzu zählen etwa Mieterstromkonzepte oder private Stromlieferverträge (sogenannte PPAs). Diese sind vor allem für umfangreichere Anlagen, etwa auf Mehrfamilienhäusern, besonders interessant.
Die Entwicklung vom reinen Konsumenten hin zum „Prosumer“ – also jemand, der Strom nicht nur verbraucht, sondern auch produziert – ist ein Herzstück der Energiewende. Das stärkt nicht nur die lokale Energieversorgung, sondern gibt auch Privatleuten die Chance, aktiv am Energiemarkt mitzumischen.
Die Wahl des richtigen Modells ist am Ende entscheidend dafür, wie rentabel Ihre Anlage wirklich ist. Während die EEG-Einspeisung ein sicheres, aber oft etwas niedrigeres Einkommen verspricht, winken bei der Direktvermarktung höhere Ertragschancen. Wie Sie zum Stromproduzenten statt nur zum Stromverbraucher werden und das Maximum aus Ihrer Anlage herausholen, zeigen wir Ihnen.
Herzlichen Glückwunsch, Ihre Solaranlage ist der erste bedeutende Meilenstein. Aber jetzt kommt der wirklich spannende Teil: Wie machen Sie aus Ihrem Sonnenstrom bares Geld? Es gibt nicht den einen Königsweg – die richtige Strategie hängt ganz von Ihrer Anlage, Ihrer Risikobereitschaft und Ihren persönlichen Zielen ab.

Lassen Sie uns gemeinsam durch die fünf entscheidendsten Modelle für den Verkauf von Solarstrom spazieren. Wir starten beim altbewährten Klassiker und arbeiten uns dann zu den modernen, pfiffigeren Ansätzen vor.
EEG-Einspeisung: Das Sicherheitsnetz
Die Einspeisung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist der traditionelle und unkomplizierteste Weg. Sie verkaufen Ihren überschüssigen Strom einfach an den Netzbetreiber hier bei uns in der Region. Dafür bekommen Sie einen staatlich festgelegten Preis. Diese Vergütung ist Ihnen für 20 Jahre plus das Jahr der Inbetriebnahme garantiert. Sicherer geht es nicht.
Man kann es sich wirklich wie ein Sicherheitsnetz vorstellen. Bitte machen Sie sich keinen Kopf über schwankende Preise oder Käufersuche. Der Haken an der Sache? Die Vergütungssätze sind über die Jahre deutlich gesunken und liegen oft unter dem, was man auf anderen Wegen erzielen könnte.
Perfekt für:
- Kleine Anlagen auf Einfamilienhäusern: ideal für alle, die es so einfach wie möglich haben wollen und auf Planungssicherheit pochen.
- Risikoscheue Anlagenbetreiber: Wenn garantierte Einnahmen ohne Marktzittern Ihr Ding sind, dann ist das Ihr Modell.
Direktvermarktung: Der Schritt an den Markt
Bei der Direktvermarktung nehmen Sie das Heft selbst in die Hand. Statt an den Netzbetreiber verkaufen Sie Ihren Strom direkt an der Strombörse. Stellen Sie es sich wie auf dem Rottweiler Wochenmarkt vor: Anstatt Ihr Gemüse zu einem Festpreis an einen einzigen Großhändler zu geben, bieten Sie es auf dem freien Markt an, wo die Preise je nach Angebot und Nachfrage schwanken.
In der Praxis macht das aber kein Anlagenbetreiber selbst. Das übernimmt ein Profi, ein sogenannter Direktvermarkter, für Sie. Er bündelt den Strom von vielen kleinen Erzeugern und verkauft ihn clever an der Börse. Dafür bekommt er eine kleine Gebühr. Als Anreiz erhalten Sie zusätzlich zum Börsenpreis eine staatliche Marktprämie. Diese gleicht einen Teil der Differenz zur festen EEG-Vergütung aus.
Die Direktvermarktung ist der logische nächste Schritt für alle, die aktiver am Energiemarkt teilnehmen und potenziell höhere Erträge erzielen wollen. Sie tauschen garantierte Sicherheit gegen die Chance auf vorteilhaftere Preise.
