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Besuch aus Brugg zu Gast in der Heilig-Kreuz-Gemeinde Rottweil

Zu einem Besuch nach Rottweil kamen am vergangenen Wochenende Mitglieder der Kirchenpflege (vergleichbar mit dem deutschen Kirchengemeinderat) der Katholischen Kirchengemeinde Brugg zum Kirchengemeinderat (KGR) der Heilig-Kreuz-Gemeinde Rottweil. Gottesdienste, Begegnungen und kulturelle Besonderheiten Rottweils standen auf dem Programm.

Zwölf Reisende waren aus Brugg, der Schweizer Partnerstadt von Rottweil, gekommen: die Leiter des Pastoralraums Brugg, Pfarrer Joel Eschmann und Gemeindeleiter Carsten Mumbauer, zusammen mit Hans Schilling, Präsident der Kirchenpflege, und weitere Mitglieder der Kirchenpflege. Manche waren mit Partner oder Partnerin angereist, denn ein Ehrenamt muss ja immer auch von der Familie mitgetragen werden.

Am Samstag wurde die Gruppe durch den Leiter der Seelsorgeeinheit Rottweil-Hausen-Neukirch, Pfarrer Timo Weber, und dem gewählten Vorsitzenden, Joachim Bauer, bei einem Stehempfang im Haus Hauptstraße1 der Narrenzunft Rottweil begrüßt. Als Vertreter der Narrenzunft gab Uli Hezinger Einblicke in die Rottweiler Fasnet. Bei einigen Stationen des vielfältigen Programms konnten auch Vikar Nico Schmid und Pastoralassistentin Nina-Marie Strasser sowie einige Mitglieder des Rottweiler Kirchengemeinderats die Brugger Gruppe begleiten. Carmen Jäger, selbst Mitglied im KGR Heilig-Kreuz, gab bei einer Stadtführung durch die vier Quartiere von Rottweil einen kurzen Abriss der 2000 Jahre alten Rottweiler Geschichte. Immer wieder wurden Bezüge deutlich von der besonderen Beziehung Rottweils zur Schweiz im „Ewigen Bund“.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen fand am Nachmittag ein Austausch statt über die aktuelle Situation des Pastoralraumes Brugg-Windisch und der Rottweiler Kirchengemeinde. Es zeigte sich schnell, dass Probleme wie Mangel an pastoralem Personal, Kirchenaustritte und Rückgang der Einnahmen alle beschäftigen. Auch in der Schweiz gibt es Bestrebungen, größere organisatorische Einheiten zu bilden. Am Abend feierte die Gruppe mit dem „Abendlob“ im Chorraum des Heilig-Kreuz-Münsters einen besonderen Gottesdienst bei Kerzenschein in der stimmungsvollen Atmosphäre des gotischen Raumes. Die Liturgie, die sich an einem Lucernar, der frühchristlichen Lichtfeier orientierte, leitete Pfarrer Timo Weber. Musikalisch gestaltet wurde der Abend durch Alice Fuder (Sopran), Robert Kopf (Orgel und Klavier) und Nina-Marie Strasser (Kantorin).

Das anschließende Abendessen bot noch einmal Gelegenheit zum Gespräch. Die Gruppe aus Brugg besuchte zusammen mit der Rottweiler Gemeinde am Sonntag den Hauptgottesdienst im Münster. Pfarrer Jürgen Rieger leitete zusammen mit Pfarrer Joel Eschmann aus Brugg den Gottesdienst, der zugleich auch Kirchweihfest und der Beginn des „Eine-Welt-Tages“ der Aktion Eine Welt (AEW) war. Pfarrer Rieger begrüßte besonders auch die Freunde aus der Partnerstadt.

In seiner Predigt erläuterte er, dass mit Kirche nicht allein die Kirchengebäude gemeint seien, sondern auch die Kirche aus Menschen. Und die Aktion Eine Welt zeige auch, wie sich Menschen für andere einsetzen in der ganzen Welt. Nach dem Gottesdienst gab es Gelegenheit, im Gemeindehaus in der Waldtorstraße den Bazar der AEW zu besuchen, zu Mittag zu essen oder Kaffee zu trinken. Der Besuch aus Brugg freute sich auch über manche „Schätze“, die nach Hause gebracht werden konnten.

Am Nachmittag führte Eberhard Wucher durch das Rhodia-Gelände. In einem kurzweiligen Spaziergang mit vielen kleinen, lustigen Anekdoten erzählte er die spannende Geschichte des Industriestandorts und welche Bedeutung die Pulverproduktion für Rottweil hatte. Nach einer kurzen Pause im Neckartal versammelte sich die Gruppe im Heilig-Kreuz-Münster zu einer Führung mit Prof. Dr. Werner Mezger. Ausgehend von der Baugeschichte verwies er auf Besonderheiten von Romanik und Gotik, die beide im Münster zu finden sind, und ging dabei auch auf die vielfältige Symbolik des Kirchenraumes ein.

Zum Abschluss ihres Aufenthaltes in Rottweil besuchte die Gruppe aus Brugg die Monatsprozession im Münster. In dieser außergewöhnlichen und festlichen Form einer Andacht wird bei einer Prozession die Monstranz mit der Hostie von den kunstvollen Zunftlaternen, die überwiegend aus der Barockzeit stammen, begleitet. In seiner Predigt erläuterte Pfarrer Weber einige Aspekte aus dem Leben der Heiligen Theresa von Avila, deren Gedenktag am 15. Oktober gefeiert wird. Als Frau des 16. Jahrhunderts sprach sie in ihren Büchern und auch vielen Briefen davon, dass für sie das Gebet sei wie ein „Verweilen bei einem guten Freund“. Am Ende der Andacht erklang das „Rottweiler Marienlied“. Anschließend reisten die Gäste wieder zurück nach Brugg. Rottweil und Brugg verbindet die älteste Städtepartnerschaft Deutschlands, die seit 1913 besteht. Bei der Begegnung war wieder einmal wirkliche Freundschaft spürbar gewesen und die Partnerschaft wird sicherlich auch weiter gepflegt werden.




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