Chlorgasunfall beim Freibad: Feuerwehr Rottweil probt den Ernstfall

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Donnerstagabend ist Übungszeit bei der Rottweiler Feuerwehr. Wenn andere sich am Stammtisch treffen oder irgendeiner Art von Sport nachgehen, proben die Damen und Herren Lebensretter den Ernstfall. Und das meist im großen Stil wie zuletzt etwa an der Rottweiler Volksbank. Diesmal war das Freibad der Übungsort. Annahme: ein hochgefährlicher Chlorgasunfall, mehrere Verletzte, zudem ein Brand im Freibad selbst.

Feuerwehr am Freibad. Alle Fotos: Peter Arnegger

Die Idee dazu hatte der neue Bäderleiter der Energieversorgung Rottweil (ENRW), Steven Ulrich. Aus zwei Gründen: „Es lässt mich besser schlafen, wenn ich weiß, dass im Ernstfall alles klappt“, sagte er zur NRWZ. Und: Ulrich war früher selbst Feuerwehrmann, im Enzkreis, wo er herkommt. „Ich war in Mühlacker nur ganz normaler Truppmann“, so Ulrich, aber die Feuerwehrtätigkeit hat ihn geprägt. Die Stadt, die etwas größer ist als Rottweil, hielt 400 bis 500 Einsätze pro Jahr bereit. An vielen hundert war Ulrich nach eigenen Angaben beteiligt. Weshalb er am Donnerstag auch gefragt worden ist, ob er nicht in die Rottweiler Feuerwehr eintreten wolle. Die Antwort darauf steht noch aus, er mag sich zunächst auf seinen neuen Job als ENRW-Bäderleiter konzentrieren.

Zurück zur Übung. Die Annahme: ein Chlorgasunfall im Technikbereich des Freibads. Chlorgas ist ein gefährliches Atemgift mit Ätz- und Reizwirkung. Es kann, so Experten, auf der Haut, in den Augen und den Atemwegen reizend bis ätzend wirken. Es ist selbst nicht brennbar, aber kann ein Feuer wie Sauerstoff fördern. Das Rottweiler Freibad hat ständig sieben Chlorgasflaschen in einem recht engen, aber auch recht abgelegenen Technikraum im Einsatz. Dazu kommen weitere fünf Flaschen, die als Reserve dienen. Je nach Auslastung des Bades würden die Flaschen alle drei bis vier Wochen getauscht, so Bäderleiter Ulrich zur NRWZ.

Für die Rottweiler Feuerwehrleute hatte Ulrich eine ungefährliche Sauerstoffflasche bereit gestellt. Diese, leck geschlagen, sollte gesichert und geschlossen werden. 

So wäre aber nur der ABC-Zug der Feuerwehr zum Einsatz gekommen. Für diesen Einsatz hätten zwei Mann an der Unfallstelle selbst und ein paar wenige bei der Dekontaminationsstation ausgereicht. Deshalb hielten die Übungsleiter – vor allem die Brandmeister Oliver Wilbs vom Gefahrgutzug und Bernd Müller als Löschzugführer und an diesem Abend ranghöchster Müller in der Wehr (sein Vater ist bekanntlich im Ruhestand und Stadtbrandmeister Frank Müller, Bernd Müllers Bruder, ist im Urlaub) – weitere Aufgaben bereit. So nahmen sie an, dass beim Unfall mit der Gasflasche ein Techniker der ENRW verletzt worden sei. Dass einer der Atemschutzträger zudem während des Einsatzes bewusstlos zusammen gebrochen sei. Und dass zudem im Bereich des Freibads selbst ein Feuer ausgebrochen sei. Einfach mal zur Übung.

Damit waren die Retter aus zwei der drei bestehenden Rottweiler Löschzüge samt einem aus der Rottweiler Altstadt und dem im vergangenen Jahr in Dienst gestellten Abrollbehälter Gefahrgut für eine volle Stunde gut beschäftigt.  Die Übung visualisierte für Außenstehende auch die verschiedenen Aufgaben in einem solchen Einsatzfall, als da auszugsweise wären: Anlegen von Schutzanzügen samt Atemschutz und Vordringen zur Unfallstelle, Sammeln von Informationen zum ausgetretenen Stoff, Einrichten einer Dekontaminationsstation, Retten der Verletzten, Aufbau der Löschwasserversorgung, Löschen von Feuer, Ausleuchten der Einsatzstelle, und so weiter, und so fort. 

Hätte es sich tatsächlich um einen Ernstfall beim Freibad gehandelt, wäre zudem das nahe gelegene Kletterzentrum evakuiert worden, so Bernd Müller zur NRWZ. Außerdem wäre die Feuerwehr durch die Rottweiler Straßen gefahren, um die Menschen aufzufordern Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Allerdings sorgten die Verantwortlichen dafür, dass die Übung durchaus unter realistischen Bedingungen stattgefunden hat. Einen verletzten Feuerwehrmann platzierten sie etwa tief im Dunkel eines großen Technikraums im Herzen des Freibads. Dort mussten die eingesetzten Kameraden ihn finden und retten. Was alle, Retter wie „Verletzter“ mit großem Ernst angingen. Die Feuerwehrleute waren, mit Ausnahme der Führungskräfte, auch nicht vorab über das Szenario informiert worden. Davon erfuhren sie, wie im Ernstfall, auch erst an der Einsatzstelle.