Für größere Anlagen ab 100 kWp ist dieser Weg sogar Pflicht. Aber auch für kleinere Dachanlagen kann es sich richtig lohnen, vor allem wenn die Strompreise an der Börse gerade hoch sind.
Power Purchase Agreements: die langfristige Partnerschaft
Ein Power Purchase Agreement (PPA) ist nichts anderes als ein privater Stromliefervertrag. Hier einigen Sie sich mit einem direkten Abnehmer – das kann ein Industriebetrieb aus der Gegend oder ein Stadtwerk sein – auf einen festen Preis für Ihren Solarstrom. Und das über einen langen Zeitraum, oft fünf bis 15 Jahre.
Dieses Modell gibt beiden Seiten eine enorme Planungssicherheit. Sie als Erzeuger haben stabile Einnahmen im Sack, ganz ohne staatliche Förderungen oder Börsen-Achterbahn. Der Käufer wiederum sichert sich grünen Strom zu einem kalkulierbaren Preis. PPAs sind vor allem für Betreiber umfangreicherer Anlagen interessant, die nach 20 Jahren aus der EEG-Förderung fallen oder von Anfang an ihr eigenes Ding machen wollen.
Mieterstrom: Die Energie direkt für Ihr Haus
Das Mieterstrommodell ist eine clevere Lösung für alle, die ein Mehrfamilienhaus besitzen. Sie verkaufen den Strom vom eigenen Dach direkt an Ihre Mieter – ganz ohne den Umweg über das öffentliche Netz. Das Beste daran: Der Strompreis für die Mieter muss dabei mindestens 10 % günstiger sein als der Tarif des örtlichen Grundversorgers.
Das ist eine klassische Win-win-Situation. Ihre Mieter freuen sich über günstigen, sauberen Strom direkt aus dem Haus, und Sie haben eine zusätzliche Einnahmequelle. Der Staat unterstützt das Ganze sogar mit einem Mieterstromzuschlag, der den Abrechnungsaufwand ein wenig versüßt.
Peer-to-Peer-Handel: Der Blick in die Zukunft
Der Peer-to-Peer (P2P)-Stromhandel ist die modernste und direkteste Art, Strom zu verkaufen. Hier fließt Ihr Solarstrom direkt an Ihre Nachbarn oder andere Verbraucher in der Region. Das Ganze läuft über spezielle Online-Plattformen, die Erzeuger und Verbraucher zusammenbringen und die Abrechnung vollautomatisch übernehmen, oft mithilfe von Blockchain-Technologie.
Dieses Konzept schafft einen echten, lokalen Energiemarkt, bei dem das Geld direkt hier in der Region bleibt. Auch wenn P2P-Modelle rechtlich und technisch noch in den Kinderschuhen stecken, gelten sie als einer der spannendsten Bausteine für die Energiewende von morgen.
Was Ihr Solarstrom wirklich wert ist
Wieviel Sie mit Ihrem Solarstrom am Ende verdienen, ist keine feste Größe. Das hängt ganz davon ab, für welches Verkaufsmodell Sie sich entscheiden. Stellen Sie es sich so vor, als würden Sie Äpfel aus Ihrem Garten verkaufen: Sie können die gesamte Ernte für einen festen, garantierten Preis an einen Großhändler abgeben. Sicher, aber vielleicht nicht der günstigste Preis. Oder Sie stellen sich selbst auf den Wochenmarkt, wo die Preise je nach Angebot und Nachfrage schwanken. Mal bekommen Sie mehr, mal weniger.
Ganz ähnlich ist es beim Verkauf von Solarstrom. Hier gibt es zwei elementare Wege, die Sie kennen müssen: die staatlich garantierte EEG-Einspeisevergütung und die schwankenden Preise an der Strombörse, die bei der Direktvermarktung zum Tragen kommen.
Feste Vergütung oder dynamischer Marktpreis?
