Die Rottweiler Fasnet fällt in diesem Jahr aus. Kein Abstauben, kein Schmotziger, keine Narrensprünge. Die NRWZ hat sich bei ein paar Rottweiler Narren umgehört, was Ihnen am meisten fehlt und was sie für die fünfte Jahreszeit planen.
Das Anbinden der Wurst am Zaumzeug der Rössle gehört für Karl Hezinger seit vielen Jahren zu den Höhepunkten beim Narrensprung. Und ein paar Schwarzwürste wird er auch in diesem Jahr bereitlegen, sagt der Metzgermeister vergnügt. „Wenn sie nicht gebraucht werden, essen wir sie eben selber.“ Seit zehn Jahren ist der 80-Jährige selber nicht mehr im Kleidle aktiv, hat aber immer noch großes Vergnügen an der Narretei.
Was bedeutet für Sie die Fasnet generell?
Für mich ist die Fasnet die fünfte Jahreszeit, der Höhepunkt des Jahres. Da freue ich mich immer drauf. Da kommt Besuch aus allen Ecken des Landes, manchnal aus der Schweiz oder anderen ländern. Meine Enkel sind da, und unsere Narrenstube in der Hochbrücktorstraße ist voller Narren.
Was haben Sie empfunden, als klar war, die Fasnet 2021 fällt aus?
Bedauern, einfach nur Bedauern. Ich hoffe aber, dass ein paar Rottweiler Narren am Montag „d’Stadt nab gange“. Da möchte ich eine Wette drauf machen.
Kein Schmotziger, keine Musik, keine Narrensprünge – was schmerzt am meisten und warum?
Die Seniorenfasnet eine Woche vor der eigentlichen Fasnet ist seit vielen Jahren ein Höhepunkt für uns, weil da meine Frau immer einen tollen Auftritt macht. Das hat uns immer lange vorher beschäftigt, hat sich aber immer gelohnt.
Was haben Sie für ein Alternativprogramm an der Fasnet 2021?
Eigentlich haben wir bisher gar nichts geplant. Wir schauen mal, was die Corona-Regeln möglich machen, ob die Familie und die Enkel überhaupt kommen dürfen. Ich werde auf jeden Fall in der Stadt sein und rechne damit, dass einzelne Narren und kleine Kapellen unterwegs sind. Bei uns in der Narrenstube gibt’s, was zur Fasnet dazu gehört. Wir sind auf jeden Fall vorbereitet.