Es zeigte sich, dass die Rottweiler Feuerwehrleute einen solchen Fall im Griff hätten. Dass es natürlich kleine Patzer und Pannen gab, die aber bekanntlich zu jeder Übung gehören, sonst müsste nicht geprobt werden, und die von den Führungskräften notiert worden sind.

Das interessiert diese Woche



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Feuerwehr am Freibad. Alle Fotos: Peter Arnegger

Die Idee dazu hatte der neue Bäderleiter der Energieversorgung Rottweil (ENRW), Steven Ulrich. Aus zwei Gründen: „Es lässt mich besser schlafen, wenn ich weiß, dass im Ernstfall alles klappt“, sagte er zur NRWZ. Und: Ulrich war früher selbst Feuerwehrmann, im Enzkreis, wo er herkommt. „Ich war in Mühlacker nur ganz normaler Truppmann“, so Ulrich, aber die Feuerwehrtätigkeit hat ihn geprägt. Die Stadt, die etwas größer ist als Rottweil, hielt 400 bis 500 Einsätze pro Jahr bereit. An vielen hundert war Ulrich nach eigenen Angaben beteiligt. Weshalb er am Donnerstag auch gefragt worden ist, ob er nicht in die Rottweiler Feuerwehr eintreten wolle. Die Antwort darauf steht noch aus, er mag sich zunächst auf seinen neuen Job als ENRW-Bäderleiter konzentrieren.

Zurück zur Übung. Die Annahme: ein Chlorgasunfall im Technikbereich des Freibads. Chlorgas ist ein gefährliches Atemgift mit Ätz- und Reizwirkung. Es kann, so Experten, auf der Haut, in den Augen und den Atemwegen reizend bis ätzend wirken. Es ist selbst nicht brennbar, aber kann ein Feuer wie Sauerstoff fördern. Das Rottweiler Freibad hat ständig sieben Chlorgasflaschen in einem recht engen, aber auch recht abgelegenen Technikraum im Einsatz. Dazu kommen weitere fünf Flaschen, die als Reserve dienen. Je nach Auslastung des Bades würden die Flaschen alle drei bis vier Wochen getauscht, so Bäderleiter Ulrich zur NRWZ.

Für die Rottweiler Feuerwehrleute hatte Ulrich eine ungefährliche Sauerstoffflasche bereit gestellt. Diese, leck geschlagen, sollte gesichert und geschlossen werden. 

So wäre aber nur der ABC-Zug der Feuerwehr zum Einsatz gekommen. Für diesen Einsatz hätten zwei Mann an der Unfallstelle selbst und ein paar wenige bei der Dekontaminationsstation ausgereicht. Deshalb hielten die Übungsleiter – vor allem die Brandmeister Oliver Wilbs vom Gefahrgutzug und Bernd Müller als Löschzugführer und an diesem Abend ranghöchster Müller in der Wehr (sein Vater ist bekanntlich im Ruhestand und Stadtbrandmeister Frank Müller, Bernd Müllers Bruder, ist im Urlaub) – weitere Aufgaben bereit. So nahmen sie an, dass beim Unfall mit der Gasflasche ein Techniker der ENRW verletzt worden sei. Dass einer der Atemschutzträger zudem während des Einsatzes bewusstlos zusammen gebrochen sei. Und dass zudem im Bereich des Freibads selbst ein Feuer ausgebrochen sei. Einfach mal zur Übung.

Damit waren die Retter aus zwei der drei bestehenden Rottweiler Löschzüge samt einem aus der Rottweiler Altstadt und dem im vergangenen Jahr in Dienst gestellten Abrollbehälter Gefahrgut für eine volle Stunde gut beschäftigt.  Die Übung visualisierte für Außenstehende auch die verschiedenen Aufgaben in einem solchen Einsatzfall, als da auszugsweise wären: Anlegen von Schutzanzügen samt Atemschutz und Vordringen zur Unfallstelle, Sammeln von Informationen zum ausgetretenen Stoff, Einrichten einer Dekontaminationsstation, Retten der Verletzten, Aufbau der Löschwasserversorgung, Löschen von Feuer, Ausleuchten der Einsatzstelle, und so weiter, und so fort. 

Hätte es sich tatsächlich um einen Ernstfall beim Freibad gehandelt, wäre zudem das nahe gelegene Kletterzentrum evakuiert worden, so Bernd Müller zur NRWZ. Außerdem wäre die Feuerwehr durch die Rottweiler Straßen gefahren, um die Menschen aufzufordern Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Allerdings sorgten die Verantwortlichen dafür, dass die Übung durchaus unter realistischen Bedingungen stattgefunden hat. Einen verletzten Feuerwehrmann platzierten sie etwa tief im Dunkel eines großen Technikraums im Herzen des Freibads. Dort mussten die eingesetzten Kameraden ihn finden und retten. Was alle, Retter wie „Verletzter“ mit großem Ernst angingen. Die Feuerwehrleute waren, mit Ausnahme der Führungskräfte, auch nicht vorab über das Szenario informiert worden. Davon erfuhren sie, wie im Ernstfall, auch erst an der Einsatzstelle.

Es zeigte sich, dass die Rottweiler Feuerwehrleute einen solchen Fall im Griff hätten. Dass es natürlich kleine Patzer und Pannen gab, die aber bekanntlich zu jeder Übung gehören, sonst müsste nicht geprobt werden, und die von den Führungskräften notiert worden sind.

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