Die EEG-Einspeisevergütung ist die sichere Bank. Der Staat garantiert Ihnen für volle 20 Jahre einen festen Cent-Betrag für jede Kilowattstunde (kWh), die Sie ins Netz einspeisen. Dieser Satz wird einmal bei der Inbetriebnahme Ihrer Anlage festgeschrieben und ändert sich nicht – egal, was an der Börse passiert. Ein verlässlicher, aber oft auch weniger lukrativer Weg.
Das Gegenteil davon ist die Direktvermarktung. Hier wird Ihr Strom direkt an der Strombörse, dem sogenannten Spotmarkt, verkauft. Und dort ist richtig was los. Die Preise ändern sich ständig, manchmal sogar im Viertelstundentakt.
Was den Börsenstrompreis beeinflusst:
- Das Wetter: Viel Sonne und Wind bedeuten ein hohes Angebot an günstigem Strom, das drückt die Preise. An dunklen, windstillen Tagen klettern sie nach oben.
- Die Uhrzeit: Mittags, wenn unzählige Solaranlagen produzieren, ist der Preis oft niedriger als in den Abendstunden, wenn alle Strom brauchen, aber die Sonne schon weg ist.
- Der Wochentag: Unter der Woche läuft die Wirtschaft auf Hochtouren und braucht mehr Strom als am Wochenende. Auch das spürt man am Preis.
Ihr Verdienst in der Direktvermarktung hängt also direkt am Puls des Strommarktes. Hohe Preise spülen Geld in Ihre Kasse, niedrige oder gar negative Preise schmälern den Gewinn.
Ein Blick zurück: Wie sich die Vergütung entwickelt hat
Um die heutige Lage zu verstehen, lohnt sich ein kurzer Blick in die Vergangenheit. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) war zu Beginn extrem großzügig, um den Solarausbau in Deutschland überhaupt erst anzukurbeln. Wer zwischen 2000 und 2012 eine Anlage baute, konnte sich über hohe, garantierte Einspeisevergütungen freuen. Um 2004 gab es für Dachanlagen beispielsweise noch über 40 Cent pro kWh. Doch diese Sätze sanken kontinuierlich und erreichten in den 2010er-Jahren einstellige Werte. Mehr zu dieser Entwicklung finden Sie in den Fakten zur Photovoltaik in Deutschland vom Fraunhofer-Institut.
Dieser Wandel ist der Grund, warum heute der Eigenverbrauch so entscheidend ist. Jede Kilowattstunde, die Sie selbst verbrauchen, müssen Sie nicht teuer vom Energieversorger einkaufen. Der Verkauf des Überschusses ist dann das Sahnehäubchen, das Ihre Anlage noch wirtschaftlicher macht. Die Entscheidung zwischen der sicheren EEG-Vergütung und der chancenreichen Direktvermarktung ist also eine individuelle Abwägung zwischen Sicherheit und möglichem Mehrertrag.
Die Technik und Bürokratie souverän meistern
Bevor mit dem eigenen Solarstrom der erste Cent verdient wird, müssen ein paar formelle Hürden genommen werden. Man kann es sich ein wenig wie beim Hausbau vorstellen: Bevor man einziehen kann, braucht es eine Baugenehmigung und eine offizielle Abnahme. Ganz ähnlich ist das auch bei Ihrer Solaranlage – sie muss angemeldet und registriert werden, bevor sie ans Netz darf.

Diese Schritte sind aber keine reine Schikane vom Amt. Sie dienen der Sicherheit und Stabilität des gesamten Stromnetzes. Jeder, der Strom einspeist, wird ja zu einem kleinen Kraftwerk im System. Deshalb müssen die Netzbetreiber ganz genau wissen, welche Anlagen wo angeschlossen sind und wie viel sie potenziell liefern.
Anlage anmelden und registrieren: die zwei Pflichttermine
Für Sie als zukünftigen Stromerzeuger gibt es zwei zentrale Anlaufstellen. Und die sollte man wirklich ernst nehmen, denn ohne korrekte Anmeldung drohen empfindliche Strafen oder der Verlust der Einspeisevergütung.
- Anmeldung beim Netzbetreiber: Das ist der erste Schritt, noch bevor der erste Handwerker anrückt. Sie melden Ihr Vorhaben beim lokalen Netzbetreiber an – hier in der Region Rottweil ist das etwa die Netze BW GmbH. Der prüft dann, ob Ihr Hausanschluss für die zusätzliche Leistung ausgelegt ist, und erteilt den Startschuss.
- Registrierung im Marktstammdatenregister (MaStR): Sobald die Anlage läuft, muss sie bei der Bundesnetzagentur ins Marktstammdatenregister eingetragen werden. Das ist sozusagen das offizielle Melderegister für alle Energieanlagen in Deutschland, egal ob groß oder klein. Wichtig: Die Registrierung muss innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme erledigt sein.
Gerade bei größeren Projekten sorgt eine professionelle technische Dokumentation dafür, dass alle Prozesse reibungslos ablaufen und die technischen Standards eingehalten werden.
Das richtige Zählerkonzept: Damit die Abrechnung stimmt
Damit am Ende des Jahres auch alles korrekt abgerechnet werden kann, muss jede einzelne Kilowattstunde genau gezählt werden: Was produzieren Sie? Was verbrauchen Sie selbst? Und was geht ins Netz? Hierfür gibt es verschiedene Messkonzepte, die festlegen, welche Zähler wo installiert werden.
Das Herzstück ist dabei meist der Zweirichtungszähler. Er ist ein cleveres Kerlchen: Er misst sowohl den Strom, den Sie aus dem Netz ziehen, als auch den überschüssigen Solarstrom, den Sie einspeisen. Er ersetzt einfach Ihren alten, herkömmlichen Stromzähler.
Immer häufiger kommen heute intelligente Messsysteme, besser bekannt als Smart Meter, zum Einsatz. Das sind digitale Zähler, die ihre Daten direkt an den Netzbetreiber funken können. Das macht die Abrechnung präziser und eröffnet in Zukunft ganz neue Möglichkeiten zur Steuerung des Stromnetzes.
Welches Messkonzept für Sie das richtige ist, hängt davon ab, ob Sie Überschuss- oder Volleinspeisung planen. Für die meisten privaten Dachanlagen ist die Überschusseinspeisung der Standard. Dabei decken Sie zuerst Ihren eigenen Strombedarf – was clever ist, denn das spart am meisten Geld. Nur der Rest wird verkauft. Hier sind moderne Energiespeicher für mehr Unabhängigkeit eine super Ergänzung. Bei der Volleinspeisung hingegen verkaufen Sie wirklich jede produzierte Kilowattstunde direkt. Das rechnet sich aber meist nur noch bei riesengroßen Anlagen auf Freiflächen oder riesigen Dächern.
Steuerfallen? So navigieren Sie sicher durch den Papierkram
Wer Strom verkauft, wird zum Unternehmer – zumindest in den Augen des Staates. Das klingt erst mal nach einem riesigen Berg Bürokratie, aber keine Sorge: In den letzten Jahren hat sich einiges getan, um es privaten Anlagenbesitzern wie Ihnen deutlich einfacher zu machen. Wer die wichtigsten Spielregeln kennt, schläft ruhiger und kann böse Überraschungen mit dem Finanzamt vermeiden.
Im Grunde geht es um drei Steuerarten: Einkommensteuer, Umsatzsteuer und Gewerbesteuer. Früher war das ein echtes Thema. Man musste Gewinne ermitteln, in der Steuererklärung angeben und sich mit der Umsatzsteuer herumschlagen. Zum Glück hat auch der Gesetzgeber gemerkt, dass dieser Aufwand für kleine private Anlagen völlig überzogen ist, und hat kräftig vereinfacht.
Die gute Nachricht für die meisten Hausbesitzer:
Der entscheidende Punkt ist eine großzügige Steuerbefreiung für viele private PV-Anlagen. Solange Ihre Anlage bestimmte Leistungsgrenzen nicht sprengt, sind Sie aus dem Schneider und von vielen Pflichten befreit. Das macht den Betrieb Ihrer Anlage erheblich entspannter.
Diese Erleichterungen sind bares Geld wert:
- Keine Einkommensteuer: Für Anlagen auf Einfamilienhäusern und zugehörigen Gebäuden wie Garagen oder Carports gilt: Bis zu einer Leistung von 30 Kilowatt-Peak (kWp) sind alle Einnahmen komplett steuerfrei. Einfacher geht’s nicht.
- Kein Gewerbe, keine Gewerbesteuer: Weil die Einnahmen einkommensteuerfrei sind, entfällt auch diese Abgabe. Sie müssen also kein Gewerbe anmelden – ein großer bürokratischer Akt weniger.
- Null Prozent Mehrwertsteuer beim Kauf: Seit 2023 gilt für den Kauf und die Installation von PV-Anlagen und Speichern ein Umsatzsteuersatz von 0 %. Das heißt, die Steuer, die Sie früher mühsam vom Finanzamt zurückholen mussten, fällt gar nicht erst an.
Im Klartext bedeutet das für die allermeisten privaten Betreiber: Die lästige Gewinnermittlung ist Geschichte. Sie müssen die Einnahmen aus dem Stromverkauf einfach nicht mehr in Ihrer Steuererklärung angeben.
Umsatzsteuer: Die Kleinunternehmerregelung ist Ihr Freund
Auch wenn beim Kauf keine Umsatzsteuer mehr anfällt, sind Ihre Einnahmen aus dem Stromverkauf theoretisch umsatzsteuerpflichtig. Aber auch hier gibt es eine einfache Lösung: die Kleinunternehmerregelung.
Solange Ihre umsatzsteuerpflichtigen Einnahmen im Vorjahr unter 22.000 Euro lagen und im laufenden Jahr voraussichtlich nicht über 50.000 Euro klettern, können Sie diese Regelung für sich nutzen. Das trifft auf praktisch alle privaten Dachanlagen zu.
Der riesige Vorteil: Sie müssen keine Umsatzsteuer an das Finanzamt abführen und sich nicht mit regelmäßigen Voranmeldungen dieser Steuer herumschlagen. Für die meisten ist das der unkomplizierteste und beste Weg. Auf die Regelung zu verzichten, um sich vielleicht ein paar Euro Vorsteuer aus anderen Betriebskosten zurückzuholen, lohnt sich seit dem Wegfall der Mehrwertsteuer beim Anlagenkauf kaum noch.
Eine Sache bleibt aber: Bitte melden Sie Ihre Anlage trotzdem einmalig beim Finanzamt über den „Fragebogen zur steuerlichen Erfassung“ an. Das ist aber meist schnell erledigt.
Ihr Fahrplan zum Stromverkauf in der Region Rottweil
Allgemeine Ratgeber sind eine gute Sache, aber der Teufel steckt bekanntlich im Detail – und das ist oft regional. Damit Ihr Weg zum erfolgreichen Verkauf von Solarstrom von Anfang an rundläuft, habe ich hier einen konkreten Fahrplan für Sie, der speziell auf die Gegebenheiten im Landkreis Rottweil zugeschnitten ist.
Am Anfang steht immer eine fundierte Beratung. Ein unabhängiger Energieberater oder ein erfahrener Installateur aus der Gegend kann Ihnen am besten sagen, was Ihr Dach hergibt und welches Verkaufsmodell wirklich zu Ihnen passt. Und das Gute ist: In unserer sonnenverwöhnten Region rechnet sich das oft von Beginn an.
Gerade wir in Baden-Württemberg gehören bei der Dichte an Solaranlagen zur deutschen Spitze. Das liegt natürlich an den vielen Sonnenstunden, die wir hier genießen. Diese erfreuliche Entwicklung bedeutet aber auch, dass unsere Stromnetze ordentlich was zu tun haben, was sich wiederum auf die Vermarktung auswirkt.
Ihre Checkliste für die Region Rottweil
Damit Sie bei all den Schritten nicht den Überblick verlieren, kommt hier eine kleine Checkliste. Sie begleitet Sie von der ersten Idee bis zur fertigen Anlage.
- Potenzial checken und beraten lassen
Einen ersten Eindruck bekommen Sie über das Solarkataster des Landkreises. Für eine handfeste Planung und eine ehrliche Wirtschaftlichkeitsrechnung sollten Sie dann aber unbedingt einen zertifizierten Energieberater oder einen Fachbetrieb aus der Region dazuholen. - Angebote einholen und Äpfel mit Äpfeln vergleichen
Lassen Sie sich mindestens drei Angebote von lokalen Installateuren geben – ob aus Rottweil, Villingen-Schwenningen oder Tuttlingen. Schauen Sie nicht nur auf den Preis, sondern fragen Sie gezielt nach der Qualität der Bauteile und der Erfahrung des Betriebs. - Den Netzanschluss beantragen
Darum kümmert sich in der Regel Ihr Installateur. Er stellt den Antrag beim zuständigen Netzbetreiber, bei uns ist das die Netze BW GmbH. Wichtig ist: Das muss passieren, bevor der erste Handwerker aufs Dach steigt. - Finanzierung und Fördertöpfe klären
Werfen Sie einen Blick auf die aktuellen Förderprogramme von Bund und Land. Manchmal hat sogar die eigene Gemeinde noch einen Zuschuss im Angebot.
Der Schlüssel zum Erfolg ist und bleibt eine gute Planung. Nehmen Sie sich die Zeit, Partner und Angebote sorgfältig auszuwählen. Ein durchdachtes Projekt zahlt sich über Jahrzehnte aus.
Ist die Anlage dann installiert und vom Netzbetreiber abgenommen, folgt noch die Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Erst danach dürfen Sie Ihren Strom offiziell verkaufen. Mehr zu den lokalen Gegebenheiten können Sie auch im Artikel zum klaren Ja für ein Solarkataster in Rottweil auf NRWZ.de nachlesen.
Häufige Fragen zum Solarstromverkauf: kurz und knapp beantwortet
Beim Thema Solarstromverkauf tauchen immer wieder die gleichen Fragen auf. Wir haben die häufigsten gesammelt und geben Ihnen hier kurze, verständliche Antworten – damit Sie schnell Klarheit bekommen.
Lohnt es sich heute überhaupt noch, Solarstrom zu verkaufen?
Kurz gesagt: Ja, absolut. Der Trick ist heute nur ein anderer als früher. Es geht nicht mehr nur um die Einspeisung, sondern um die clevere Kombination: So viel Strom wie möglich selbst verbrauchen, um die eigene Stromrechnung zu drücken, und nur den Rest, den man wirklich nicht braucht, verkaufen.
Die feste EEG-Vergütung gibt dabei eine sichere Grundbasis. Aber je nach Marktlage kann man mit anderen Modellen wie der Direktvermarktung bei hohen Börsenpreisen sogar noch mehr herausholen. Die Rechnung ist also einfach: Ersparnis plus Verkaufserlös ergibt Ihre Rendite.
Welches Verkaufsmodell ist für ein normales Hausdach in Rottweil am besten?
Für die allermeisten privaten Dachanlagen bis 25 kWp ist die klassische Überschusseinspeisung nach dem EEG die unkomplizierteste und sicherste Wahl. Damit holen Sie das Maximum aus Ihrem Eigenverbrauch raus und bekommen für den Überschuss eine staatlich garantierte Vergütung. Die Direktvermarktung ist mit mehr Aufwand verbunden und rechnet sich meist erst bei umfangreicheren Anlagen.
Notwendig zu verstehen: Der Fokus hat sich komplett gedreht. Früher war die Einspeisevergütung der Hauptgewinn. Heute ist es die Ersparnis durch den selbst genutzten Strom – der Verkaufserlös ist ein willkommenes Zubrot.
Muss ich für den Stromverkauf ein Gewerbe anmelden?
Im Prinzip ja, denn sobald Sie Strom verkaufen, gelten Sie als unternehmerisch tätig. Aber keine Sorge, der Staat hat hier kräftig vereinfacht. Für Photovoltaikanlagen bis 30 kWp auf Einfamilienhäusern entfallen sowohl die Einkommen- als auch die Gewerbesteuer. Eine Meldung beim Finanzamt ist trotzdem nötig, aber der bürokratische Aufwand ist minimal.



